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Neue-Energie-Projektierer Windwärts Energie bietet Genussrechte mit 7,25 Prozent Zinsen – Sollten Anleger zugreifen?
7,25 Prozent Zinsen pro Jahr bietet Windwärts aus Hannover den Anlegern an. Nur 1.000 Euro beträgt die Mindesteinlage für die „Windwärts-Genussrechte 2008/2009“. Ein Agio gibt es nicht. Bis zu drei Millionen Euro will die Windwärts Energie GmbH mit den neuen Genussrechten einwerben. Im ECOreporter.de-Anlagecheck erfahren Sie, ob Rendite und Risiko ein gutes Angebot ergeben.
Windwärts Energie hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Von 2008 bis 2013 plant das Unternehmen laut dem Emissionsprospekt, Eigenkapital in Höhe von rund zwölf Millionen Euro in Windenergie-, Biogas- und Photovoltaikanlagen zu investieren. Die Eigenmittel sollen aus Genussrechtskapital und jährlichen Überschüssen erzielt werden. Bei Projektfinanzierungen will Windwärts auch Kredite aufnehmen.
Wachsen will das Unternehmen in verschiedenen Bereichen der Erneuerbaren Energien und mit verschiedenen Geschäftstätigkeiten. Windwärts beschäftigt sich mit der Akquisition von Projekten, der Projektentwicklung und -realisierung im In- und Ausland.
Das Geld, das Windwärts mit dem Genussrecht einsammelt, soll nach Unternehmensangaben vor allem drei Aufgaben erfüllen: es soll Eigenkapital bei der Finanzierung von Projekten ersetzen, es soll Vorleistungen bei der Projektentwicklung finanzieren und die Übernahme von Projektrechten zwischenfinanzieren. Windwärts setzt nach eigenen Angaben aktuell vier Windenergieprojekte mit einer Gesamtleistung von 46 Megawatt (MW) um. Weitere elf Projekte mit zirka 165 MW seien bundesweit durch Nutzungsverträge gesichert. Als Schwerpunkte des Auslandsgeschäfts gibt das Unternehmen Frankreich, Griechenland, Italien, die Türkei, Ecuador und Peru an. Das gesamte Windenergie-Projektvolumen umfasse zirka 470 MW.
Windwärts will 2009 mehrere Solarenergie-Freiflächenanlagen in Süddeutschland realisieren; Gesamtleistung: 4,6 Megawatt peak (MWp). Bei Projekten im Ausland konzentriere man sich auf die Länder, in denen bereits Kooperationen mit lokalen Partnern bestünden, so Windwärts.
Für 2009 ist auch die Inbetriebnahme einer Biogasanlage mit Gasaufbereitung und Einspeisung ins Erdgasnetz geplant. Sie soll zunächst in den Eigenbestand gehen.
Bis 2013 soll die Anlagenleistung von Wind-, Solar- und Biogasanlagen im Eigenbetrieb auf zirka 30 MW im In- und Ausland wachsen.
Rechtliche Konstruktion
Aus Sicht des Unternehmens stellen die Genussrechtsinhaber der Gesellschaft voll haftendes Eigenkapital zu Verfügung. Im Gegensatz beispielsweise zu Aktionären oder Kommanditisten stehen ihnen jedoch keine Stimm-, Kontroll- und Informationsrechte in der Gesellschaft zu. Ihre Rechte als Gläubiger sind zudem nachrangig; bei Zahlungsschwierigkeiten müsste das Unternehmen beispielsweise zunächst Kreditgeber und andere erstrangige Ansprüche befriedigen.
Die Anleger haben jedoch Anspruch auf eine ergebnisabhängige Verzinsung ihrer Einlage. Wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, den Zinsanspruch aus seinem Überschuss zu bedienen, bleibt dieser bestehen. Eine Verjährungsfrist für diesen Anspruch wurde laut dem Emissionsprospekt nicht festgelegt.
