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Messe Grünes Geld München: Großer Andrang und spannende Diskussion über die Energiewende
Wie Privatanleger mit ethisch und ökologisch einwandfreien Geldanlagen der Niedrigzinsphase trotzen können, das zeigte die Messe Grünes Geld am vergangenen Samstag im Münchner Künstlerhaus. Einmal mehr kamen die Besucher in Scharen – auch, um über den Status quo der Energiewende in Bayern und in ganz Deutschland zu diskutieren. Die Messe selbst wartete bei ihrem dritten Gastspiel im Künstlerhaus am Lenbachplatz mit einer Neuheit auf, die auf großes Interesse stieß.
2022 will die schwarz-rote Bundesregierung das letzte der einstmals 17 Atomkraftwerke abschalten. Heute macht der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix der Bundesrepublik etwas mehr als ein Viertel aus. Wie „grün“ die Energieversorgung in knapp acht Jahren tatsächlich sein wird, ist allerdings offen. Darum drehte sich auch die Podiumsdiskussion zum Stand der Energiewende mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Markus Blume und dem Münchner Stadtrat Herbert Danner von Bündnis 90 / Die Grünen. Moderiert wurde der spannendes Meinungsaustausch von ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber. Der wies daraufhin, dass 2022 aus der Sicht der großen Stromkonzerne „ein sehr kurzer Zeitraum“ ist.
Bildhinweis: Jörg Weber, Chefredakteur von ECOreporter.de (Mitte), moderierte die Podiumsdiskussion mit Markus Blume (links) und Herbert Danner (rechts).
In der Diskussion wurde auch klar: Obwohl sich die Politiker über die Parteigrenzen hinaus klar zu mehr Nachhaltigkeit bekennen, steht die Energiewende gerade speziell in Bayern vor großen Herausforderungen. „Wenn wir so weiter machen, löst die Kohle 2020 die Atomkraft als wichtigste Stromquelle ab“, warnte Danner mit Blick auf die jüngste Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Es brauche sowohl unter den Politikern als auch in der Wirtschaft ein Umdenken, um die Energiewende tatsächlich zu ermöglichen, so Danner weiter. Dazu müsse Deutschland wieder stärker auf Photovoltaik setzen, als es das aktuelle EEG vorsehe. Dachsolaranlagen seien ein Schlüssel, um den Anteil der Erneuerbaren schnell deutlich über 50 Prozent zu bringen, appellierte er. „Großen Nachholbedarf“, so Danner gebe es bei der Speichertechnologie. Hier könne eine Förderung nach dem Vorbild des EEG eine Lösung sein, plädierte der Stadtrat.
Bildhinweis: Die Podiumsdiskussion war ebenso wie die Fachvorträge sehr gut besucht.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Markus Blume machte deutlich, dass auch das konservative Lager klar hinter der Energiewende steht. Dabei brach er eine Lanze für die restriktiveren Abstandsregeln für Windräder in Bayern. Seit August gilt im Freistaat: Der Mindestabstand von Windrädern zum nächsten Wohnhaus wurde von 800 auf 2.000 Meter erhöht. Blume wies darauf hin, dass die neue Windkraft-Abstandsregel auf Beschluss der jeweiligen Gemeinde außer Kraft gesetzt werden kann. Damit sei die Position der Gemeinden bei der Planung neuer Windräder deutlich verbessert worden, erläuterte Blume. Mit der Energiewende gehe Deutschland weltweit einen Sonderweg. „Das hat so noch niemand probiert. Ich wünsche mir, dass wir auf unserem Weg gemeinsam möglichst viel möglichst richtig machen“ sagte Blume.
