Erneuerbare Energie

Mega-Ausschreibung in Spanien: Solar-Projekte schlagen Wind

Bei der ersten Ausschreibung für Erneuerbare-Energien-Projekte in Spanien in diesem Jahr hatten Windenergie-Projekte fast alle Zuschläge abgeräumt. Im Juli fand nun eine weitere Auktion statt, mit einem Volumen von über 5.000 Megawatt – aber diesmal ging die Photovoltaik klar als Sieger daraus hervor.

Das spanische Ministerium für Energy, Tourismus und digiale Agenda hat bei der Juli-Ausschreibung Projekte mit einer Gesamtleistung von 5.037 Megawatt (MW) bezuschlagt. 3.909 MW seien dabei an große Solar-Projekte und 1.128 MW an geplante Windparks gegangen, teilte das Ministerium mit. Bei der vorherigen Auktion hatten die Windprojektierer noch 99 Prozent der ausgeschriebenen Kapazität gewonnen.

Ingesamt waren diesmal 40 Unternehmen mit Geboten erfolgreich. Die Bandbreite reichte von kleinen Projektierern bis hin zu großen Energiekonzernen. Zu den Gewinnern der Ausschreibung gehören zum Beispiel der französische Atomkonzern Engie (50 MW Solar-Projekte), der inzwischen auch im Bereich Erneuerbare Energien aktiv ist, und Enel Green Power España (338,7 MW), eine Tochter des italienischen Energiekonzerns Enel.

Enel wird mit dem Zuschlag ein Großprojekt mit zwei Solarkraftwerken in Spanien umsetzen, in das der Konzern etwa 270 Millionen Euro investieren will. Nicht bekannt ist bisher, welcher Hersteller die Solarmodule für die Anlagen liefern soll. Enel teilte auf seiner Webseite mit, die Kraftwerke würden planmäßig 2019 an Netz gehen.

Umfang der Ausschreibung deutlich erweitert

Ursprünglich waren für die Juli-Ausschreibung nur Zuschläge für Erneuerbare-Energien-Projekte mit insgesamt 3 Gigawatt geplant (wir berichteten). Nun wurden zwei Gigawatt mehr genehmigt. Laut der spanischen Regierung sollen die niedrigen Gebotspreise jedoch sicherstellen, dass die aus den Projekten stammende Energie nicht teurer für die Verbraucher werde, als ursprünglich veranschlagt.

Gemeinsam mit der ersten Ausschreibungsrunde im Mai hat Spanien nun rund 8 Gigawatt an Photovoltaik und Windkraft auf den Weg gebracht. Auf diese Weise will das Land sicherstellen, dass es seine Erneuerbaren-Ausbauziele bis 2020 erreicht.

In der ersten Runde waren nur Photovoltaik-Projekte mit 1,5 MW erfolgreich. Daraufhin beklagte die Solarbranche eine Benachteiligung ihrer Projekte gegenüber der Windkraft. In der zweiten Runde veränderte Spaniens Regierung die Ausschreibungsregeln, um der Photovoltaik mehr Chancen einzuräumen.
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