Platzierung möglichst in Eigenregie
Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 30. September 2009. Windwärts will das Genussrecht 2008/2009 selbst aktiv bewerben, Anleger informieren und Zeichnungsscheine entgegennehmen. Auch ein Vertrieb über externe Partner ist geplant, diese sollen Provisionen für die Kapitalvermittlung erhalten. Maximal 180.000 Euro Provisionen würden anfallen – nur, wenn der Vertrieb ausschließlich über externe Partner liefe. Das wären sechs Prozent des Emissionsvolumens. 2006/2007 hat Windwärts ein Genussrecht platziert. Vor diesem Erfahrungshorizont habe man 60.000 Euro Provisionen eingeplant, heißt es (zwei Prozent). Das 2006 emittierte Genussrechtskapital in Höhe von drei Millionen Euro wurde vollständig gezeichnet.
Laufzeit und Zinstermine
Die Genussrechte laufen bis zum 31.12.2015. Wenn sie nicht bis zum 31.12. des Vorjahres gekündigt werden, verlängern sie sich um jeweils ein Jahr. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert.
Die Zinsen sollen jährlich zum 31. Januar des Folgejahres ausbezahlt werden. Dabei ist das wirtschaftliche Ergebnis auf der Basis eines zum 31. Dezember aufzustellenden vorläufigen handelsrechtlichen Jahresabschlusses ausschlaggebend. Zudem muss das Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügen.
Ökologische Wirkung
Die ökologische Wirkung der Genussrechte ist positiv. Die Emittentin Windwärts finanziert aus dem Genussrechtskapital ihr Projektgeschäft im Bereich der Erneuerbaren Energien, es werden also weitere Wind-, Solar- und Biogasanlagen gebaut.
Risiko
Wie das Genussrechtskapitals eingesetzt wird, liegt im Ermessen der Windwärts-Unternehmensleitung. In welche konkreten Vorhaben die Mittel letztlich fließen, steht nicht fest. Eine Abgrenzung zu den sonstigen Eigenmitteln der Gesellschaft ist nicht möglich. „Hinsichtlich der Investition der Einlagegelder vertraut der Anleger daher allein auf die Entscheidungskompetenz der Emittentin“, so Windwärts. Eine Genussrechtsbeteiligung stelle eine „Vertrauensinvestition“ dar. Handelt es sich bei der Windwärts um eine vertrauenswürdige Emittentin? Das Unternehmen startete 1994, als das Engagement für die Erneuerbaren Energien noch Sache von Pionieren war. Windwärts bezeichnet sich selbst als mittelständisch. In der Projektentwicklung arbeite man eigenständig und herstellerunabhängig, heißt es – mit immerhin 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Von bisher 26 realisierten Projekten wurden 17 als Publikumsfonds vermarktet. Daran beteiligten sich mehr als 2.400 Anleger. Das platzierte Eigenkapitalvolumen beträgt 40 Millionen Euro. Für die Projekte hat Windwärts zudem Fremdkapital in Höhe von rund 160 Millionen Euro vermittelt.
Für 24 Erneuerbare-Energie-Projekte ist Windwärts mit der technischen und kaufmännischen Betriebsführung beauftragt (81 Windenergie- und 16 Photovoltaikanlagen). Kein kleines Rad im Erneuerbare-Energie-Gewerbe also, sondern unter den nicht konzernabhängigen Unternehmen schon eine Größe.
Windwärts arbeitet profitabel: Der Gewinnvortrag belief sich zum Stichtag 31.12.2007 auf 3,55 Millionen Euro. Allein 2007 erwirtschaftete Windwärts 640.000 Euro Jahresüberschuss. Das bilanzielle Eigenkapital belief sich auf 7,72 Millionen Euro.
Windwärts fährt mehrgleisig: Das Unternehmen erzielt Einnahmen aus der Projektentwicklung und –realisierung, dem Management von Fondsgesellschaften und weiteren Betreibergesellschaften, Sachanlagevermögen in Windenergie- und Photovoltaikanlagen und dem Betrieb von eigenen Anlagen.
