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Nachhaltigkeitspionier schluckt Nachhaltigkeitspionier: ZKB übernimmt Swisscanto
Zwei große Akteure des nachhaltigen Investments aus der Schweiz arbeiten künftig unter einem Dach. Denn die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat die Swisscanto-Gruppe aus Bern übernommen. Käufer und Verkäufer einigten sich darauf, dass die Übernahme schon rückwirkend zum 1. Juli 2014 gilt. Was sie für die Nachhaltigkeitsfonds von Swisscanto und deren Management bedeutet, ist noch offen.
Swisscanto war 1993 von den 24 Kantonalbanken der Schweiz, die zusammen etwa 30 Prozent des Bankengeschäftes in dem Alpenland betreiben, als Gemeinschaftsunternehmen gegründet worden. Es hat für deren Kunden Anlage- und Vorsorgeprodukte entwickelt, aber auch für Kunden im Ausland wie etwa Deutschland. Swisscanto gehört zu den Pionieren im Bereich nachhaltiger Investmentfonds und hat bereits 1998 mit dem Aktienfonds Swisscanto (CH) Equity Fund Green Invest einen Nachhaltigkeitsfonds auf den Markt gebracht. Heute verfügt Swisscanto über ein breites Spektrum im Segment nachhaltiger Investmentfonds, die bei der Titelauswahl alle den gleichen Grundsätzen folgen und von der Swisscanto Asset Management AG verwaltet werden. Stets werden Unternehmen nach Ausschlusskriterien geprüft und nach dem Best-in-Class-Ansatz bewertet. Der Anteil des nachhaltig investierten Anlagevermögens am gesamten Kundenvermögen von Swisscanto beträgt um die vier Prozent von insgesamt rund 52 Milliarden Schweizer Franken (Stand: Ende 2013).
Hoffnung auf Kostenersparnis
Die Kantonalbanken haben nun beschlossen, alle Swisscanto-Aktien an die ZKB zu verkaufen. Die Kompetenzen der Kantonalbanken im Anlage-, Vermögensverwaltungs- und Vorsorgegeschäft sollen mit diesem Schritt gebündelt werden, die Leistungen der beiden Unternehmen sollen sich künftig ergänzen. Insgesamt entsteht so der grösste Schweizer Vermögensverwalter für Schweizer Kunden mit einem verwalteten Kundenvermögen von 105 Milliarden Franken. Zudem ist das erweiterte Unternehmen künftig der drittgrößte Fondsanbieter der Schweiz. Die ZKB investiert in die Übernahme 360 Millionen Franken.
Von dem Größenschub erhofft sich der Käufer Skaleneffekte und damit eine Verbesserung der Kostenstruktur. Bei beiden Unternehmen waren Volumen, Ertrag und Gewinn zuletzt gesunken, etwa aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und der Belastung durch viele neue regulatorische Vorgaben, bei zugleich stabilen Kosten.
Nachhaltigkeitspioniere mit Schnittstellen
Swisscanto bietet als nachhaltige Anlageprodukte für private Anleger einen Rentenfonds an, drei Mischfonds, deren Aktienanteil unterschiedlich hoch ist, sowie insgesamt vier Aktienfonds. Laut einem Unternehmensvertreter steht nach der Übernahme durch die ZKB zunächst alles auf dem Prüfstand, auch die Nachhaltigkeitsfonds. Diese würden aber eine sinnvolle Ergänzung darstellen zu den Angeboten der ZKB im Bereich des nachhaltigen Investments.
Foto: Eine Niederlassung der ZKB in der Schweiz / Quelle: Unternehmen
Auch die ZKB zählt zu den Pionieren des nachhaltigen Investments. Das Unternehmen verfügt sogar als eine von wenigen Banken auf dem Markt seit vielen Jahren über ein hauseigenes Nachhaltigkeitsresearch. Dieses analysiert Wertpapieremittenten anhand von rund 50 Kriterien aus den Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Corporate Governance. Swisscanot verfügt ebenfalls über ein Nachhaltigkeitsresearch, setzt aber stark auf Dienstleistungen der auf Nachhaltigkeitsratings spezailiserten Agentur Inrate, die ebenfalls ihren Sitz in der Schweiz hat. Auch die Zukunft dieser Kooperation erscheint völlig offen.
Die ZKB bietet eine Reihe von nachhaltigen Anlageprodukten an, nicht jedoch nachhaltige Themenfonds, wie sie ein Schwerpunkt im Angebot von Swisscanto sind. Swisscanto hat unter anderem Aktienfonds aufgelegt, die nach nachhaltigen Aspekten in Unternehmen aus den Bereichen Wasser und Klimaschutz investieren und zudem einen weiteren, der sich auf Firmen aus Schwellenländern konzerntriert. Dafür setzt die ZKB im Gegensatz zu Swisscanto auch stark auf nachhaltige Zertifikate.
Markt im Umbruch
In jedem Fall setzt sich mit der Übernahme der Umbruch im Bereich der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Finanzmarktakteure fort. So war 2013 die Bank Sarasin aus Basel, ein weiterer Nachhaltigkeitspionier mit umfassendem Angebot nachhaltiger Anlageprodukte und hauseigenem Nachhaltigkeitsresearch, von J. Safra aus Brasilien geschluckt worden. Seither firmiert das Unternehmen als J. Safra Sarasin. Viele Mitarbeiter aus der Nachhaltigkeitsabteilung wanderten daraufhin zu einer anderen Bank aus Basel ab, der neu gegründeten Notenstein Privatbank AG, die ein nachhaltiges Anlageangebot aufgebaut und auch erste Produkte in Deutschland auf den Markt gebracht hat.
