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Nachhaltiger Rentenfonds BKC Rendite Plus 2018 - Interview
Die Bank für Kirche und Caritas hat ein neues Anlageprodukt gestartet. Der BKC Rendite Plus 2018 investiert in nachhaltige Anleihen und Pfandbriefe von Unternehmen und Staaten. Dafür kommen ausschließlich Euro-Papiere in Frage. Das Besondere an diesem Fonds: seine Laufzeit ist auf fünf Jahre beschränkt. Zwar können Anleger jederzeit einsteigen. Doch am 31. März 2018 läuft der Fonds aus. Dann bekommen Anleger ihre Beteiligung zurück, abzüglich Gebühren und Kosten für Umschichtungen im Portfolio. Bis dahin kassieren sie in jedem Jahr eine Ausschüttung des Anteils am angefallenen Gewinn aus Zinserträgen. Der Fonds ist zu über 99 Prozent in Rentenpapiere investiert. Die jährliche Verwaltungsvergütung beträgt 0,25 Prozent.
Mehr über das Konzept dieses nachhaltigen Rentenfonds und über seinen nachhaltigen Ansatz erklärt Bernhard Matthes vom Portfoliomanagement der Bank für Kirche und Caritas aus Paderborn im Interview mit ECOreporter.de.
ECOreporter. de: Wer hat den BKC Rendite Plus 2018 aufgelegt und warum?
Bernhard Matthes: Die Bank für Kirche und Caritas hat den Fonds gemeinsam mit Universal Investment Luxemburg aufgelegt. Er soll unseren Anlegern in Zeiten eines anhaltenden Niedrigzinsumfelds eine risikoarme und höher rentierliche Anlagealternative zu Bankeinlagen eröffnen, die derzeit den realen Kapitalerhalt nicht gewährleisten können.
ECOreporter. de: Was unterscheidet den BKC Rendite Plus 2018 von den mehr als drei Dutzend übrigen nachhaltigen Rentenfonds auf dem deutschen Markt?
Matthes: Eine genau kalkulierbare und planbare Rendite bis zur Endfälligkeit, also der Fondsauflösung in fünf Jahren. Anleger, die den Fonds bis Endfälligkeit in 2018 halten, müssen kein Zinsänderungsrisiko in Kauf nehmen. Außerdem haben wir mit dem BKC Rendite Plus 2018 den ersten nachhaltigen Laufzeitfonds überhaupt an den deutschen Markt gebracht.
ECOreporter. de: Der Fonds bildet eins zu eins den Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Caritas ab. Nach welchen Kriterien ist dieser ausgerichtet? Welche Negativ- und welche Positivkriterien kommen zum Tragen?
Matthes: Im Fondsvermögen greift die gleiche strenge Systematik, welche unsere Bank seit Jahren auch in den Eigenanlagen anwendet und die Grundlage für viele unserer Vermögensverwaltungsmandate ist. Wir schließen die klassischen ethischen Verstöße aus, die mit einer christlichen Wertorientierung unvereinbar sind. Insgesamt betrachten wir vor möglichen Investitionen 16 Ausschlusskriterien. Bei Unternehmensanleihen sind dies zum Beispiel Firmen, die wesentliche Umsätze im Bereich Rüstung / Militär erzielen oder die Programme im Bereich embryonaler Stammzellenforschung betreiben. Bei Staatsanleihen scheiden Länder aus dem Universum aus, die etwa die Todesstrafe vollstrecken oder in denen dauerhafte und systematische Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind.
ECOreporter. de: Inwiefern basiert die Titelauswahl ganz auf Ausschlusskriterien oder folgt sie einem Branchenansatz, wählt also zum Beispiel die Nachhaltigkeitsbesten von Branchen ab und kommen dabei auch problematische Sektoren wie die Ölbranche in Frage?
Matthes: Wir kombinieren Ausschlusskriterien mit einem Best in Class Ansatz. Wir sehen die zusätzliche Ebene dieses Verfahrens auch als eine Form des Risikomanagements, weil wir in der Tendenz eben eher in nach Corporate Governance Kriterien gut geführte Unternehmen investieren und in solche, die sich bewusst mit Zukunftsrisiken beschäftigen. Wir verzichten im Best in Class Verfahren auf Investitionen in die jeweils schlechtesten 30 Prozent der Unternehmen innerhalb einer Branche. Wir schließen aber nicht von vorn herein einzelne Branchen aus: hier gilt der Grundsatz, dass wir kein Unternehmen per se und undifferenziert für das jeweilige Geschäftsmodell abstrafen.
