Anleihen / AIF

"Nachhaltige Immobilien bieten Fonds messbare Vorteile"

ECOreporter.de: Inwiefern spielen Nachhaltigkeitsaspekte bei Immobilienfonds von Hesse Newman Capital AG eine Rolle?

Marc Drießen:  Hesse Newman Capital setzt seit Auflage des ersten Immobilienfonds konsequent auf GreenBuildings. Unsere nachhaltigen Fondsobjekte sind wirtschaftlich effizient und verfolgen hohe Ansprüche in Sachen Umweltfreundlichkeit und Ressourceneinsparung. Zudem messen wir jedes Gebäude auch daran, wie behaglich und gesund es für die Mieter ist. Und ob es sich optimal in seine Nachbarschaft, das sogenannte soziokulturelle Umfeld, einfügt. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist dabei ein fortlaufender Prozess, keine Einmalaktion. Unser Ziel ist es, langfristig einen hohen Wert im Gebäude zu halten – für unsere Investoren und Mieter gleichzeitig. Unsere nachhaltigen Immobilien sind in der Regel zertifiziert, zum Beiapiel durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), LEED oder BREEAM.

ECOreporter.de: Welche Vorteile haben sogenannte Green Buildings?

Drießen:  GreenBuildings fördern nicht nur die Energiebilanz und schützen das Klima. Die Energieeffizienz eines Gebäudes und der Einsatz von schonenden Technologien bieten auch messbare ökonomische Vorteile. Nicht nur den Mietern, die Nebenkosten sparen. Auch Anleger profitieren. Denn die hohe Energieeffizienz dieser Immobilien erhöht deren Wertstabilität und bietet Potenzial für höhere Mieteinnahmen. Das wirkt sich auf die Renditen aus.

So können laut Studien bis zu 16 Prozent höhere Verkaufspreise für GreenBuildings erzielt werden. GreenBuildings sind sehr gefragt. Immer mehr Unternehmen von Rang und Namen setzen auf Nachhaltigkeitsstrategien bei der Standortwahl und dem Bau ihrer Firmenzentralen. Das hohe Vermietungspotenzial wirkt sich auch positiv auf die Kosten bei Anschlussvermietungen aus. Zudem liefern die verschiedenen Zertifizierungsprozesse eine hohe Transparenz, auch das schätzen potenzielle Käufer. Kurzum: GreenBuildings haben das Potenzial für höhere Verkaufserlöse und bessere Verkaufsmöglichkeiten.

ECOreporter.de: Inwiefern gibt es auch Nachteile wie etwa höhere Kosten?

Drießen:  Sicher die Maßnahmen der ökologischen Nachhaltigkeit verteuern die Baukosten einer Immobilie zunächst. Doch weil die Energieersparnis die Neben- und Betriebskosten senkt, werden diese Zukunftsimmobilien für Mieter eben auch attraktiver. Dies belegt auch die Roland-Berger-Studie „Nachhaltigkeit im Immobilienmanagement“: Danach sind über 73 Prozent der Bauherren und Investoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit, durchschnittlich neun Prozent höhere Investitionskosten für den Bau einer nachhaltigen Immobilie in Kauf zu nehmen. Und potenzielle Mieter würden einen Mietaufschlag von 4,5 Prozent akzeptieren.



ECOreporter.de: In was für ein Objekt investiert der Hesse Newman Classic Value 4? Steht es bereits, wurden bereits Mietverträge abgeschlossen?

Drießen:  Fondsobjekt ist ein GreenBuilding in guter Hamburger Lage, im Quartier 21 nahe an Alster und Stadtpark gelegen, mit bester Anbindung an Innenstadt und Flughafen. Für das Objekt konnten bereits vor Fertigstellung langfristige, im Durchschnitt rund zwölfjährige Mietverträge mit bonitätsstarken Unternehmen vereinbart werden. Anleger profitieren dabei von einer diversifizierten Mieterstruktur. Mieter sind unter anderem Hochtief, Rewe, Budnikowsky, denn’s Biomarkt sowie die Targobank.

ECOreporter.de: Was macht dieses Anlageobjekt nachhaltig?

Drießen:  Das Objekt genügt höchsten Ansprüchen – bautechnisch, ökologisch sowie hinsichtlich seines Nutzerkomforts. Dies spiegelt sich nicht nur mit dem GreenBuilding-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Silber wider, sondern an vielen außergewöhnlich hochwertigen Details und Ausführungen, die den Wert des Investments gegenüber einer Standardimmobilie signifikant erhöhen.