Von 2008 bis 2013 soll der Gewinnvortrag von 4,2 auf 10,06 Millionen Euro klettern. Den Nettogewinn will Windwärts von prognostizierten 1,09 Millionen Euro im laufenden Jahr auf 1,85 Millionen Euro in 2013 steigern. Der Emissionsprospekt enthält auch ein Worst-Case-Szenario. Dabei wird angenommen, dass bei unveränderten Aufwendungen und vollständiger Umsetzung des Investitionsplanes ab 2009 deutlich geringere Margen aus der Projektentwicklung und der schlüsselfertigen Errichtung von Projekten im Inland möglich seien. Die Provisionen für die Vermittlung von Eigen- und Fremdkapital wurden hier ab 2009 um 25 Prozent gekürzt, die Annahmen für die Beteiligungserträge aus der Projektrealisierung im Ausland ab 2009 pauschal um 50 Prozent reduziert. Auch im Worst-Case-Szenario ist demnach die Verzinsung und Rückzahlung des Genussrechtskapitals gesichert.
Die Genussrechte können jederzeit durch Abtretung an einen anderen Besitzer übertragen werden. Das Genussrechtsregister führt Windwärts selbst. Regelungen der Gesellschaft schränken die Handelbarkeit nicht ein.
Der Emissionsprospekt enthält eine Leistungsbilanz der Projekte von Windwärts. Die Geschäftsaktivitäten sowie die Kapital- und Besitzverhältnisse des Unternehmens werden ausführlich vorgestellt. Der Leistungsbilanz ist zu entnehmen, dass einzelne Windkraftprojekte die prognostizierten Werte teilweise nicht erreicht haben. Die Windparks liegen jedoch in der Regel über den jeweiligen Windindexwerten. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag vom 7. November 2007: „Sieben gute und sieben schlechte Jahre? Der Streit um mangelhafte Windenergieprognosen und unrentable Windparks hält an. Eine Bestandsaufnahme.“
Als Sicherheit für die Genussrechteinhaber verweist Windwärts auch auf den geplanten Eigenbestand von Anlagen. Wenn man nicht in der Lage sei, die Rückzahlung des Genussrechtskapitals aus liquiden Mitteln zu leisten, bestehe die Option, einen Teil des Eigenbestandes zu veräußern.
Fazit:
Finanziell
Die Windwärts Energie GmbH ist ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und ausgewiesener Expertise im Bereich der Erneuerbaren Energien. Das Geschäftsmodell mit seinen verschiedenen Standbeinen schafft Sicherheit und Flexibilität auf der Ertragsseite gegenüber dem stark zyklischen Projektgeschäft. Durch die beabsichtigte Aufstockung im Bereich Eigenbetrieb sollte eine weitere Verstetigung der Erträge möglich sein.
Der Emissionsprospekt zu den Windwärts Genussrechten 2008/2009 zeugt vom Bemühen des Unternehmens um Transparenz und Vertrauensbildung. Hervorzuheben ist insbesondere, dass Windwärts auch die Leistungsbilanz im Prospekt veröffentlicht – sie ist nicht nur positiv, und es erscheint notwendig, aber auch geradlinig und vertrauensbildend, so etwas offen zu kommunizieren. Die Wachstumspläne der Gesellschaft sind durchaus ehrgeizig, die Etappenziele allerdings sinnvoll und erreichbar. 7,25 Prozent Zinsen sind derzeit zudem attraktiv. Die Entscheidung für oder gegen die Genussrechte bleibt immer eine Vertrauenssache, wobei Windwärts sich mit seiner Kommunikation als vertrauenswürdig erweist.
Nachhaltigkeit
Da das Genussrechtskapital unmittelbar in Erneuerbare-Energien-Projekte fließen soll, ist das Angebot aus Sicht der Nachhaltigkeit uneingeschränkt zu empfehlen.
ECOreporter.de-Empfehlung
Aus Sicht von ECOreporter.de bietet Windwärts den Anlegerinnen und Anlegern ein attraktives Investment mit einem angemessenen Chancen-Risiko-Verhältnis.
Basisdaten
Anbieter: Windwärts Energie GmbH, Plaza de Rosalia 1, 30449 Hannover
Name des Produkts: Windwärts-Genussrechte 2008/2009
Vermögensanlagetyp: Namensgenussrecht
Emissionsvolumen: 3.000.000 Euro
Stückelung: 3.000 Stück mit einem Nennwert von jeweils 1.000 Euro
Verzinsung: 7,25 % p.a. (ergebnisabhängig)
Laufzeit: 7 Jahre
Rückzahlung: zum Nennwert,
Agio: Nein
(Link entfernt)
Der Anlagecheck steht auch als pdf-Datei zum Herunterladen bereit.