ECOreporter. de: Wer analysiert die Nachhaltigkeit der Emittenten? Die Bank für Kirche und Caritas oder ein externer Dienstleister?
Matthes: Wir arbeiten primär mit der Datenbank von EIRIS (EIRIS Portfolio Manager) und arrondierenden Daten von IMUG in Hannover.
Bildhinweis: Der BKC-Fonds investiert nicht in Wertpapiere von Rüstungsunternehmen. / Quelle: Fotolia
ECOreporter. de: Wer legt die Kriterien fest, nach denen die Emittenten als nachhaltig oder nicht nachhaltig eingestuft werden?
Matthes: Die konzeptionelle Entwicklung und Weiterentwicklung ist unsere eigene Kernkompetenz. Hier haben wir mit Herrn Dr. Helge Wulsdorf einen der führenden Experten auf dem Gebiet der nachhaltigen Geldanlage im Haus und können auch zu aktuellen Entwicklungen zeitnah reagieren.
ECOreporter. de: Wer kontrolliert, ob das konkrete Fondsportfolio dem Nachhaltigkeitsanspruch der Bank für Kirche und Caritas auch gerecht wird?
Matthes: Wir vertrauen auf unsere internen Kontrollen, hier wird in regelmäßigen Abständen Nachschau gehalten, ob sich in der Bewertung der im Bestand befindlichen Titel Änderungen ergeben haben.
ECOreporter. de: Inwiefern ergänzt der BKC Rendite Plus 2018 die übrigen nachhaltigen Investmentfonds, den die Bank für Kirche und Caritas ihren Kunden anbietet?
Matthes: Der BKC Rendite Plus 2018 richtet sich an Anleger, die das volle Kapitalmarktrisiko scheuen, eher aus der Festgeldanlage kommen und nun attraktivere Wiederanlagemöglichkeiten suchen. Wir sprechen hier Anleger an, die den realen Kapitalerhalt auf eine überschaubare Laufzeit erreichen wollen oder müssen – wie etwa Stiftungen. Anlegern mit höheren Risikobudgets und einem entsprechend längeren Anlagehorizont bieten wir unseren vermögensverwaltenden Mischfonds an, das BKC Treuhand Portfolio. Dieser Fonds ist zwar auch auf festverzinsliche Anlagen konzentriert, mischt aber auch Aktien und alternative Anlagen bei und wird ebenfalls nach unseren Nachhaltigkeitsprinzipien verwaltet.
ECOreporter. de: Warum hat der Fonds eine feste Laufzeit? Wie hoch ist der Rücknahmeabschlag, wenn Anleger Fondsanteile vor dem Fälligkeitstermin veräußern?
Matthes: Wir haben eine feste Endfälligkeit gewählt, um ein Produkt anbieten zu können, welches analog einer einzelnen Anleihe funktioniert und so für den Kunden leicht verständlich ist. Wie bei einer Anleihe auch, kennt der Anleger zum Kaufzeitpunkt die Rendite, die er erzielen kann, wenn er bis Endfälligkeit investiert bleibt. Gleichzeitig ist er aber durch die Fondstruktur und eine Streuung auf 50 verschiedene Emittenten sofort breit diversifiziert. Der Kunde ist damit unter Umständen einem deutlich geringeren Bonitätsrisiko ausgesetzt im Vergleich zu einer Einzelanlage im mittleren Laufzeitbereich. Um aber für alle Anleger tatsächlich die Rendite halten zu können, ist es bei einem Laufzeitfonds wichtig, dass es nicht zu einer Vielzahl vorzeitiger Rückgaben kommt. Deswegen sind Verkäufe mit einem Rücknahmeabschlag von drei Prozent versehen. Im Gegenzug gibt es keinen Ausgabeaufschlag und eine bewusst schlanke Kostenstruktur.
ECOreporter. de: Bei wem können Privatanleger Fondsanteile erwerben? Ist das auch über freie Vermittler möglich?
Matthes: Der Erwerb ist ausschließlich über die Bank für Kirche und Caritas möglich.
ECOreporter. de: Warum ist der BKC Rendite Plus 2018 besonders stark in Unternehmensanleihen investiert?
