Fonds / ETF, Fonds des Monats

Nachhaltige Aktienfonds nach neun Monaten mit bis zu 32 Prozent Plus – Schwellenländerfonds besonders erfolgreich

Nur jeder zweite nachhaltige Aktienfonds hat in den ersten neun Monaten von 2016 an Wert gewonnen. Die besten verbesserten sich allerdings zweistellig. Vor allem viele nachhaltige Aktienfonds, die in Schwellenländer investieren, so genannte Emerging Markets, legten kräftig zu. Unter den Top 10 der ersten neun Monate rangieren gleich sieben nachhaltige Aktienfonds mit diesem Anlageschwerpunkt. Sie verbesserten sich von Januar bis September um bis zu 13 Prozent. Der nachhaltige Aktienfonds mit der besten Wertentwicklung im September gewann fast sechs Prozent hinzu. Fünf nachhaltige Aktienfonds mit Fokus auf Unternehmen aus Schwellenländern schafften es in der Monatsauswertung für den September in die Top 10. Das geht aus unserer Datenbank ECOfondsreporter hervor.

Der SUNARES - SUstainable NAtural RESources der VP Fund Solutions (Luxembourg) SA hat in den ersten neun Monaten 32 Prozent Wertzuwachs erreicht. Er lag damit weit vor der Konkurrenz der nachhaltigen Aktienfonds. Bei der Anlagestrategie des SUNARES bleibt allerdings die Nachhaltigkeit auf der Strecke. Denn dieser Fonds investiert größtenteils in Bergbau-Aktien und hier vor allem in Konzerne, die Gold und Silber abbauen. So gehören die Aktien von Royal Gold aus den USA sowie Argonaut Gold und New Gold aus Kanada zu den größten Beteiligungen dieses Fonds. Deren Aktien gewannen im Jahresverlauf stark an Wert, weil die Nachfrage für Gold aufgrund der starken Kursschwankungen an den Börsen sehr gestiegen ist.

Gold gilt vielen als sicheres Investment. Aber die Förderung von Gold bewirkt massive Umweltschäden. Sie geht auch häufig mit der Verletzung von Sozialstandards und Menschenrechten in den Ländern einher, wo das Gold abgebaut wird (ECOreporter.de hat darüber berichtet, wie Anleger in Fairtrade-Gold investieren können  und  bei welchen Banken Kunden Fairtrade-Gold bekommen). Beim SUNARES fallen pro Jahr Gesamtkosten von rund 2,6 Prozent an. Er verfügt über ein Volumen von rund 15 Millionen Euro. Anfallende Gewinne werden an die Investoren ausgeschüttet.

UBS (Lux) Equity SICAV - Emerging Markets Sustainable nach neun Monaten auf Rang 2

Ein nachhaltiger UBS-Fonds führt das Feld der nachhaltigen Aktienfonds an, die in Schwellenländer investieren und im Jahresverlauf 2016 kräftig zugelegt haben. Der UBS (Lux) Equity SICAV - Emerging Markets Sustainable gewann bis Ende September 13,5 Prozent an Wert und eroberte damit Platz 2 im 9-Monats-Ranking. Er schlug damit knapp den  Vontobel Fund - Sustainable Emerging Markets Leaders, den ECOreporter.de als Monatsbesten im August ausführlich vorgestellt hat. Der UBS-Fonds setzt auf Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen einen besonders hohen ökologischen und sozialen Nutzen haben müssen, wie UBS mitteilt. Das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch bewertet die Nachhaltigkeit von Unternehmen aus Schwellenländern und trifft damit die Vorauswahl. Ausschlusskriterien sind zum Beispiel Atomkraft, Gentechnik, Glücksspiel und Rüstung. Aktivitäten in diesen Bereichen sind tabu, wenn sie mehr als fünf Prozent zum Umsatz beitragen.

Zu den größten Beteiligungen des UBS-Fonds gehören Taiwan Semiconductor Manufacturing, die unter anderem als Solarhersteller aktiv ist, der Medienkonzern Naspers aus Südafrika  sowie der indische Automobilhersteller Mahindra & Mahindra. Der regionale Schwerpunkt dieses Fonds liegt mit rund 40 Prozent des investierten Kapitals auf China und Taiwan. Es folgen Südkorea, Indien und Südafrika mit je rund zehn Prozent. Der UBS (Lux) Equity SICAV - Emerging Markets Sustainable (USD) P hat eine Volumen von rund zehn Millionen US-Dollar. Das sind umgerechnet rund neun Millionen Euro. Die Gesamtkosten pro Jahr liegen bei 2,1 Prozent pro Jahr.

Die zehn besten nachhaltigen Aktienfonds der ersten neun Monate

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

Nachhaltiger Aktienfonds mit Fokus auf Schwellenländer im September an der Spitze

Der nachhaltige Aktienfonds mit dem größten Wertzuwachs im September ist der ÖkoWorld Growing Markets 2.0. Dieser Fonds der luxemburgischen Ökoworld Lux S.A., einer Tochter der Ökoworld AG aus Hilden, erzielte ein Monatsplus von fast sechs Prozent. Er investiert ebenfalls überwiegend in Aktien von Unternehmen aus Schwellenländern. Regional ist die Streuung aber breiter als beim UBS-Fonds. China und Indien sind mit je rund 13 Prozent des Fondsvolumens von rund 82 Millionen Euro die größten Zielmärkte, vor Südafrika, Brasilien und Südkorea mit acht bis elf Prozent.

Zu den größten Beteiligungen gehören neben Naspers aus Südafrika unter anderem die Yes Bank aus Indien und Interjojo, ein Hersteller von Kontaktlinsen aus Südkorea. Das Fondsmanagement investiert nach Unternehmensangaben vorwiegend in Themenbereiche wie Bildung, Gesundheit, regenerative Energie und nachhaltiger Konsum. Die Titelauswahl basiert auf dem unternehmenseigenen Nachhaltigkeits-Research.

Ausschlusskriterien sind etwa Atomkraft, der Raubbau an natürlichen Ressourcen und gentechnische Veränderungen an Pflanzen und Tieren. ÖkoWorld kassiert für den Ökoworld Growing Markets 2.0 pro Jahr 2,26 Prozent Gesamtkosten. Liegt der Fonds auf Jahressicht im Plus, fällt eine Performancegebühr von bis zu zehn Prozent auf die Wertzuwächse an. Zuletzt betrug diese Gebühr 1,78 Prozent.

Die zehn besten nachhaltigen Aktienfonds im September

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

ECOreporter untersucht den Markt der nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich. Zunächst im Auftrag des NRW-Umweltministeriums; mittlerweile werden die in der Branche anerkannten Zahlen von ECOreporter.de als ein Ergebnis der eigenen fortlaufenden Marktuntersuchungen veröffentlicht.

Als ECOreporter.de 1997 diese Daten erstmals ermittelten, gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit insgesamt lediglich 220 Millionen Euro Volumen. Ende 2015 belief sich das Volumen der 261 nachhaltigen Fonds in Deutschland auf insgesamt 37,6 Milliarden Euro. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x