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
Ihre ECOreporter: für Sie da unter [email protected] (Link entfernt)
Bilder: Windenergieanlagen des Typs Enercon E-70 E4 in einem Windpark der Windwärts Energie; Windpark der Windwärts Energie in Gehrden bei Hannover. / Quelle: Unternehmen
Windwärts Energie hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Von 2008 bis 2013 plant das Unternehmen laut dem Emissionsprospekt, Eigenkapital in Höhe von rund zwölf Millionen Euro in Windenergie-, Biogas- und Photovoltaikanlagen zu investieren. Die Eigenmittel sollen aus Genussrechtskapital und jährlichen Überschüssen erzielt werden. Bei Projektfinanzierungen will Windwärts auch Kredite aufnehmen.
Wachsen will das Unternehmen in verschiedenen Bereichen der Erneuerbaren Energien und mit verschiedenen Geschäftstätigkeiten. Windwärts beschäftigt sich mit der Akquisition von Projekten, der Projektentwicklung und -realisierung im In- und Ausland.
Das Geld, das Windwärts mit dem Genussrecht einsammelt, soll nach Unternehmensangaben vor allem drei Aufgaben erfüllen: es soll Eigenkapital bei der Finanzierung von Projekten ersetzen, es soll Vorleistungen bei der Projektentwicklung finanzieren und die Übernahme von Projektrechten zwischenfinanzieren. Windwärts setzt nach eigenen Angaben aktuell vier Windenergieprojekte mit einer Gesamtleistung von 46 Megawatt (MW) um. Weitere elf Projekte mit zirka 165 MW seien bundesweit durch Nutzungsverträge gesichert. Als Schwerpunkte des Auslandsgeschäfts gibt das Unternehmen Frankreich, Griechenland, Italien, die Türkei, Ecuador und Peru an. Das gesamte Windenergie-Projektvolumen umfasse zirka 470 MW.
Windwärts will 2009 mehrere Solarenergie-Freiflächenanlagen in Süddeutschland realisieren; Gesamtleistung: 4,6 Megawatt peak (MWp). Bei Projekten im Ausland konzentriere man sich auf die Länder, in denen bereits Kooperationen mit lokalen Partnern bestünden, so Windwärts.
Für 2009 ist auch die Inbetriebnahme einer Biogasanlage mit Gasaufbereitung und Einspeisung ins Erdgasnetz geplant. Sie soll zunächst in den Eigenbestand gehen.
Bis 2013 soll die Anlagenleistung von Wind-, Solar- und Biogasanlagen im Eigenbetrieb auf zirka 30 MW im In- und Ausland wachsen.
Rechtliche Konstruktion
Aus Sicht des Unternehmens stellen die Genussrechtsinhaber der Gesellschaft voll haftendes Eigenkapital zu Verfügung. Im Gegensatz beispielsweise zu Aktionären oder Kommanditisten stehen ihnen jedoch keine Stimm-, Kontroll- und Informationsrechte in der Gesellschaft zu. Ihre Rechte als Gläubiger sind zudem nachrangig; bei Zahlungsschwierigkeiten müsste das Unternehmen beispielsweise zunächst Kreditgeber und andere erstrangige Ansprüche befriedigen.
Die Anleger haben jedoch Anspruch auf eine ergebnisabhängige Verzinsung ihrer Einlage. Wenn das Unternehmen nicht in der Lage ist, den Zinsanspruch aus seinem Überschuss zu bedienen, bleibt dieser bestehen. Eine Verjährungsfrist für diesen Anspruch wurde laut dem Emissionsprospekt nicht festgelegt.
Platzierung möglichst in Eigenregie
Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 30. September 2009. Windwärts will das Genussrecht 2008/2009 selbst aktiv bewerben, Anleger informieren und Zeichnungsscheine entgegennehmen. Auch ein Vertrieb über externe Partner ist geplant, diese sollen Provisionen für die Kapitalvermittlung erhalten. Maximal 180.000 Euro Provisionen würden anfallen – nur, wenn der Vertrieb ausschließlich über externe Partner liefe. Das wären sechs Prozent des Emissionsvolumens. 2006/2007 hat Windwärts ein Genussrecht platziert. Vor diesem Erfahrungshorizont habe man 60.000 Euro Provisionen eingeplant, heißt es (zwei Prozent). Das 2006 emittierte Genussrechtskapital in Höhe von drei Millionen Euro wurde vollständig gezeichnet.