Matthes: Der Schwerpunkt liegt in der Tat bei Unternehmensanleihen. Industrie- und Bankanleihen repräsentieren aktuell über 80 Prozent des Portfolios. Wir sehen in diesem Bereich augenblicklich die – risikoadjustiert - attraktivsten Möglichkeiten. Auch meiden wir weiterhin weitgehend Staatsanleihen der Peripheriestaaten, investieren aber wohl in international gut aufgestellte Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten aus den südeuropäischen Länden. In einigen Namen lassen sich noch immer Risikoprämien vereinnahmen, die aus unserer Sicht das Länderrisiko mehr als kompensieren. Wie bei jedem vergleichbaren Fonds auch ist das Portfolio natürlich dennoch entsprechenden Bonitätsrisiken ausgesetzt. Gleichermaßen nimmt der Anleger auch die üblichen Marktpreisschwankungen in Kauf.
ECOreporter. de: Welche Auswirkungen hätte es auf den Fonds, wenn sich die Euro-Krise verschärfte und etwa Länder wie Griechenland, Spanien, Italien oder Portfugal die Euro-Zone verlassen? Er darf ja nur in Euro-Papiere investieren.
Matthes: Nur in diesem Fall wäre der Fonds einem Währungsrisiko ausgesetzt. Auch wir waren bis 2012 lange zurückhaltend mit Investitionen in den Krisenländern der Eurozone. Nachdem Notenbankchef Draghi im Sommer 2012 den Euro aber als „irreversibel“ deklariert hat, ist ein Zerfall der Eurozone oder ein Ausscheiden einzelner Ländern mit Blick auf die Laufzeit des Fonds nicht mehr unser Kernszenario.
ECOreporter. de: Inwiefern fallen während der Laufzeit des Fonds Ausschüttungen an die Anleger an, inwiefern zu deren Ende? Gibt es eine Art garantierter Rendite oder eine Begrenzung von Wertverlusten?
Matthes: Der Fonds schüttet einen Teil der Zinserträge jährlich aus. Am Laufzeitende wird – analog zu einer Anleihe – die Rückzahlung zum ursprünglichen Ausgabewert angestrebt. Der Rückzahlungswert lässt sich aber aufgrund verschiedener technischer Faktoren nicht zu genau 100,00 garantieren und hängt auch von den zwischenzeitlichen Mittelbewegungen und Ausschüttungen ab. Eine garantierte Rendite wird aber immer dann erreicht, wenn es während der Laufzeit zu keinen Ausfällen und keinen Umschichtungen innerhalb des Portfolios kommt. Aktuell liegt die Rendite des Fondsportfolios vor Kosten bei 2,18 Prozent (per 10.06.2013).
ECOreporter. de: Herr Matthes, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Mehr über das Konzept dieses nachhaltigen Rentenfonds und über seinen nachhaltigen Ansatz erklärt Bernhard Matthes vom Portfoliomanagement der Bank für Kirche und Caritas aus Paderborn im Interview mit ECOreporter.de.
ECOreporter. de: Wer hat den BKC Rendite Plus 2018 aufgelegt und warum?
Bernhard Matthes: Die Bank für Kirche und Caritas hat den Fonds gemeinsam mit Universal Investment Luxemburg aufgelegt. Er soll unseren Anlegern in Zeiten eines anhaltenden Niedrigzinsumfelds eine risikoarme und höher rentierliche Anlagealternative zu Bankeinlagen eröffnen, die derzeit den realen Kapitalerhalt nicht gewährleisten können.
ECOreporter. de: Was unterscheidet den BKC Rendite Plus 2018 von den mehr als drei Dutzend übrigen nachhaltigen Rentenfonds auf dem deutschen Markt?
Matthes: Eine genau kalkulierbare und planbare Rendite bis zur Endfälligkeit, also der Fondsauflösung in fünf Jahren. Anleger, die den Fonds bis Endfälligkeit in 2018 halten, müssen kein Zinsänderungsrisiko in Kauf nehmen. Außerdem haben wir mit dem BKC Rendite Plus 2018 den ersten nachhaltigen Laufzeitfonds überhaupt an den deutschen Markt gebracht.
ECOreporter. de: Der Fonds bildet eins zu eins den Nachhaltigkeitsfilter der Bank für Kirche und Caritas ab. Nach welchen Kriterien ist dieser ausgerichtet? Welche Negativ- und welche Positivkriterien kommen zum Tragen?
