Anleihen / AIF

MIFA erneut insolvent – Sanierungsexperte wird Geschäftsführer

Der Fahrrad-Hersteller MIFA Bike aus Sangerhausen hat Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Halle angemeldet. Als Sachverwalter, der die Sanierung des Unternehmens aus Sachsen-Anhalt prüft, soll Insolvenzverwalter Lucas Flöther aus Halle tätig werden. Der bisherige Unternehmenschef Heinrich von Nathusius war am Dienstag zurückgetreten. MIFA hat am Mittwoch den Sanierungsexperten Joachim Voigt-Salus zum neuen Geschäftsführer ernannt.

Schwere Fehler in der Buchführung hatten die damals noch MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG genannte Firma bereits 2014 in die Insolvenz gestürzt:  Das Unternehmen hatte wesentliche Unternehmenskennzahlen der Jahre 2012 und 2013 falsch bilanziert.  Millionenverluste taten sich auf: Die MIFA war plötzlich überschuldet. Die von der Insolvenz betroffenen Anleihegläubiger hatten 2013 zusammen 25 Millionen Euro in das Unternehmen investiert, versprochen wurden ihnen damals 7,5 Prozent Zinsen.

Mehrere Anleger zogen 2015 gegen das Unternehmen vor Gericht und klagten auf Schadenersatz wegen Prospekthaftung und Kapitalanlagebetrug. Der Kern der MIFA AG wurde schließlich vom Automobilzulieferer IFA Rotorion aus Haldensleben übernommen. Dieser führt das Unternehmen als GmbH unter dem Namen MIFA Bike fort. Der Kauf aus der Insolvenz heraus war Ende 2014 vereinbart worden. Derzeit läuft auch noch das nicht-öffentliche Insolvenzverfahren der MIFA AG.

Erst im Dezember hatte der Fahrradhersteller ein neues Werk bezogen. Eigentümer Heinrich von Nathusius hatte angekündigt, dass Mifa Anfang Januar komplett im neuen Werk produzieren wolle. Von Nathusius wollte es zum kostengünstigsten Fahrradwerk Europas machen.
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