Swisscanto war 1993 von den 24 Kantonalbanken der Schweiz, die zusammen etwa 30 Prozent des Bankengeschäftes in dem Alpenland betreiben, als Gemeinschaftsunternehmen gegründet worden. Es hat für deren Kunden Anlage- und Vorsorgeprodukte entwickelt, aber auch für Kunden im Ausland wie etwa Deutschland. Swisscanto gehört zu den Pionieren im Bereich nachhaltiger Investmentfonds und hat bereits 1998 mit dem Aktienfonds Swisscanto (CH) Equity Fund Green Invest einen Nachhaltigkeitsfonds auf den Markt gebracht. Heute verfügt Swisscanto über ein breites Spektrum im Segment nachhaltiger Investmentfonds, die bei der Titelauswahl alle den gleichen Grundsätzen folgen und von der Swisscanto Asset Management AG verwaltet werden. Stets werden Unternehmen nach Ausschlusskriterien geprüft und nach dem Best-in-Class-Ansatz bewertet. Der Anteil des nachhaltig investierten Anlagevermögens am gesamten Kundenvermögen von Swisscanto beträgt um die vier Prozent von insgesamt rund 52 Milliarden Schweizer Franken (Stand: Ende 2013).
Hoffnung auf Kostenersparnis
Die Kantonalbanken haben nun beschlossen, alle Swisscanto-Aktien an die ZKB zu verkaufen. Die Kompetenzen der Kantonalbanken im Anlage-, Vermögensverwaltungs- und Vorsorgegeschäft sollen mit diesem Schritt gebündelt werden, die Leistungen der beiden Unternehmen sollen sich künftig ergänzen. Insgesamt entsteht so der grösste Schweizer Vermögensverwalter für Schweizer Kunden mit einem verwalteten Kundenvermögen von 105 Milliarden Franken. Zudem ist das erweiterte Unternehmen künftig der drittgrößte Fondsanbieter der Schweiz. Die ZKB investiert in die Übernahme 360 Millionen Franken.
Von dem Größenschub erhofft sich der Käufer Skaleneffekte und damit eine Verbesserung der Kostenstruktur. Bei beiden Unternehmen waren Volumen, Ertrag und Gewinn zuletzt gesunken, etwa aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und der Belastung durch viele neue regulatorische Vorgaben, bei zugleich stabilen Kosten.
Nachhaltigkeitspioniere mit Schnittstellen
Swisscanto bietet als nachhaltige Anlageprodukte für private Anleger einen Rentenfonds an, drei Mischfonds, deren Aktienanteil unterschiedlich hoch ist, sowie insgesamt vier Aktienfonds. Laut einem Unternehmensvertreter steht nach der Übernahme durch die ZKB zunächst alles auf dem Prüfstand, auch die Nachhaltigkeitsfonds. Diese würden aber eine sinnvolle Ergänzung darstellen zu den Angeboten der ZKB im Bereich des nachhaltigen Investments.
Foto: Eine Niederlassung der ZKB in der Schweiz / Quelle: Unternehmen
Auch die ZKB zählt zu den Pionieren des nachhaltigen Investments. Das Unternehmen verfügt sogar als eine von wenigen Banken auf dem Markt seit vielen Jahren über ein hauseigenes Nachhaltigkeitsresearch. Dieses analysiert Wertpapieremittenten anhand von rund 50 Kriterien aus den Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Corporate Governance. Swisscanot verfügt ebenfalls über ein Nachhaltigkeitsresearch, setzt aber stark auf Dienstleistungen der auf Nachhaltigkeitsratings spezailiserten Agentur Inrate, die ebenfalls ihren Sitz in der Schweiz hat. Auch die Zukunft dieser Kooperation erscheint völlig offen.
Die ZKB bietet eine Reihe von nachhaltigen Anlageprodukten an, nicht jedoch nachhaltige Themenfonds, wie sie ein Schwerpunkt im Angebot von Swisscanto sind. Swisscanto hat unter anderem Aktienfonds aufgelegt, die nach nachhaltigen Aspekten in Unternehmen aus den Bereichen Wasser und Klimaschutz investieren und zudem einen weiteren, der sich auf Firmen aus Schwellenländern konzerntriert. Dafür setzt die ZKB im Gegensatz zu Swisscanto auch stark auf nachhaltige Zertifikate.
Markt im Umbruch
In jedem Fall setzt sich mit der Übernahme der Umbruch im Bereich der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Finanzmarktakteure fort. So war 2013 die Bank Sarasin aus Basel, ein weiterer Nachhaltigkeitspionier mit umfassendem Angebot nachhaltiger Anlageprodukte und hauseigenem Nachhaltigkeitsresearch, von J. Safra aus Brasilien geschluckt worden. Seither firmiert das Unternehmen als J. Safra Sarasin. Viele Mitarbeiter aus der Nachhaltigkeitsabteilung wanderten daraufhin zu einer anderen Bank aus Basel ab, der neu gegründeten Notenstein Privatbank AG, die ein nachhaltiges Anlageangebot aufgebaut und auch erste Produkte in Deutschland auf den Markt gebracht hat.