Matthes: Im Fondsvermögen greift die gleiche strenge Systematik, welche unsere Bank seit Jahren auch in den Eigenanlagen anwendet und die Grundlage für viele unserer Vermögensverwaltungsmandate ist. Wir schließen die klassischen ethischen Verstöße aus, die mit einer christlichen Wertorientierung unvereinbar sind. Insgesamt betrachten wir vor möglichen Investitionen 16 Ausschlusskriterien. Bei Unternehmensanleihen sind dies zum Beispiel Firmen, die wesentliche Umsätze im Bereich Rüstung / Militär erzielen oder die Programme im Bereich embryonaler Stammzellenforschung betreiben. Bei Staatsanleihen scheiden Länder aus dem Universum aus, die etwa die Todesstrafe vollstrecken oder in denen dauerhafte und systematische Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind.
ECOreporter. de: Inwiefern basiert die Titelauswahl ganz auf Ausschlusskriterien oder folgt sie einem Branchenansatz, wählt also zum Beispiel die Nachhaltigkeitsbesten von Branchen ab und kommen dabei auch problematische Sektoren wie die Ölbranche in Frage?
Matthes: Wir kombinieren Ausschlusskriterien mit einem Best in Class Ansatz. Wir sehen die zusätzliche Ebene dieses Verfahrens auch als eine Form des Risikomanagements, weil wir in der Tendenz eben eher in nach Corporate Governance Kriterien gut geführte Unternehmen investieren und in solche, die sich bewusst mit Zukunftsrisiken beschäftigen. Wir verzichten im Best in Class Verfahren auf Investitionen in die jeweils schlechtesten 30 Prozent der Unternehmen innerhalb einer Branche. Wir schließen aber nicht von vorn herein einzelne Branchen aus: hier gilt der Grundsatz, dass wir kein Unternehmen per se und undifferenziert für das jeweilige Geschäftsmodell abstrafen.

Matthes: Wir arbeiten primär mit der Datenbank von EIRIS (EIRIS Portfolio Manager) und arrondierenden Daten von IMUG in Hannover.
Bildhinweis: Der BKC-Fonds investiert nicht in Wertpapiere von Rüstungsunternehmen. / Quelle: Fotolia
ECOreporter. de: Wer legt die Kriterien fest, nach denen die Emittenten als nachhaltig oder nicht nachhaltig eingestuft werden?
Matthes: Die konzeptionelle Entwicklung und Weiterentwicklung ist unsere eigene Kernkompetenz. Hier haben wir mit Herrn Dr. Helge Wulsdorf einen der führenden Experten auf dem Gebiet der nachhaltigen Geldanlage im Haus und können auch zu aktuellen Entwicklungen zeitnah reagieren.
ECOreporter. de: Wer kontrolliert, ob das konkrete Fondsportfolio dem Nachhaltigkeitsanspruch der Bank für Kirche und Caritas auch gerecht wird?
Matthes: Wir vertrauen auf unsere internen Kontrollen, hier wird in regelmäßigen Abständen Nachschau gehalten, ob sich in der Bewertung der im Bestand befindlichen Titel Änderungen ergeben haben.
ECOreporter. de: Inwiefern ergänzt der BKC Rendite Plus 2018 die übrigen nachhaltigen Investmentfonds, den die Bank für Kirche und Caritas ihren Kunden anbietet?
Matthes: Der BKC Rendite Plus 2018 richtet sich an Anleger, die das volle Kapitalmarktrisiko scheuen, eher aus der Festgeldanlage kommen und nun attraktivere Wiederanlagemöglichkeiten suchen. Wir sprechen hier Anleger an, die den realen Kapitalerhalt auf eine überschaubare Laufzeit erreichen wollen oder müssen – wie etwa Stiftungen. Anlegern mit höheren Risikobudgets und einem entsprechend längeren Anlagehorizont bieten wir unseren vermögensverwaltenden Mischfonds an, das BKC Treuhand Portfolio. Dieser Fonds ist zwar auch auf festverzinsliche Anlagen konzentriert, mischt aber auch Aktien und alternative Anlagen bei und wird ebenfalls nach unseren Nachhaltigkeitsprinzipien verwaltet.
ECOreporter. de: Warum hat der Fonds eine feste Laufzeit? Wie hoch ist der Rücknahmeabschlag, wenn Anleger Fondsanteile vor dem Fälligkeitstermin veräußern?
