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Neue Strategie von Leonidas Associates: Und die Fonds?

Beim Finanzhaus Leonidas Associates hat es einen Wechsel in der Geschäftsführung gegeben: Der bisher geschäftsführende Gesellschafter Max-Robert Hug sei seit dem Sommer nicht mehr im Vorstand, informierte das Unternehmen auf ECOreporter.de-Anfrage. Nicht nur personell, auch strategisch stelle sich das Emissionshaus aus Kalchreuth in Mittelfranken neu auf. Was bedeutet das für die Anleger der Wind- und Solarfonds?

Position wird nicht neu besetzt

Max-Robert Hug sei bereits zum 30. Juni 2017 aus dem Vorstand ausgeschieden, hieß es
. Zur Begründung teilte das Emissionshaus mit, dass man "zukünftig verstärkt mit institutionellen Anlegern zusammenarbeiten" wolle. Deshalb werde die Leonidas Associates AG vorerst keine neuen Investments mehr für private Anleger initiieren. "Herr Hug hat für die Leonidas Associates AG die Vertriebspartner im Bereich geschlossener Beteiligungen insbesondere in der Vertriebsphase betreut. Da wir hier zukünftig nicht mehr aktiv sein werden, wird diese Position nicht neu besetzt", teilte Vorstand Antje Grieseler gegenüber ECOreporter.de mit.

Ansprechpartner für die Privatanleger und die bestehenden Beteiligungen sei wie bisher das Team der Anlegerverwaltung unter Leitung von Martina Gietl. Max-Robert Hug bleibe als Mitbegründer der Leonidas Associates AG jedoch weiterhin 50-prozentiger Gesellschafter des Unternehmens, hieß es.

Gründe für den Strategiewechsel

Warum dieser Schritt? - Zum einen habe die Nachfrage durch institutionelle Anleger für neue Investments deutlich zugenommen, zum anderen werde Leonidas Associates aber auch als Manager von Assets in Frankreich gesehen: "Das heißt, Unternehmen, die bereits in Frankreich zum Beispiel eine PV-Anlage besitzen, sprechen uns bezüglich der Möglichkeit an, dass wir dieses Asset zukünftig bei uns im Hause verwalten. Dies gilt sowohl in Bezug auf Operations and Maintenance (O&M) als auch auf die kaufmännische Verwaltung", erklärte Vorstand Antje Grieseler.

Neben einigen kleineren Solaranlagen im Bereich O&M habe das Unternehmen in diesem Jahr auch zwei große, bereits bestehende PV-Anlagen eines deutschen Investors mit insgesamt 20 Megawatt übernommen. Auch im Windbereich tut sich was: "Wir haben ein Windprojekt, bei dem wir uns in der Due Diligence Phase mit einem institutionellen Investor befinden, und ein weiteres, bei dem wir derzeit die letzten Vertragsverhandlungen führen. Weitere Details können wir nicht nennen", so Grieseler.

Ausschüttungen fallen zum Teil erneut aus

Im vergangenen Jahr hatte es Probleme mit den Ausschüttungen bei etlichen Wind- und Solarfonds von Leonidas gegeben (wir berichteten).
Zahlung fielen aus oder wurden verschoben - wegen verspäteter Jahresabschlüsse der französischen Betreibergesellschaften, wegen des schlechten Windjahres und aufgrund von technischen Problemen bei mehreren Anlagen.

Zum Stand bei den Windfonds teilte Vorstand Antje Grieseler nun mit: "Sowohl das Jahr 2016 als auch das bisherige Jahr 2017 sind sehr schwache Windjahre in Frankreich gewesen. Von daher konnte die prognostizierte Ausschüttung nicht erreicht werden."

Bei den Solarfonds ist die Bilanz unterschiedlich: "Die Beteiligung Perfect Synergy 1 sowie der Leonidas Associates IV haben dieses Jahr, sowie die gesamte Laufzeit, gemäß Prognose ausgeschüttet. Der Leonidas Associates II, V und VI liegen unter Plan. Der Leonidas VI hat in Italien investiert, dort wurde die Einspeisevergütung nachträglich reduziert, deshalb ist hier langfristig davon auszugehen, dass die ursprünglich prognostizierte Ausschüttung nicht erreicht werden kann", erklärte Grieseler.


Dieser Beitrag wurde am 9.11.2017 aktualisiert.

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