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Neuer Streit um BEV Biogasfonds – War die Misere absehbar?
Im Streit um den notleidenden Biogasfonds BEV BioEnergie GmbH & Co. Dritte Beteiligungs KG (BEV Biogasfonds III) hat sich eine weitere Partei zu Wort gemeldet. Die Initiatoren des Fonds hatten im Jahr 2006 insgesamt 7,2 Millionen Euro Eigenkapital bei Anlegern eingesammelt. Drei Jahre sind vergangen, und der BEV III verwaltet laut gutachterlicher Feststellung lediglich vier „Rohbaustellen“. Ein Vertreter der aktuellen Geschäftführerin des Fonds, der Berliner MVG Verwaltungs GmbH („MVG“), erhebt gegenüber ECOreporter.de schwere Vorwürfe gegen die vor drei Jahren für den Fonds verantwortlichen Unternehmen. Im einzelnen betrifft dies die Fimmos Finanz- und Immobilienvermittlungs Service GmbH („Fimmos“; Exklusivvertrieb des Eigenkapitals), Klaus D. Müller & Partner Wirtschaftsberatung (Projektkonzeption, Initiator, Prospektherausgeber, Marketing) und die EEVG EuropäischeEnergie VersorgungsGesellschaft mbH bzw. deren Tochtergesellschaft EEVG GmbH & Co. Zwanzigste Beteiligungs KG (Lieferantin der schlüsselfertigen Biogasanlagen, Baugenehmigungen, Planungen und Verträge).
Laut MVG, also der aktuellen Geschäftsführung, hatte die Fimmos das Alleinvertriebsrecht für den BEV Biogasfonds III. Als ernsthafter Vertrieb habe das Unternehmen den Projektstatus zum Zeitpunkt der Prospektveröffentlichung am 31. März 2006 gekannt. Zu diesem Zeitpunkt seien weder Grundstückskaufverträge, Substratbeschaffungsverträge, Wärmeabnahmeverträge, Bau- bzw. BimSch-Genehmigungen noch der Kaufvertrag über die Biogasanlagen abgeschlossen gewesen.
Ralf Bernhardt, Geschäftsführer der Fimmos, auf Nachfrage von ECOreporter.de: Sein Unternehmen sei lediglich Vertriebskoordinator für den Fonds gewesen. „Wir haben nicht selbst verkauft“, so Bernhardt. Den damaligen Stand des Projekts habe er nicht beurteilen können. „Wir haben nichts mit dem Prospektinhalt zu tun. Wenn es entsprechende Risikohinweise gibt, ist es die Pflicht des Beraters im Endvertrieb, darauf hinzuweisen. Im übrigen ging der Projektstand aus dem Prospekt hervor“, sagt Bernhardt.
Ein im September 2006 vorgelegtes Wirtschaftsprüfergutachten habe Fragen zum Projekt und zur Leistungsbilanz des Anbieters offen gelassen, berichtet MVG weiter. Die Finanzierung sei unklar gewesen, es habe lediglich eine Absichtserklärung einer Bank vorgelegen. Dennoch habe die Fimmos die Einwerbung des Kommanditkapitals fortgesetzt. Im selben Monat seien Teile für Vergütungen an den Alleinvertrieb Fimmos geflossen. Bernhardt von Fimmos dazu: „Es war bekannt, dass weder Genehmigungen noch Finanzierung geklärt waren.“
Die EEVG, derzeit wohl EEVG Bau KG, ist nach Angaben der MVG als Anlagenerrichterin für den Projektstatus des BEV Biogasfonds III verantwortlich gewesen. Obwohl das Wirtschaftsprüfergutachten die Missstände in der Projektentwicklung klar benannt habe, habe die Lieferantin von der Geschäftsführung des Fonds Vergütungen erhalten, die nicht fällig waren. Weiter erklärt die MVG: „Die für den Baubeginn erforderlichen Genehmigungen konnte die EEVG erst im Juni und August 2007 vorlegen. Obwohl die EEVG jederzeit Kenntnis hatte, dass eine verbindliche Gremienentscheidung zur Fremdmittelfinanzierung nicht vorliegt und aufgrund des Projektstandes auch nicht herbeigeführt werden kann, hat Sie die Bautätigkeit für die beiden Standorte Tanna und Schönbeck sowie für zwei weitere Projekte in Ronneburg und Weira, für die nicht nur das Fremd- sondern auch das Eigenkapital fehlten, aufgenommen; offensichtlich ohne eigene Finanzierung oder Sicherheit.“ Im September 2007 habe die EEVG dann die Bautätigkeit niedergelegt. Im Dezember 2007 habe die EEVG sich bei der BEV BioEnergie GmbH & Co. Dritte Beteiligungs KG als Grundstückseigentümerin eine Grundschuld in Höhe der ursprünglich geplanten Fremdmittel in Höhe von knapp 11 Millionen Euro beschafft. Dem liege keine Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung zu Grunde, was nach Gesellschaftsvertrag zwingend erforderlich gewesen wäre.
