Fonds / ETF

„Nachhaltige Dachfonds bringen dauerhafte Steuerspareffekte“ – Interview mit Alfred Platow Ökoworld LUX S.A./versiko AG




ECOreporter.de: Welche Anlagestrategie verfolgt der Ökoworld² Ökotrust?

Alfred Platow: Ökoworld² Ökotrust kombiniert Nachhaltigkeit mit unterschiedlichen Investmentansätzen. Die breite Diversifikation erstreckt sich von themenspezifischen Produkten und Technologiefonds über ethisch und sozial orientierte Anlagen bis hin zu strengen Kriterienansätzen. Nachhaltiges Wirtschaften, effizienter Einsatz von Ressourcen, Erneuerbare Energien sowie ethische und soziale Verantwortung stehen im Vordergrund. Als Superfonds kann der Ökoworld² Ökotrust dabei in Fonds sowie direkt in Aktien, aktienähnliche Wertpapiere oder Anleihen investieren. Er kann aber auch Anlageinstrumente wie Optionsscheine nutzen. Superfonds sind in der Lage, jedes wirtschaftlich attraktive Investment zu nutzen, also auch Zertifikate, Zerobonds und Rentenzertifikate, Immobilienfonds, Private Equity, ETFs oder Optionsscheine.  Somit können sie flexibel auf jede Marktsituation bestmöglich reagieren.  Je nach Marktlage nutzt Ökotrust eine offensive Gewichtung oder wendet Absicherungsstrategien an. Das Ziel der Anlagepolitik ist es, eine angemessene Rendite zu erwirtschaften und dabei strenge ethisch-ökologische Kriterien einzuhalten.


ECOreporter.de: Wo konkret liegt der strategische Anlageschwerpunkt des Fonds?

Platow: Unser Superfonds investiert schwerpunktmäßig in Anteile an offenen Aktien-, Renten-, Genussschein-, Wandelanleihen-, und Devisenfonds. Im Fokus stehen insbesondere Unternehmen, die zur Senkung des Energie-, Wasser- oder Rohstoffverbrauchs beziehungsweise zur Steigerung der Effizienz der Nutzung von Energie, Wasser oder Rohstoffen beitragen. Die Vermögenswerte werden in Aktien und aktienähnlichen Wertpapieren sowie in Derivate solcher Unternehmen, als auch in Zertifikate, von weltweit tätigen Unternehmen angelegt. Dabei werden wirtschaftliche, geographische und politische Risiken sowie das Währungsrisiko berücksichtigt. Nicht mehr als 10 Prozent des Nettovermögens dürfen direkt oder indirekt in Schuldtitel angelegt werden. Ferner darf der Teilfonds in hoch bewertete fest und variabel verzinsliche Anleihen, einschließlich Zerobonds und Renten, und Wandelschuldverschreibungen, Optionsscheine auf Wertpapiere anlegen, die an Wertpapierbörsen oder an anderen anerkannten, geregelten und dem Publikum zugänglichen Märkten gehandelt werden. Darüber hinaus können bis zu 10 Prozent der Vermögenswerte in offene Immobilienfonds und Hedgefonds investiert werden, die einer der luxemburgischen Aufsichtsbehörde CSSF gleichwertigen Aufsicht unterliegen. Die Fonds dürfen auch in nicht notierte Wertpapiere und nicht notierte Geldmarktinstrumente anlegen. Zudem kann ein Teilfonds 100 Prozent seiner Vermögenswerte in liquide Vermögenswerte und Festgelder investieren. Ziel des Superfonds ist es, durch den An- und Verkauf von besonders ausgewählten Investments einen höchstmöglichen Gewinn für die Anleger zu erwirtschaften. Im Sinne einer nachhaltigen Vermögensverwaltung geht es dabei nicht um Maximierung eines Profites im Tagesgeschäft, sondern um mittel- bis langfristige Optimierung der Gewinne.

ECOreporter.de: Wie wird das Thema Nachhaltigkeit in die Anlagestrategie des Ökoworld² Ökotrust integriert?


