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MIFA-Pleite: Gerettet? Investor aus Sachsen-Anhalt soll einsteigen

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt springt dem insolventen Fahrradhersteller MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG offenbar ein weiteres Mal zur Seite, um die Rettung des Unternehmens aus Sangerhausen zu ermöglichen. Medienberichten zufolge beschloss die Landesregierung in einer Sondersitzung am gestrigen Abend, für einen zweistelligen Millionen-Kredit zu bürgen, den die  landeseigene Investitionsbank MIFA gewähren soll. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Dem Bericht zufolge wurde damit der Weg für die Übernahme durch „einen Unternehmer aus Sachsen-Anhalt“ frei.  Der Gläubigerausschuss habe dazu bereits seine Zustimmung gegeben. Das Handelsblatt berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, es handele sich um den IFA Rotorion aus Haldensleben. Mit 500 verbliebenen Arbeitsplätzen ist MIFA nach wie vor ein wichtiger Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt.


Finanzunternehmer Maschmeyer als Großinvestor ausgestiegen

Klar scheint unterdessen, dass der prominente Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer bis auf Weiteres keine größere Rolle bei der MIFA AG spielen wird. Laut aktuellen Pflichtmitteilungen des Unternehmens reduzierte Maschmeyer seinen Anteil zum 9. Dezember 2014 von zuletzt knapp 14,8 Prozent auf 0,66 Prozent. Maschmeyer war mehrere Jahre lang Großaktionär bei MIFA gewesen, zwischenzeitlich sogar der größte Einzelaktionär mit rund 33 Prozent Aktienanteil. MIFA hatte Anfang Oktober 2014 Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen war aufgrund von Fehlern in der Bilanzführung in finanzielle Schieflage geraten. Unmittelbar vor der Insolvenz war ein Rettungsversuch durch den indischen Fahrradhersteller Hero Cycles gescheitert. Maschmeyer hatte danach noch gegenüber Medienvertretern erklärt, er könne sich ein weiteres finanzielles Engagement bei MIFA vorstellen. Zuletzt hatten Unstimmigkeiten zwischen dem Insolvenzverwalter Lucas Flöther und dem Vorstand Thomas Mayer dafür gesorgt, dass letzterer nach nur zwei Monaten im Amt mit sofortiger Wirkung zurücktrat (ECOreporter.de  berichtete (Link entfernt)).

Einschnitte für Anleihe-Anleger

Die Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton AG hatte Mitte Oktober 2014 ein Sanierungskonzept vorgelegt und war als Großinvestor bei MIFA eingestiegen. Die Beteiluigungsgesellschaft hatte ihr Engagement von der Umsetzung dieses Konzepts abhängig gemacht (mehr dazu lesen Sie  hier (Link entfernt)). Inwiefern das Unternehmen jetzt an Bord bleibt ist offen. Von der MIFA-Pleite sind auch Anleihe-Anleger betroffen, die 2013 insgesamt 25 Millionen Euro investiert hatten. Sowohl  der gescheiterte  Rettungsplan von Hero Cycles (Link entfernt) als  das Sanierungskonzept der Deutschen Balaton AG beinhalten einen Kapitalschnitt, bei dem die Anleihegläubiger auf große Teile ihres ursprünglichen Investments verzichten sollen.

MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y
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