Finanzdienstleister

Nachhaltigkeitszertifikat für die Evangelische Kreditgenossenschaft

Als erste Kirchenbank und erste Genossenschaftsbank hat die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK) die Nachhaltigkeitszertifizierung EMASplus bestanden. Sie belegt damit ihr ökologisches und sozial-ethisches Handeln. Das EMASplus-Siegel beinhaltet eine Prüfung nach einem anspruchsvollen europäischen Nachhaltigkeitsstandard. Die Zertifizierung ist kompatibel mit der neuen internationalen ISO-Richtlinie 26000 zur gesellschaftlichen Unternehmensverantwortung. Die Zertifizierung nach EMASplus enthält auch die Zertifizierung nach den Normen ISO 14001:2004 (Umweltmanagement einschließlich Ökobilanz, Umweltkennzahlen, Umweltleistung), ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement) sowie das EG-Öko-Audit-Verfahren, das nun EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) heißt. ISO steht für International Standard Organisation; die ISO-Normen sind – grob gesagt – das internationale Pendant zu den deutschen DIN-Normen.

Anfang November nahm EKK-Vorstandssprecher Thomas Katzenmayer das EMASplus-Zertifikat von Dr. Gerold Kreuter von der Industrie und Handelskammer Kassel entgegen. „Die Zertifizierung bilanziert, was wir schon seit Jahren in der EKK leben. Sie zeigt auch, welche Ziele wir uns gesetzt haben“, sagt Katzenmayer. „Das Thema Nachhaltigkeit läuft bei der EKK nicht einfach nebenher, sondern ist in die Geschäftsstrategie eingebunden“, so Katzenmayer.

Die EKK hat einen Nachhaltigkeitsrat, der die nachhaltige Ausrichtung der Bank kontinuierlich weiterentwickeln soll. Im Nachhaltigkeitsrat sind Mitarbeiter aus allen Bereichen der Bank vertreten. Ein „Management-Cockpit“ zeigt der Bank fortlaufend, wie sie ihr Nachhaltigkeitsprogramm einhält.  

Ziele des EKK-Nachhaltigkeitsprogramms sind auch der Ausbau innovativer, nachhaltiger Produkt- und Dienstleistungsangebote und die Steigerung der Kundenzufriedenheit. An jedem EKK-Standort in Deutschland arbeiten zertifizierte Fachberater für Nachhaltiges Investment (kurz: EcoAnlageberater). Im Kreditbereich gehören u. a. Darlehen zum Gemeindeaufbau sowie der EKK-Bildungskredit zur nachhaltigen Produktpalette der Bank.  Des Weiteren verbleiben die Einlagen der Kunden gemäß dem Gründungsgedanken der EKK vollständig im Finanzkreislauf von Kirche und Diakonie. Die Geldanlagen, die den Darlehensbedarf der Kunden übersteigen, werden von der EKK selbst angelegt. Bei der Anlage dieser Gelder in Aktien oder Anleihen achtet die Bank nach eigenen Angaben auf die Einhaltung ökologischer und sozial-ethischer Standards sowie auf die Wahrung der Menschenrechte. Dies geschieht mit Hilfe des EKK-Nachhaltigkeitsfilters, der die unterschiedlichen Anlagemöglichkeiten nach diesen Kriterien umfassend bewertet und gegebenenfalls ausschließt.  

Im sozial-ethischen Bereich sorgen flexible Arbeitszeitmodelle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Außerdem unterstützt die EKK durch Spenden und Sponsorings sowie ihre zwei Stiftungen Projekte, Initiativen und Nachwuchskräfte aus Kirche und Diakonie. Das Spendenaufkommen im Jahr 2010 belief sich laut EKK insgesamt rund 400.000 Euro. Damit konnten 200 soziale Projekte deutschlandweit unterstützt werden.

Bildhinweis: Das EMASplus-Siegel

Ihren verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen belegt die EKK z. B. durch Geschäftspapier und Werbemittel, die vollständig auf ökologisch zertifiziertes Papier umgestellt sind. Strom bezieht sie zu 100 Prozent aus Naturstrom. Außerdem betreibt sie eine eigene Solaranlage auf dem Dach ihrer Hauptverwaltung.

Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht fasst die Informationen zur nachhaltigen Ausrichtung der Bank zusammen. Die Evangelische Kreditgenossenschaft eG (EKK) mit Sitz in Kassel ist eine genossen¬schaftlich organisierte Kirchenbank, 1969 auf Initiative der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gegründet. Die Bilanzsumme betrug Ende 2010 rund 4,1 Milliarden Euro. Mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen in zwölf Filialen deutschlandweit rund 1.100 institutionelle Mitglieder bzw. 70.000 institutionelle und private Kunden. Seit 1998 ist die EKK auch in Österreich vertreten.
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x