Laufzeit und Zinstermine
Die Genussrechte laufen bis zum 31.12.2015. Wenn sie nicht bis zum 31.12. des Vorjahres gekündigt werden, verlängern sie sich um jeweils ein Jahr. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert.
Die Zinsen sollen jährlich zum 31. Januar des Folgejahres ausbezahlt werden. Dabei ist das wirtschaftliche Ergebnis auf der Basis eines zum 31. Dezember aufzustellenden vorläufigen handelsrechtlichen Jahresabschlusses ausschlaggebend. Zudem muss das Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügen.
Ökologische Wirkung
Die ökologische Wirkung der Genussrechte ist positiv. Die Emittentin Windwärts finanziert aus dem Genussrechtskapital ihr Projektgeschäft im Bereich der Erneuerbaren Energien, es werden also weitere Wind-, Solar- und Biogasanlagen gebaut.
Risiko
Wie das Genussrechtskapitals eingesetzt wird, liegt im Ermessen der Windwärts-Unternehmensleitung. In welche konkreten Vorhaben die Mittel letztlich fließen, steht nicht fest. Eine Abgrenzung zu den sonstigen Eigenmitteln der Gesellschaft ist nicht möglich. „Hinsichtlich der Investition der Einlagegelder vertraut der Anleger daher allein auf die Entscheidungskompetenz der Emittentin“, so Windwärts. Eine Genussrechtsbeteiligung stelle eine „Vertrauensinvestition“ dar. Handelt es sich bei der Windwärts um eine vertrauenswürdige Emittentin? Das Unternehmen startete 1994, als das Engagement für die Erneuerbaren Energien noch Sache von Pionieren war. Windwärts bezeichnet sich selbst als mittelständisch. In der Projektentwicklung arbeite man eigenständig und herstellerunabhängig, heißt es – mit immerhin 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Von bisher 26 realisierten Projekten wurden 17 als Publikumsfonds vermarktet. Daran beteiligten sich mehr als 2.400 Anleger. Das platzierte Eigenkapitalvolumen beträgt 40 Millionen Euro. Für die Projekte hat Windwärts zudem Fremdkapital in Höhe von rund 160 Millionen Euro vermittelt.
Für 24 Erneuerbare-Energie-Projekte ist Windwärts mit der technischen und kaufmännischen Betriebsführung beauftragt (81 Windenergie- und 16 Photovoltaikanlagen). Kein kleines Rad im Erneuerbare-Energie-Gewerbe also, sondern unter den nicht konzernabhängigen Unternehmen schon eine Größe.
Windwärts arbeitet profitabel: Der Gewinnvortrag belief sich zum Stichtag 31.12.2007 auf 3,55 Millionen Euro. Allein 2007 erwirtschaftete Windwärts 640.000 Euro Jahresüberschuss. Das bilanzielle Eigenkapital belief sich auf 7,72 Millionen Euro.
Windwärts fährt mehrgleisig: Das Unternehmen erzielt Einnahmen aus der Projektentwicklung und –realisierung, dem Management von Fondsgesellschaften und weiteren Betreibergesellschaften, Sachanlagevermögen in Windenergie- und Photovoltaikanlagen und dem Betrieb von eigenen Anlagen.
Von 2008 bis 2013 soll der Gewinnvortrag von 4,2 auf 10,06 Millionen Euro klettern. Den Nettogewinn will Windwärts von prognostizierten 1,09 Millionen Euro im laufenden Jahr auf 1,85 Millionen Euro in 2013 steigern. Der Emissionsprospekt enthält auch ein Worst-Case-Szenario. Dabei wird angenommen, dass bei unveränderten Aufwendungen und vollständiger Umsetzung des Investitionsplanes ab 2009 deutlich geringere Margen aus der Projektentwicklung und der schlüsselfertigen Errichtung von Projekten im Inland möglich seien. Die Provisionen für die Vermittlung von Eigen- und Fremdkapital wurden hier ab 2009 um 25 Prozent gekürzt, die Annahmen für die Beteiligungserträge aus der Projektrealisierung im Ausland ab 2009 pauschal um 50 Prozent reduziert. Auch im Worst-Case-Szenario ist demnach die Verzinsung und Rückzahlung des Genussrechtskapitals gesichert.
