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Nachteile des Best-in-Class-Verfahrens
Mit den Jahren hat das Best-in-Class-Verfahren nicht nur wesentlich dazu beigetragen, dass immer mehr Anlagekapital nachhaltig investiert wurde und damit die Idee des nachhaltigen Investments und seiner speziellen Beurteilung von Unternehmen immer bekannter wurde. Es hat auch das Image des nachhaltigen Investments geschädigt.
Denn durch diesen Ansatz gelangten auch Aktien von Skandalunternehmen in die Portfolios nachhaltiger Fonds und brachten dem nachhaltigen Investment Vorwürfe des Etikettenschwindels ein.
Als der Ölmulti BP die Ölpest im Golf von Mexiko verantworten musste, zeigt sich, dass die BP-Aktie bei einer Reihe nachhaltiger Aktienfonds zu den größten Beteiligungen gehörte. Und als ein Tsunami das Atomkraftwerk des Energiekonzerns Tepco im japanischen Fukushima zerstörte, wurde bekannt, dass auch dessen Aktie zu den größten Positionen in einigen nachhaltigen Fonds zählte.
Doch auch jenseits solch spektakulärer Fehlgriffe können viele nicht verstehen, wie das Investment in einen Chemie- oder Automobilkonzern nachhaltig sein kann. Das nachhaltig ist nicht unbedingt gleichzusetzen ist mit umweltfreundlich oder sozial, sondern auch lediglich umweltfreundlicher oder sozialer als der Rest bedeuten kann, leuchtet vielen nicht ein. Schon gar nicht, wenn die Bewertungen von Nachhaltigkeit sehr lax ausfallen. ECOreporter hat solche Missstände immer wieder ans Tageslicht gebracht.
Studie: Mehr als ein Viertel der "Öko"-Fonds waren in Öl und Gas investiert
Im Frühjahr 2012 sorgte eine Analyse des Journalisten Jochen Bettzieche für Aufsehen, in der er zehn Nachhaltigkeitsfonds untersucht hatte. Trotz der überschaubaren Anzahl der untersuchten Fonds erkannte der Autor einen bedenklichen Trend, dass viele Fondsbetreiber in nicht-nachhaltige Unternehmen investieren, die mit der ökologischen und der ethischen Komponente des Nachhaltigkeitsprinzips nicht vereinbar seien.
Mehr als ein Viertel der 731 Unternehmen, die in den Portfolios dieser zehn Nachhaltigkeitsfonds insgesamt vertreten waren, waren in der umweltschädlichen Öl- und Gasindustrie tätig. Bei 49 von den besagten 731 Unternehmen stellte Bettzieche Rüstungsgeschäfte fest, wobei er die Auffassung davon, was Rüstungsgeschäfte sind, sehr weit auslegte.
Nachhaltige Aspekte bleiben unsichtbar
Insgesamt hat die Titelauswahl nach dem Best-in-Class-Prinzip einen gravierenden Nachteil: es wird am Ende nur deutlich, welche aus Nachhaltigkeitssicht problematische Unternehmen hier im Portfolio auftauchen. Man sieht nicht, welche Akteure aus Nachhaltigkeitsgründen ausgeschlossen wurden.
Es bleibt also unsichtbar, dass hier nachhaltige Aspekte greifen. Man sieht nur, bei welchen Unternehmen sie nicht zum Verzicht auf das Investment geführt haben. Dem Vorwurf des Greenwashings kann man so schwer begegnen.
Denn durch diesen Ansatz gelangten auch Aktien von Skandalunternehmen in die Portfolios nachhaltiger Fonds und brachten dem nachhaltigen Investment Vorwürfe des Etikettenschwindels ein.
Als der Ölmulti BP die Ölpest im Golf von Mexiko verantworten musste, zeigt sich, dass die BP-Aktie bei einer Reihe nachhaltiger Aktienfonds zu den größten Beteiligungen gehörte. Und als ein Tsunami das Atomkraftwerk des Energiekonzerns Tepco im japanischen Fukushima zerstörte, wurde bekannt, dass auch dessen Aktie zu den größten Positionen in einigen nachhaltigen Fonds zählte.
Doch auch jenseits solch spektakulärer Fehlgriffe können viele nicht verstehen, wie das Investment in einen Chemie- oder Automobilkonzern nachhaltig sein kann. Das nachhaltig ist nicht unbedingt gleichzusetzen ist mit umweltfreundlich oder sozial, sondern auch lediglich umweltfreundlicher oder sozialer als der Rest bedeuten kann, leuchtet vielen nicht ein. Schon gar nicht, wenn die Bewertungen von Nachhaltigkeit sehr lax ausfallen. ECOreporter hat solche Missstände immer wieder ans Tageslicht gebracht.
Studie: Mehr als ein Viertel der "Öko"-Fonds waren in Öl und Gas investiert
Im Frühjahr 2012 sorgte eine Analyse des Journalisten Jochen Bettzieche für Aufsehen, in der er zehn Nachhaltigkeitsfonds untersucht hatte. Trotz der überschaubaren Anzahl der untersuchten Fonds erkannte der Autor einen bedenklichen Trend, dass viele Fondsbetreiber in nicht-nachhaltige Unternehmen investieren, die mit der ökologischen und der ethischen Komponente des Nachhaltigkeitsprinzips nicht vereinbar seien.
Mehr als ein Viertel der 731 Unternehmen, die in den Portfolios dieser zehn Nachhaltigkeitsfonds insgesamt vertreten waren, waren in der umweltschädlichen Öl- und Gasindustrie tätig. Bei 49 von den besagten 731 Unternehmen stellte Bettzieche Rüstungsgeschäfte fest, wobei er die Auffassung davon, was Rüstungsgeschäfte sind, sehr weit auslegte.
Nachhaltige Aspekte bleiben unsichtbar
Insgesamt hat die Titelauswahl nach dem Best-in-Class-Prinzip einen gravierenden Nachteil: es wird am Ende nur deutlich, welche aus Nachhaltigkeitssicht problematische Unternehmen hier im Portfolio auftauchen. Man sieht nicht, welche Akteure aus Nachhaltigkeitsgründen ausgeschlossen wurden.
Es bleibt also unsichtbar, dass hier nachhaltige Aspekte greifen. Man sieht nur, bei welchen Unternehmen sie nicht zum Verzicht auf das Investment geführt haben. Dem Vorwurf des Greenwashings kann man so schwer begegnen.