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Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Faktor bei der Bewertung von Staatsanleihen
Staaten, die wenig in Ökologie und Soziales investieren, verlieren unter dem Strich deutlich mehr als sie einsparen. Nachhaltigkeitsrating-Agenturen untersuchen, wie nachhaltig Staaten sind. Wie attraktiv sie aus finanzieller Sicht sind, bewerten diese Rating-Agenturen nicht. Lassen die Noten im Nachhaltigkeitszeugnis trotzdem Rückschlüsse auf die rein finanzielle Solidität zu? Jüngste Beispiele zeigen: Das funktioniert.
Wenn Nachhaltigkeitsfonds in Unternehmen investieren, gehört es zum Standard, sie auf Nachhaltigkeitskriterien zu prüfen. Gefragt wird beispielsweise: Inwiefern trägt das Unternehmen zum Klimawandel bei, wie steht es um Korruption, Ökologie und Rüstung? Auch Staatspapiere sind interessant für nachhaltige Anleger, ob Fonds oder Private. Während konventionelle Rating-Agenturen die finanzielle Bonität von Staaten prüfen – und dabei oft krass daneben liegen – bewerten Nachhaltigkeitsrating-Agenturen die nicht-finanziellen Kriterien. Dabei gestalte sich die Nachhaltigkeitsanalyse eines Staates leichter als bei einem Konzern, sagt Silke Stremlau von der Hannoveraner Nachhaltigkeitsrating-Agentur imug: „Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen wie Transparency International, Freedom House und Amnesty International liefern uns wichtige Fakten und Daten über die Nachhaltigkeitskriterien der Länder.“
Ist eine gute Nachhaltigkeitsbewertung ein Indikator für die wirtschaftliche Bonität eines Landes? Stremlau: „Nachhaltigkeitsratings vervollständigen das Bild eines Staates samt seiner wirtschaftlichen Indikatoren, die eine Auskunft über seine ökonomische Bonität ermöglichen“. Viele Industrieländer mit einem guten Finanzrating seien auch in Nachhaltigkeitsratings führend, so Stremlau. Die meisten nachhaltigen Staaten kamen dementsprechend besser durch die Finanzkrise als nicht-nachhaltige.
Ein Beispiel: imug hat Österreich mit Griechenland verglichen. Besonders schlecht präsentierte Griechenland sich in den Bereichen „politische Stabilität“, „Mitspracherechte“, Rechtsstaatlichkeit“, „effiziente Regierung“, „Korruption“ und „Gleichberechtigung“. Daraufhin hielt das imug griechische Staatsanleihen nicht mehr für ein kluges Investment. Bemerkenswert: Das war 2007, also vor Beginn der Finanzkrise, zu einem Zeitpunkt also, an dem etliche konventionelle Rating- Agenturen Griechenland noch hoch handelten.
Auch oekom research erstellt Nachhaltigkeitsratings für Staaten. Im Länderrating der Münchener liegt Norwegen an der Spitze, trotz des Walfangs. Schweden und Dänemark, Finnland, Deutschland und Österreich sind in der Verfolgergruppe. Rolf Häßler von oekom research: „Ausschlaggebend für ein gutes Abschneiden sind unter anderem die politischen Rahmenbedingungen und der Stand der Menschen- und Arbeitsrechte – Faktoren, die nicht unmittelbar mit der ökonomischen Leistungsfähigkeit zusammenhängen.“
Bildhinweis: Rolf Häßler. / Quelle: oekom research AG
Aber nicht alle Staaten mit einem stabilen Wirtschaftswachstum erreichen bei Nachhaltigkeits-Ratings gute Punktzahlen. Denn die umweltbezogenen und sozialen Probleme in Indien und China seien mit deren wirtschaftlichem Aufstieg eher gewachsen, sagt Häßler. Indien liege im Nachhaltigkeitsrating auf einem 55. Platz. Die USA landet auf Platz 44. Die Gründe dafür liegen laut Häßler in Defiziten in den Bereichen Menschenrechte, Klimaschutz sowie Energieeffizienz.
Wenn Nachhaltigkeitsfonds in Unternehmen investieren, gehört es zum Standard, sie auf Nachhaltigkeitskriterien zu prüfen. Gefragt wird beispielsweise: Inwiefern trägt das Unternehmen zum Klimawandel bei, wie steht es um Korruption, Ökologie und Rüstung? Auch Staatspapiere sind interessant für nachhaltige Anleger, ob Fonds oder Private. Während konventionelle Rating-Agenturen die finanzielle Bonität von Staaten prüfen – und dabei oft krass daneben liegen – bewerten Nachhaltigkeitsrating-Agenturen die nicht-finanziellen Kriterien. Dabei gestalte sich die Nachhaltigkeitsanalyse eines Staates leichter als bei einem Konzern, sagt Silke Stremlau von der Hannoveraner Nachhaltigkeitsrating-Agentur imug: „Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen wie Transparency International, Freedom House und Amnesty International liefern uns wichtige Fakten und Daten über die Nachhaltigkeitskriterien der Länder.“
Ist eine gute Nachhaltigkeitsbewertung ein Indikator für die wirtschaftliche Bonität eines Landes? Stremlau: „Nachhaltigkeitsratings vervollständigen das Bild eines Staates samt seiner wirtschaftlichen Indikatoren, die eine Auskunft über seine ökonomische Bonität ermöglichen“. Viele Industrieländer mit einem guten Finanzrating seien auch in Nachhaltigkeitsratings führend, so Stremlau. Die meisten nachhaltigen Staaten kamen dementsprechend besser durch die Finanzkrise als nicht-nachhaltige.
Ein Beispiel: imug hat Österreich mit Griechenland verglichen. Besonders schlecht präsentierte Griechenland sich in den Bereichen „politische Stabilität“, „Mitspracherechte“, Rechtsstaatlichkeit“, „effiziente Regierung“, „Korruption“ und „Gleichberechtigung“. Daraufhin hielt das imug griechische Staatsanleihen nicht mehr für ein kluges Investment. Bemerkenswert: Das war 2007, also vor Beginn der Finanzkrise, zu einem Zeitpunkt also, an dem etliche konventionelle Rating- Agenturen Griechenland noch hoch handelten.
Auch oekom research erstellt Nachhaltigkeitsratings für Staaten. Im Länderrating der Münchener liegt Norwegen an der Spitze, trotz des Walfangs. Schweden und Dänemark, Finnland, Deutschland und Österreich sind in der Verfolgergruppe. Rolf Häßler von oekom research: „Ausschlaggebend für ein gutes Abschneiden sind unter anderem die politischen Rahmenbedingungen und der Stand der Menschen- und Arbeitsrechte – Faktoren, die nicht unmittelbar mit der ökonomischen Leistungsfähigkeit zusammenhängen.“
Bildhinweis: Rolf Häßler. / Quelle: oekom research AG
Aber nicht alle Staaten mit einem stabilen Wirtschaftswachstum erreichen bei Nachhaltigkeits-Ratings gute Punktzahlen. Denn die umweltbezogenen und sozialen Probleme in Indien und China seien mit deren wirtschaftlichem Aufstieg eher gewachsen, sagt Häßler. Indien liege im Nachhaltigkeitsrating auf einem 55. Platz. Die USA landet auf Platz 44. Die Gründe dafür liegen laut Häßler in Defiziten in den Bereichen Menschenrechte, Klimaschutz sowie Energieeffizienz.