Die Genussrechte können jederzeit durch Abtretung an einen anderen Besitzer übertragen werden. Das Genussrechtsregister führt Windwärts selbst. Regelungen der Gesellschaft schränken die Handelbarkeit nicht ein.
Der Emissionsprospekt enthält eine Leistungsbilanz der Projekte von Windwärts. Die Geschäftsaktivitäten sowie die Kapital- und Besitzverhältnisse des Unternehmens werden ausführlich vorgestellt. Der Leistungsbilanz ist zu entnehmen, dass einzelne Windkraftprojekte die prognostizierten Werte teilweise nicht erreicht haben. Die Windparks liegen jedoch in der Regel über den jeweiligen Windindexwerten. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag vom 7. November 2007: „Sieben gute und sieben schlechte Jahre? Der Streit um mangelhafte Windenergieprognosen und unrentable Windparks hält an. Eine Bestandsaufnahme.“
Als Sicherheit für die Genussrechteinhaber verweist Windwärts auch auf den geplanten Eigenbestand von Anlagen. Wenn man nicht in der Lage sei, die Rückzahlung des Genussrechtskapitals aus liquiden Mitteln zu leisten, bestehe die Option, einen Teil des Eigenbestandes zu veräußern.
Fazit:
Finanziell
Die Windwärts Energie GmbH ist ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und ausgewiesener Expertise im Bereich der Erneuerbaren Energien. Das Geschäftsmodell mit seinen verschiedenen Standbeinen schafft Sicherheit und Flexibilität auf der Ertragsseite gegenüber dem stark zyklischen Projektgeschäft. Durch die beabsichtigte Aufstockung im Bereich Eigenbetrieb sollte eine weitere Verstetigung der Erträge möglich sein.
Der Emissionsprospekt zu den Windwärts Genussrechten 2008/2009 zeugt vom Bemühen des Unternehmens um Transparenz und Vertrauensbildung. Hervorzuheben ist insbesondere, dass Windwärts auch die Leistungsbilanz im Prospekt veröffentlicht – sie ist nicht nur positiv, und es erscheint notwendig, aber auch geradlinig und vertrauensbildend, so etwas offen zu kommunizieren. Die Wachstumspläne der Gesellschaft sind durchaus ehrgeizig, die Etappenziele allerdings sinnvoll und erreichbar. 7,25 Prozent Zinsen sind derzeit zudem attraktiv. Die Entscheidung für oder gegen die Genussrechte bleibt immer eine Vertrauenssache, wobei Windwärts sich mit seiner Kommunikation als vertrauenswürdig erweist.
Nachhaltigkeit
Da das Genussrechtskapital unmittelbar in Erneuerbare-Energien-Projekte fließen soll, ist das Angebot aus Sicht der Nachhaltigkeit uneingeschränkt zu empfehlen.
ECOreporter.de-Empfehlung
Aus Sicht von ECOreporter.de bietet Windwärts den Anlegerinnen und Anlegern ein attraktives Investment mit einem angemessenen Chancen-Risiko-Verhältnis.
Basisdaten
Anbieter: Windwärts Energie GmbH, Plaza de Rosalia 1, 30449 Hannover
Name des Produkts: Windwärts-Genussrechte 2008/2009
Vermögensanlagetyp: Namensgenussrecht
Emissionsvolumen: 3.000.000 Euro
Stückelung: 3.000 Stück mit einem Nennwert von jeweils 1.000 Euro
Verzinsung: 7,25 % p.a. (ergebnisabhängig)
Laufzeit: 7 Jahre
Rückzahlung: zum Nennwert,
Agio: Nein
(Link entfernt)
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Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
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Bilder: Windenergieanlagen des Typs Enercon E-70 E4 in einem Windpark der Windwärts Energie; Windpark der Windwärts Energie in Gehrden bei Hannover. / Quelle: Unternehmen