Matthes: Wir haben eine feste Endfälligkeit gewählt, um ein Produkt anbieten zu können, welches analog einer einzelnen Anleihe funktioniert und so für den Kunden leicht verständlich ist. Wie bei einer Anleihe auch, kennt der Anleger zum Kaufzeitpunkt die Rendite, die er erzielen kann, wenn er bis Endfälligkeit investiert bleibt. Gleichzeitig ist er aber durch die Fondstruktur und eine Streuung auf 50 verschiedene Emittenten sofort breit diversifiziert. Der Kunde ist damit unter Umständen einem deutlich geringeren Bonitätsrisiko ausgesetzt im Vergleich zu einer Einzelanlage im mittleren Laufzeitbereich. Um aber für alle Anleger tatsächlich die Rendite halten zu können, ist es bei einem Laufzeitfonds wichtig, dass es nicht zu einer Vielzahl vorzeitiger Rückgaben kommt. Deswegen sind Verkäufe mit einem Rücknahmeabschlag von drei Prozent versehen. Im Gegenzug gibt es keinen Ausgabeaufschlag und eine bewusst schlanke Kostenstruktur.
ECOreporter. de: Bei wem können Privatanleger Fondsanteile erwerben? Ist das auch über freie Vermittler möglich?
Matthes: Der Erwerb ist ausschließlich über die Bank für Kirche und Caritas möglich.
ECOreporter. de: Warum ist der BKC Rendite Plus 2018 besonders stark in Unternehmensanleihen investiert?
Matthes: Der Schwerpunkt liegt in der Tat bei Unternehmensanleihen. Industrie- und Bankanleihen repräsentieren aktuell über 80 Prozent des Portfolios. Wir sehen in diesem Bereich augenblicklich die – risikoadjustiert - attraktivsten Möglichkeiten. Auch meiden wir weiterhin weitgehend Staatsanleihen der Peripheriestaaten, investieren aber wohl in international gut aufgestellte Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten aus den südeuropäischen Länden. In einigen Namen lassen sich noch immer Risikoprämien vereinnahmen, die aus unserer Sicht das Länderrisiko mehr als kompensieren. Wie bei jedem vergleichbaren Fonds auch ist das Portfolio natürlich dennoch entsprechenden Bonitätsrisiken ausgesetzt. Gleichermaßen nimmt der Anleger auch die üblichen Marktpreisschwankungen in Kauf.
ECOreporter. de: Welche Auswirkungen hätte es auf den Fonds, wenn sich die Euro-Krise verschärfte und etwa Länder wie Griechenland, Spanien, Italien oder Portfugal die Euro-Zone verlassen? Er darf ja nur in Euro-Papiere investieren.
Matthes: Nur in diesem Fall wäre der Fonds einem Währungsrisiko ausgesetzt. Auch wir waren bis 2012 lange zurückhaltend mit Investitionen in den Krisenländern der Eurozone. Nachdem Notenbankchef Draghi im Sommer 2012 den Euro aber als „irreversibel“ deklariert hat, ist ein Zerfall der Eurozone oder ein Ausscheiden einzelner Ländern mit Blick auf die Laufzeit des Fonds nicht mehr unser Kernszenario.
ECOreporter. de: Inwiefern fallen während der Laufzeit des Fonds Ausschüttungen an die Anleger an, inwiefern zu deren Ende? Gibt es eine Art garantierter Rendite oder eine Begrenzung von Wertverlusten?
Matthes: Der Fonds schüttet einen Teil der Zinserträge jährlich aus. Am Laufzeitende wird – analog zu einer Anleihe – die Rückzahlung zum ursprünglichen Ausgabewert angestrebt. Der Rückzahlungswert lässt sich aber aufgrund verschiedener technischer Faktoren nicht zu genau 100,00 garantieren und hängt auch von den zwischenzeitlichen Mittelbewegungen und Ausschüttungen ab. Eine garantierte Rendite wird aber immer dann erreicht, wenn es während der Laufzeit zu keinen Ausfällen und keinen Umschichtungen innerhalb des Portfolios kommt. Aktuell liegt die Rendite des Fondsportfolios vor Kosten bei 2,18 Prozent (per 10.06.2013).
ECOreporter. de: Herr Matthes, wir danken Ihnen für das Gespräch.