Platow: Mit seinem Research-Netzwerk filtert Ökoworld die Kapitalanlagen am Markt heraus, die am besten den hohen Ökoworld-Ansprüchen an nachhaltige Anlagepolitik entsprechen. Das Nachhaltigkeitsresearch und die Festlegung des Anlageuniversums sind strikt vom Portfolio-Management getrennt. So ist sichergestellt, dass die Ökoworld-Fonds ausschließlich im Einklang mit den verbindlichen Anlagerichtlinien im Interesse der Anleger verwaltet werden.


ECOreporter.de: Bis vor kurzem war BNP Paribas Investment Partners (vormals Fortis Investments) mit dem täglichen Management der Ökoworld-Fonds betraut. Wer managt den Ökoworld² Ökotrust?

Platow: Das tägliche Management wurde an die Vermögensverwaltungsbank Fürst Fugger Privatbank mit Sitz in Augsburg übertragen. Der Fondsmanager entwickelt aus dem vorgegebenen Universum das Portfolio.


ECOreporter.de: Wie konkret funktioniert die Titelwahl?

Platow: Jeden in Deutschland zugelassenen Fremdfonds haben wir bei unserem Screening für unseren Dachfonds im Visier. Ein Abgleich mit unserer Positiv- und Negativliste für Ökotrust erfolgt kontinuierlich. Das Analysten-Team bei Ökoworld wählt aus den mehr als 100 in Frage kommenden Kandidaten die Fonds für das Fondsuniversum aus, die am besten den Ökoworld-Ansprüchen an Kontinuität entsprechen.

ECOreporter.de: An welchen Negativ- und auch Positivkriterien ist das Portfolio des Fonds ausrichtet?

Platow: Wenn direkt in Unternehmen investiert wird, werden die bevorzugt, die umweltverträgliche Produkte oder Dienstleistungen anbieten, also beispielsweise umweltverträgliche Technologien und Verfahren entwickeln, vertreiben oder verwenden.
Nicht direkt investieren darf der Teilfonds in Unternehmen, die Waffen herstellen oder damit handeln; Atomstrom oder Atomtechnologien erzeugen, herstellen oder damit handeln oder die an der Verschlechterung von Ökosystemen beteiligt sind oder dazu beitragen. Bei Investitionen in Staatsanleihen werden Wertpapiere von Staaten bevorzugt, deren Politik besonders sozial, ökologisch und ethisch ausgerichtet ist. Bewertet werden die Bereiche: Institutionen und Politik, soziale Bedingungen und Infrastruktur, Umweltbestand und –belastungen.
Ein Ausschluss aus dem Anlageuniversum erfolgt, wenn die Hälfte der Kriterien auf unserer Negativliste auf das Unternehmen zutrifft. Werden hingegen 25 Prozent der Punkte auf unserer Positivliste erfüllt, können die Finanzanalysten in Augsburg diese Fremdfonds ins Universum nehmen und ins Portfolio investieren.

ECOreoporter.de: Investiert der Fonds auch in andere Produkte aus der Ökoworld-Familie?

Platow: Ja. Der Verwaltungsrat hat im Interesse der Anleger den Fonds am 01.03.2010 in den neu gegründeten Investmentfonds Ökoworld² („Ökoworld-hoch-zwei“) übertragen. Durch die Umstrukturierung kann Ökoworld² Ökotrust auch direkt in die anderen Ökoworld-Fonds investieren.



ECOreoporter.de: Wie handhaben Sie die diesbezüglich anfallenden Gebühren?

Platow: Der Ankauf ist kostenfrei. Es fallen keine Gebühren an.


ECOreporter.de: Wie viel Anlegervermögen wird aktuell in den Fonds verwaltet?


Platow: Zum 31. August 2010 werden 14,653 Millionen Euro verwaltet. 


ECOreporter.de: Was sind die größten Positionen im Portfolio?

