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Marktprämie für Erneuerbare weiter auf dem Vormarsch
Das Marktprämienmodell mit dem der direkte Verkauf von Grünstrom an der Strombörse gefördert wird, ist weiter auf dem Vormarsch. Nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber sind aktuell in Deutschland Erneuerbare-Energie-Kraftwerke mit rund 34.700 Megawatt (MW) Leistungskapazität zur Direktvermarktung angemeldet. 26.500 MW davon entfallen auf Windkraftanlagen zu Lande 4.150 MW auf Solaranlagen. Damit kletterte die Zahl der gemeldeten Photovoltaikanlagen seit Jahresbeginn um 74 Prozent an. Damit wird der Strom aus zwölf Prozent aller in Deutschland betriebenen Solaranlagen direkt an der Strombörse vermarktet. Das zeigt ein Vergleich mit der aktuellen Statistik der Bundesnetzagentur über die Gesamtzahl der Solaranlagen in Deutschland.
Im Bereich Biomassekraftwerke sind der Statistik der Übertragungsnetzbetreiber zufolge derzeit 2.884 MW in der Direktvermarktung. Es folgt die Offshore-Windkraft mit 508 MW. Auf Wasserkraft entfallen 486 MW. Bei Klär- und Grubengas Kraftwerken sind es 129 bei Geothermie-Kraftwerken fünf MW.
Kritiker des Marktprämienmodells sehen in dem 2012 durch die schwarz-gelbe Bundesregierung eingeführten Marktinstrument einen elementaren Treiber der EEG-Umlage, über die die Allgemeinheit den Ausbau der Grünstromkapazitäten in Deutschland finanziert. Ihre Argumentation: Die Marktprämie belohnt große Betreiber von Grünstromanlagen dafür, dass sie den Strom an der Börse verkaufen anstatt die feste Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) in Anspruch zu nehmen. Das damit steigende Angebot an der Strombörse von „grünem“ und „grauem“ – also konventionellem Strom – lässt den Börsenstrompreis fallen. Die EEG-Umlage ist allerdings so ausgelegt, dass sie die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der festen Einspeisevergütung laut EEG ausgleicht. Sinkt der Börsenpreis wird die Differenz zur Einspeisevergütung größer und die EEG-Umlage steigt.