Kontinuierlich großer Besucherandrang
Das Interesse an der Neuauflage der Messe Grünes Geld im Künstlerhaus direkt in der Innenstadt war überaus groß: Bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Einlass durften die Aussteller erste Neugierige begrüßen. Und der Andrang an den rund 30 Ständen und bei den rund 25 Vorträgen ließ über den gesamten Tag kaum nach. Einzelne Vorträge waren sogar so voll, dass bei weitem nicht alle Interessierten einen Sitzplatz ergattern konnten. Vom „grünen“ Anlageberater über ethisch-ökologische Banken bis hin zu Anbietern von Investmentfonds und Direktbeteiligungen zu Erneuerbaren Energien, nachhaltigen Immobilien oder Umwelttechnikprojekten war alles auf der Messe vertreten, was der nachhaltige Finanzmarkt aktuell zu bieten hat. Neu und gleich sehr gefragt war der Anleger-Checkpoint. Dort konnten sich die Anleger unabhängig über Chancen und Risiken von Kapitalanlagen informieren.
Bildhinweis: Die Messe Grünes Geld war am vergangenen Samstag im Münchner Künstlerhaus zu Gast.
Lob für Veranstalter und Messepublikum
Die ABO Invest AG aus Wiesbaden betreibt europaweit Windkraftprojekte, an denen sich Anleger über die Bürgerwindaktie beteiligen können. „Die Leute kamen mit sehr konkreten Fragen und Ideen und gut vor-informiert zu uns. Die Resonanz war groß“ , zog Natalie Hahner für das Team von Abo Invest eine positive Bilanz. Ähnliche Erfahrungen machte auch Andreas Renker, Geschäftsführer des Erneuerbare-Energien-Projektierers Green Energy 3000: „Wir sind sehr zufrieden! Hier stimmt die Mischung“, so Renker. Den Besuchern werde die große Vielfalt der nachhaltigen Anlagemöglichkeiten aufgezeigt. „Dabei ergeben sich zahlreiche intensive Gespräche. Grünes Geld ist definitiv eine gute Informationsquelle für nachhaltig orientierte Anleger“, so Renker. „Viele Leute fragen sehr konkret nach den Risiken der Beteiligungsmöglichkeiten“, schilderte er seine Erfahrungen.
Die Hamburger Planet energy GmbH plant baut und betreibt Windkraft- und Solaranlagen für den Stromanbieter Greenpeace Energy. Gerade diese Verbindung habe sich für ihr Unternehmen beim Münchner Publikum als Turöffner erwiesen, stellte Andrea von Graszouw fest, Managerin für Anlegerkommunikation bei Planet energy. "Greenpeace ist natürlich sehr bekannt. Vielen war allerdings nicht klar, dass es auch einen Stromanbieter gibt und welche Geldanlagemöglichkeiten wir anbieten. Unser vierköpfiges Team war permanent gut ausgelastet“, sagte von Graszouw. Ein positives Fazit zog ebenfalls Eva Bahner vom Oikocredit-Förderkreis Bayern. Auch sie lobte das „informierte und interessierte Publikum“, am Stand wie im Vortragsprogramm.
Astrid Sommer, Kundenberaterin der Münchner Filiale der GLS Bank, lobte „die zahlreichen qualitativ hochwertigen Gespräche“ und den intensiven Austausch auch mit vielen Besuchern, die zum ersten Mal überhaupt mit dem nachhaltigen Finanzmarkt und der GLS Bank in Berührung kamen. Viele hätten den Vortrag von Filialleiter Carsten Schmitz zum Anlass genommen, im Anschluss zum Stand zu kommen. „Wir wurden zeitweise regelrecht belagert“, schilderte Kundenberaterin Sommer. Als „bemerkenswert gut“, fasste auch Paul Rieger von der UmweltBank AG aus Nürnberg den Messetag in München zusammen. „Wir hatten durchgängig sehr ausführliche und hochwertige Gespräche“, so Rieger weiter. Viele hatten sich gezielt beispielsweise mit Notizen zu bestimmten Anlageprodukten vor informiert. So gab es eine sehr gute Gesprächsbasis.“
Die nächsten Messe-Termine stehen bereits fest
Dafür, dass ganze Familien den Samstag in München dazu nutzten, sich ausgiebig umzuschauen, sorgte auch das Programm für die jüngsten Messebesucher. Die Kinder bastelten und malten nach Herzenslust, während die Erwachsenen den Unternehmen auf den Zahn fühlten. Die Messe-Reihe Grünes Geld wird 2015 fortgesetzt. Folgende Termine sind bereits angekündigt:
09. Mai 2015
Grünes Geld Mainz
20. Juni 2015
Grünes Geld Stuttgart
21. November 2015
Grünes Geld Köln
2022 will die schwarz-rote Bundesregierung das letzte der einstmals 17 Atomkraftwerke abschalten. Heute macht der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix der Bundesrepublik etwas mehr als ein Viertel aus. Wie „grün“ die Energieversorgung in knapp acht Jahren tatsächlich sein wird, ist allerdings offen. Darum drehte sich auch die Podiumsdiskussion zum Stand der Energiewende mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Markus Blume und dem Münchner Stadtrat Herbert Danner von Bündnis 90 / Die Grünen. Moderiert wurde der spannendes Meinungsaustausch von ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber. Der wies daraufhin, dass 2022 aus der Sicht der großen Stromkonzerne „ein sehr kurzer Zeitraum“ ist.
