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Nachhaltige Aktien, Meldungen, Fonds / ETF
Nachhaltigkeitsanalyse fällt vernichtendes Urteil über Öl- und Gaskonzerne
Die Nachhaltigkeit von börsennotierten Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche lässt weiter stark zu wünschen übrig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse, die die oekom research AG aus München nun vorgelegt hat. Das auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierte Researchunternehmen hat nach eigenen Angaben 149 Gesellschaften aus der Öl- und Gasindustrie unter die Lupe genommen. Davon haben nur neun die von oekom research definierten Mindeststandards an das Nachhaltigkeitsmanagement erfüllt. Überhaupt kam das Researchunternehmen zu dem Ergebnis, dass es nur bei 26 der 149 Unternehmen dieses Sektors überhaupt Sinn machte, nach deren Nachhaltigkeit zu forschen.
Als bester integrierter Öl- und Gaskonzern erhielt die österreichische OMV von oekom research die Note B- auf der von A+ (Bestnote) bis D- reichenden Skala. Auf den weiteren Plätzen folgen Total aus Frankreich und Hess Corporation aus den USA, die beide ebenfalls ein B- erreichen. Bei mehr als 75 Prozent der 26 näher untersuchten Unternehmen reichen die bisherigen Maßnahmen im Nachhaltigkeitsbereich nur für ein Rating im D-Bereich.
„Der Druck der Aktionäre auf die Unternehmen ist groß, verbrauchte Öl- und Gasreserven schnellstmöglich und vollständig durch neue Vorkommen zu ersetzen,“ erläutert Kristina Rüter, verantwortliche Branchenanalystin bei oekom research. „Die Erschließung dieser Vorkommen ist häufig mit schwerwiegenden Umweltverschmutzungen verbunden.“ Ursache hierfür sei unter anderem, dass für kritische Situationen wie einem unkontrollierten Ölaustritt in großer Tiefe keine Technologien zur Verfügung stehen, um die Situation zügig unter Kontrolle zu bringen. Die Vorgänge um die Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im Jahr 2010 hätten dies eindrücklich gezeigt. Vergleichbare Fälle seien für die Zukunft keineswegs ausgeschlossen. Neben der Förderung seien die Raffination und der Transport mit Schiffen oder Pipelines mit Umweltrisiken behaftete Schritte in der Wertschöpfungskette.
Gleichzeitig muss immer mehr Energie in die Förderung und Aufbereitung von Öl und Gas gesteckt werden, was wiederum die Treibhausgasemissionen ansteigen lässt. Hier zeigen sich laut oekom research deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen: Während die norwegische Statoil nur 22,9 Kilogramm CO2 je geförderter Tonne Rohöl ausstoße, seien es bei Royal Dutch Shell 63,0 Kilogramm und bei ConocoPhillips aus den USA sogar 103,0 Kilogramm. Ursächlich für die Unterschiede seien neben den unterschiedlichen natürlichen Gegebenheiten die verwendete Technologie und die Effizienz des Anlagenbetriebes.
Nach den Erkenntnissen der Nachhaltigkeitsratingagentur bleiben die Klimaschutzanstrengungen der Öl- und Gaskonzerne insgesamt halbherzig. Zwar würden sich alle 26 detailliert analysierten Unternehmen zum Klimaschutz bekennen, konkrete Reduktionsziele würden aber nur drei Unternehmen umsetzen: Hess Corp, Statoil und Total. Auch der Einstieg in die Erzeugung Erneuerbarer Energie lasse weiter auf sich warten. Viele Jahre, nachdem der britische Ölkonzern BP die „Beyond Petroleum“ Ära ausgerufen hat, fehle es weitgehend an strategischen Zielen und konkreten Investitionsprogrammen, um die Unternehmensstrategie auf sinkende Förderraten und steigende Klimaschutzbestimmungen auszurichten.
Die Impulse für eine stärkere Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutzzielen in der Öl- und Gasindustrie müssen nach Ansicht von Kristina Rüter primär aus der Politik kommen: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die freiwilligen Initiativen des Sektors nicht die erforderliche Trendwende bringen.“ Mögliche Maßnahmen sind hier beispielsweise die Streichung von Subventionen und Steuererleichterungen für die Branche und strengere Umweltauflagen für Aktivitäten in sensiblen Naturräumen.