Platow: Zum 31. Juli 2010 war das Anlageuniversum wie folgt gewichtet: An erster Stelle mit 14,87 Prozent lag der Sarasin OekoSar Portfolio. An Position 2 der Espa Bond Euro Muendelrent: mit 12,88 Prozent Anteilen, an dritter Stelle Sarasin Sustainable Bond EURO mit 10,57 Prozent. Darauf folgten der Pioneer Global Ecology (7,32 Prozent), SAM Sustainable Water Fund (7,20 Prozent), Espa WWF Stock Umwelt und Fortis L Fund - Green Future (jeweils 5,47 Prozent) Sarasin OekoSar Equity Global (5,42 Prozent) Espa Vinis Stock Global (4,90 Prozent), Swisscanto Equity Fund (4,77 Prozent), Ökoworld Water for Life (4,76 Prozent), UBS LUX Equity Global Innovators (4,27 Prozent) und der Sarasin Multilabel New Energy Fund (3,87 Prozent) Zudem waren 2,82 Prozent cash investiert.

ECOreporter.de: Welche Wertentwicklung hat der Fonds seit der Auflage genommen?

Platow: Die Performance seit Auflage am 10.10.2008 beträgt 3,58 Prozent pro Jahr Die Finanzmarktkrise wirkte sich in 2008 mit minus 3,13 Prozent aus. In 2009 konnten wir für unsere Anleger 11,59 Prozent erwirtschaften. 

ECOreporter.de: Für welchen Anlegertyp haben Sie den Fonds aufgelegt? Wollen Sie eher Privatanleger oder Institutionelle Anleger ansprechen?

Platow: Ökotrust eignet sich für private und institutionelle Investoren, die eine individuelle Vermögensverwaltung mit glaubwürdig definierten, nachhaltigen Kapitalanlagen schätzen und mittel- bis langfristig abgeltungssteuerfreien Ertrag erwirtschaften wollen.



ECOreporter.de: Welche Gebühren werden erhoben? Gibt es eine Mindesteinlage?

Platow: Der Ausgabeaufschlag liegt bei 5 Prozent. Die Verwaltungsvergütung beträgt 1,76 Prozent per anno. Unsere Kunden können zwischen zwei Anlageformen wählen. Beim Anlagekonto Luxemburg liegt der Einstieg bei einer Einmalzahlung von mindestens 5.000 Euro. Eine Zuzahlung ab 500 Euro ist jederzeit möglich. Der Sparplan Luxemburg bedeutet entweder eine vierteljährliche Einzahlung von mindestens 200 Euro oder eine monatliche Einzahlung von mindestens 100 Euro.

ECOreporter.de: Was unterscheidet den Ökoworld² Ökotrust von anderen nachhaltigen Dachfonds?

Platow: Ökoworld² Ökotrust ist steuersparend organisiert und vermögensverwaltet, also gewinnoptimiert angelegt.

ECOreporter.de: Wie kam es zur Auflage des Fonds?

Platow: Die Abgeltungsteuer war einer der Gründe für die Auflage. Der Spareffekt im Vergleich zur Investition in einen Einzelinvestmentfonds war für uns eine logische Konsequenz, die Ökoworld-Fondspalette um einen Dachfonds zu erweitern.

ECOreporter.de: Wie wird sich der Markt für Nachhaltige Dachfonds in Zukunft weiter entwickeln und wovon hängt diese Entwicklung maßgeblich ab? Gibt es Trends?

Platow: Der Markt wird sich besonders gut für steuersparend organisierte und aktiv vermögensverwaltete Dachfonds entwickeln. Und natürlich wächst der Trend zur Nachhaltigkeit in der Geldanlage immer weiter. Laut des 2009 State of the Market: Mid-Year Insights Report sind Nachhaltigkeitsstrategien ein zunehmend wichtiger Aspekt der Unternehmenspolitik. 71 Prozent der 700 befragten Unternehmen aus 36 Ländern führen ihre Nachhaltigkeitsstrategie trotz Krise unverändert fort (34 Prozent) beziehungsweise bauen diese weiter aus (37 Prozent).


ECOreporter.de: Herr Platow, herzlichen Dank für das Interview!

Ökoworld² Ökotrust:ISIN LU0380798750 / WKN A0Q8NL
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