Bildhinweis: Jörg Weber, Chefredakteur von ECOreporter.de (Mitte), moderierte die Podiumsdiskussion mit Markus Blume (links) und Herbert Danner (rechts).
In der Diskussion wurde auch klar: Obwohl sich die Politiker über die Parteigrenzen hinaus klar zu mehr Nachhaltigkeit bekennen, steht die Energiewende gerade speziell in Bayern vor großen Herausforderungen. „Wenn wir so weiter machen, löst die Kohle 2020 die Atomkraft als wichtigste Stromquelle ab“, warnte Danner mit Blick auf die jüngste Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Es brauche sowohl unter den Politikern als auch in der Wirtschaft ein Umdenken, um die Energiewende tatsächlich zu ermöglichen, so Danner weiter. Dazu müsse Deutschland wieder stärker auf Photovoltaik setzen, als es das aktuelle EEG vorsehe. Dachsolaranlagen seien ein Schlüssel, um den Anteil der Erneuerbaren schnell deutlich über 50 Prozent zu bringen, appellierte er. „Großen Nachholbedarf“, so Danner gebe es bei der Speichertechnologie. Hier könne eine Förderung nach dem Vorbild des EEG eine Lösung sein, plädierte der Stadtrat.
Bildhinweis: Die Podiumsdiskussion war ebenso wie die Fachvorträge sehr gut besucht.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Markus Blume machte deutlich, dass auch das konservative Lager klar hinter der Energiewende steht. Dabei brach er eine Lanze für die restriktiveren Abstandsregeln für Windräder in Bayern. Seit August gilt im Freistaat: Der Mindestabstand von Windrädern zum nächsten Wohnhaus wurde von 800 auf 2.000 Meter erhöht. Blume wies darauf hin, dass die neue Windkraft-Abstandsregel auf Beschluss der jeweiligen Gemeinde außer Kraft gesetzt werden kann. Damit sei die Position der Gemeinden bei der Planung neuer Windräder deutlich verbessert worden, erläuterte Blume. Mit der Energiewende gehe Deutschland weltweit einen Sonderweg. „Das hat so noch niemand probiert. Ich wünsche mir, dass wir auf unserem Weg gemeinsam möglichst viel möglichst richtig machen“ sagte Blume.
Kontinuierlich großer Besucherandrang
Das Interesse an der Neuauflage der Messe Grünes Geld im Künstlerhaus direkt in der Innenstadt war überaus groß: Bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Einlass durften die Aussteller erste Neugierige begrüßen. Und der Andrang an den rund 30 Ständen und bei den rund 25 Vorträgen ließ über den gesamten Tag kaum nach. Einzelne Vorträge waren sogar so voll, dass bei weitem nicht alle Interessierten einen Sitzplatz ergattern konnten. Vom „grünen“ Anlageberater über ethisch-ökologische Banken bis hin zu Anbietern von Investmentfonds und Direktbeteiligungen zu Erneuerbaren Energien, nachhaltigen Immobilien oder Umwelttechnikprojekten war alles auf der Messe vertreten, was der nachhaltige Finanzmarkt aktuell zu bieten hat. Neu und gleich sehr gefragt war der Anleger-Checkpoint. Dort konnten sich die Anleger unabhängig über Chancen und Risiken von Kapitalanlagen informieren.