ECOreporter.de hatte vor wenigen Wochen ausführlich über nachhaltige Investmentfonds berichtet, in denen Aktien von Ölkonzernen zu den größten Positionen im Portfolio gehören. Per
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Als bester integrierter Öl- und Gaskonzern erhielt die österreichische OMV von oekom research die Note B- auf der von A+ (Bestnote) bis D- reichenden Skala. Auf den weiteren Plätzen folgen Total aus Frankreich und Hess Corporation aus den USA, die beide ebenfalls ein B- erreichen. Bei mehr als 75 Prozent der 26 näher untersuchten Unternehmen reichen die bisherigen Maßnahmen im Nachhaltigkeitsbereich nur für ein Rating im D-Bereich.
„Der Druck der Aktionäre auf die Unternehmen ist groß, verbrauchte Öl- und Gasreserven schnellstmöglich und vollständig durch neue Vorkommen zu ersetzen,“ erläutert Kristina Rüter, verantwortliche Branchenanalystin bei oekom research. „Die Erschließung dieser Vorkommen ist häufig mit schwerwiegenden Umweltverschmutzungen verbunden.“ Ursache hierfür sei unter anderem, dass für kritische Situationen wie einem unkontrollierten Ölaustritt in großer Tiefe keine Technologien zur Verfügung stehen, um die Situation zügig unter Kontrolle zu bringen. Die Vorgänge um die Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im Jahr 2010 hätten dies eindrücklich gezeigt. Vergleichbare Fälle seien für die Zukunft keineswegs ausgeschlossen. Neben der Förderung seien die Raffination und der Transport mit Schiffen oder Pipelines mit Umweltrisiken behaftete Schritte in der Wertschöpfungskette.
Gleichzeitig muss immer mehr Energie in die Förderung und Aufbereitung von Öl und Gas gesteckt werden, was wiederum die Treibhausgasemissionen ansteigen lässt. Hier zeigen sich laut oekom research deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen: Während die norwegische Statoil nur 22,9 Kilogramm CO2 je geförderter Tonne Rohöl ausstoße, seien es bei Royal Dutch Shell 63,0 Kilogramm und bei ConocoPhillips aus den USA sogar 103,0 Kilogramm. Ursächlich für die Unterschiede seien neben den unterschiedlichen natürlichen Gegebenheiten die verwendete Technologie und die Effizienz des Anlagenbetriebes.
Nach den Erkenntnissen der Nachhaltigkeitsratingagentur bleiben die Klimaschutzanstrengungen der Öl- und Gaskonzerne insgesamt halbherzig. Zwar würden sich alle 26 detailliert analysierten Unternehmen zum Klimaschutz bekennen, konkrete Reduktionsziele würden aber nur drei Unternehmen umsetzen: Hess Corp, Statoil und Total. Auch der Einstieg in die Erzeugung Erneuerbarer Energie lasse weiter auf sich warten. Viele Jahre, nachdem der britische Ölkonzern BP die „Beyond Petroleum“ Ära ausgerufen hat, fehle es weitgehend an strategischen Zielen und konkreten Investitionsprogrammen, um die Unternehmensstrategie auf sinkende Förderraten und steigende Klimaschutzbestimmungen auszurichten.
Die Impulse für eine stärkere Berücksichtigung von Umwelt- und Klimaschutzzielen in der Öl- und Gasindustrie müssen nach Ansicht von Kristina Rüter primär aus der Politik kommen: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die freiwilligen Initiativen des Sektors nicht die erforderliche Trendwende bringen.“ Mögliche Maßnahmen sind hier beispielsweise die Streichung von Subventionen und Steuererleichterungen für die Branche und strengere Umweltauflagen für Aktivitäten in sensiblen Naturräumen.
ECOreporter.de hatte vor wenigen Wochen ausführlich über nachhaltige Investmentfonds berichtet, in denen Aktien von Ölkonzernen zu den größten Positionen im Portfolio gehören. Per