Beispielsweise die innovative Kältetechnik im Objekt: Herzstück der Kältetechnik ist ein drehzahlgeregelter Radialturboverdichter. Die Lagerung der Antriebswelle erfolgt ölfrei mit Magnetlagertechnologie. Das Ergebnis: kein mechanischer Verschleiß an drehenden Teilen und minimales Ausfallrisiko. Die integrierte Technologie sorgt des Weiteren für niedrigen Anlaufstrom und eine automatische Leistungsanpassung an den aktuellen Kältebedarf. Dadurch erreicht die Kältemaschine eine hohe Energieeffizienz. Ganze 56 Tonnen des klimaschädigenden CO2 ersparen alleine die Kältemaschinen unserer Umwelt und dies Jahr für Jahr. Dies entspricht einer Energieeinsparung von 75.000 Kilowattstunden jährlich.

Und die Thermik ist durch eine sogenannte Betonkernaktivierung intelligent gelöst. Damit wird im Sommer die Nachtabkühlung genutzt, um dem Gebäude Wärmeenergie zu entnehmen. Tagsüber hingegen wird die Raumwärme durch die nun abgekühlten Decken reguliert. Die Kühlung erfolgt somit bedarfsgerecht am Tage, die maximale Tagestemperatur wird gesenkt. Ein außenliegender Sonnenschutz verringert zudem den Hitzeeintrag.

Weitere Punkte sind ein optimale Tageslichtnutzung sowie Präsenzmelder für die Lichtsteuerung und energiesparende LED-Beleuchtung.

Nachhaltig ist das Objekt aber auch im ökonomischen Sinne: Unter anderem durch eine hohe Flächeneffizienz, hierfür erhielt das GreenBuilding vom DGNB die volle Punktzahl in der Kategorie ökonomische Qualität.

ECOreporter.de: Ab welcher Summe können Anleger in diesen Fonds einsteigen? Wann endet die Laufzeit?

Drießen:  Eine Beteiligung ist ab 10.000 Euro zzgl. Agio möglich, die Laufzeit ist bis 2025 geplant.

ECOreporter.de: Wie viel Eigenkapital will die Hesse Newman Capital AG für diesen Fonds von Anlegern einwerben? Wie viel soll der geschlossene Fonds insgesamt in die Immobilie investieren?

Drießen:  Das Eigenkapitalvolumen im Fonds liegt bei 33,4 Millionen Euro, die Gesamtinvestition inkl. der Bankfinanzierung bei 68,6 Millionen Euro.

ECOreporter.de: Mit welcher Rendite können Anleger bei dem Hesse Newman Classic Value 4 rechnen?

Drießen:  Die prognostizierten Auszahlungen liegen bei 5,75 Prozent pro Jahr, der Gesamtrückfluss summiert sich auf 175 Prozent.



ECOreporter.de: Lagen die Auszahlungen des Fonds für 2011 und 2012 im Rahmen der Erwartungen? Wie sieht die Prognose für 2013 aus?

Drießen: Der Hesse Newman Classic Value 4/Greenbuilding Hamburg hat bis dato jährliche Auszahlungen von 5,75 pro Jahr geleistet und liegt damit voll im Plan. Dies sollte auch 2013 der Fall sein.

ECOreporter.de: Ein vergleichbares Vorgängerprodukt von 2010 haben Sie innerhalb weniger Monate voll platzieren können. Beim Hesse Newman Classic Value 4 ist dies noch nicht gelungen. Wie ist das zu erklären?

Drießen:  Das vergangene Geschäftsjahr war für die gesamte Fondsbranche ein schwieriges. Hesse Newman hat 2012 rund 73 Millionen Euro Eigenkapital eingeworben und sich damit vergleichsweise gut geschlagen. Doch sind wir hinter unseren eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Die Finanz- und Schuldenkrise hat zu einer großen Verunsicherung geführt, viele Anleger haben zurückhaltend reagiert. Für interessierte Investoren ist dies jedoch eher ein Vorteil, denn ähnlich wie ein guter Wein, ist das Produkt seit Auflage eher besser geworden. Ein aktuelles Gutachten des unabhängigen Immobilien-Sachverständigen BulwienGesa belegt, dass die Immobilie seit Kauf bereits um elf Prozent bezogen auf das Eigenkapital im Wert gestiegen ist. Investoren können aber noch zum ursprünglichen Kaufpreis einsteigen.

ECOreporter.de: Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen Sie im Markt der nachhaltigen Immobilienfonds? Werden Sie weitere Angebote starten?

Drießen:  Wir sehen ein großes Potenzial im Bereich der nachhaltigen Immobilienanlagen und werden mit Sicherheit weitere GreenBuilding-Angebote entwickeln.
ECOreporter.de: Herr Drießen, wir danken Ihnen für das Gespräch.
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