Bildhinweis: Die Messe Grünes Geld war am vergangenen Samstag im Münchner Künstlerhaus zu Gast.
Lob für Veranstalter und Messepublikum
Die ABO Invest AG aus Wiesbaden betreibt europaweit Windkraftprojekte, an denen sich Anleger über die Bürgerwindaktie beteiligen können. „Die Leute kamen mit sehr konkreten Fragen und Ideen und gut vor-informiert zu uns. Die Resonanz war groß“ , zog Natalie Hahner für das Team von Abo Invest eine positive Bilanz. Ähnliche Erfahrungen machte auch Andreas Renker, Geschäftsführer des Erneuerbare-Energien-Projektierers Green Energy 3000: „Wir sind sehr zufrieden! Hier stimmt die Mischung“, so Renker. Den Besuchern werde die große Vielfalt der nachhaltigen Anlagemöglichkeiten aufgezeigt. „Dabei ergeben sich zahlreiche intensive Gespräche. Grünes Geld ist definitiv eine gute Informationsquelle für nachhaltig orientierte Anleger“, so Renker. „Viele Leute fragen sehr konkret nach den Risiken der Beteiligungsmöglichkeiten“, schilderte er seine Erfahrungen.
Die Hamburger Planet energy GmbH plant baut und betreibt Windkraft- und Solaranlagen für den Stromanbieter Greenpeace Energy. Gerade diese Verbindung habe sich für ihr Unternehmen beim Münchner Publikum als Turöffner erwiesen, stellte Andrea von Graszouw fest, Managerin für Anlegerkommunikation bei Planet energy. "Greenpeace ist natürlich sehr bekannt. Vielen war allerdings nicht klar, dass es auch einen Stromanbieter gibt und welche Geldanlagemöglichkeiten wir anbieten. Unser vierköpfiges Team war permanent gut ausgelastet“, sagte von Graszouw. Ein positives Fazit zog ebenfalls Eva Bahner vom Oikocredit-Förderkreis Bayern. Auch sie lobte das „informierte und interessierte Publikum“, am Stand wie im Vortragsprogramm.
Astrid Sommer, Kundenberaterin der Münchner Filiale der GLS Bank, lobte „die zahlreichen qualitativ hochwertigen Gespräche“ und den intensiven Austausch auch mit vielen Besuchern, die zum ersten Mal überhaupt mit dem nachhaltigen Finanzmarkt und der GLS Bank in Berührung kamen. Viele hätten den Vortrag von Filialleiter Carsten Schmitz zum Anlass genommen, im Anschluss zum Stand zu kommen. „Wir wurden zeitweise regelrecht belagert“, schilderte Kundenberaterin Sommer. Als „bemerkenswert gut“, fasste auch Paul Rieger von der UmweltBank AG aus Nürnberg den Messetag in München zusammen. „Wir hatten durchgängig sehr ausführliche und hochwertige Gespräche“, so Rieger weiter. Viele hatten sich gezielt beispielsweise mit Notizen zu bestimmten Anlageprodukten vor informiert. So gab es eine sehr gute Gesprächsbasis.“
Die nächsten Messe-Termine stehen bereits fest
Dafür, dass ganze Familien den Samstag in München dazu nutzten, sich ausgiebig umzuschauen, sorgte auch das Programm für die jüngsten Messebesucher. Die Kinder bastelten und malten nach Herzenslust, während die Erwachsenen den Unternehmen auf den Zahn fühlten. Die Messe-Reihe Grünes Geld wird 2015 fortgesetzt. Folgende Termine sind bereits angekündigt:
09. Mai 2015
Grünes Geld Mainz
20. Juni 2015
Grünes Geld Stuttgart
21. November 2015
Grünes Geld Köln