ECOreporter.de hat sich bisher vergeblich darum bemüht, ein Statement der EEVG zu diesen Vorwürfen einzuholen. (Lesen Sie dazu auch unseren
Beitrag vom 14. August.)
Als Initiator des Projekts wird auch die Klaus D. Müller & Partner Wirtschaftsberatung von der die MVG angegriffen. Das Unternehmen hatte den Angaben zufolge das Wirtschaftsprüfergutachten in Auftrag gegeben. Dennoch habe es im September 2006 wie die Fimmos und die EEVG Provisionen vereinnahmt. Eine Stellungnahme von Müller dazu steht noch aus.
Fazit: Auch wenn rückwirkend nicht geklärt werden kann, wie genau die Verantwortlichkeiten für die Misere beim BEV Biogasfonds III liegen, bleibt festzuhalten: Trotz Kenntnis der Probleme des Fonds wurde das Projekt weiter an die Anleger vertrieben. Nach Angaben der MVG waren zum Zeitpunkt des Wirtschaftsprüfergutachtens erst zwei Millionen Euro des Eigenkapitals von 7,5 Millionen Euro platziert. Das Gutachten liegt ECOreporter.de vor. Es benennt die Gefahren des Fonds ohne Schnörkel. Weshalb die Verantwortlichen – insbesondere auf Seiten des Vertriebs – dies nicht zum Anlass nahmen, die Reissleine zu ziehen, bleibt im Rückblick rätselhaft.
Im Anlagecheck vom 4. Juli 2006 hatte ECOreporter.de von einem Investment in den BEV Biogasfonds III abgeraten. Dort hieß es unter anderem: „Möglich aber auch, dass eine der Schwachstellen zum Stolperstein wird. Ob und wann das Projekt dann fertiggestellt würde, ist nicht abzusehen.“ Zu dem vollständigen Anlagecheck gelangen Sie per
Mausklick.
Laut MVG, also der aktuellen Geschäftsführung, hatte die Fimmos das Alleinvertriebsrecht für den BEV Biogasfonds III. Als ernsthafter Vertrieb habe das Unternehmen den Projektstatus zum Zeitpunkt der Prospektveröffentlichung am 31. März 2006 gekannt. Zu diesem Zeitpunkt seien weder Grundstückskaufverträge, Substratbeschaffungsverträge, Wärmeabnahmeverträge, Bau- bzw. BimSch-Genehmigungen noch der Kaufvertrag über die Biogasanlagen abgeschlossen gewesen.
Ralf Bernhardt, Geschäftsführer der Fimmos, auf Nachfrage von ECOreporter.de: Sein Unternehmen sei lediglich Vertriebskoordinator für den Fonds gewesen. „Wir haben nicht selbst verkauft“, so Bernhardt. Den damaligen Stand des Projekts habe er nicht beurteilen können. „Wir haben nichts mit dem Prospektinhalt zu tun. Wenn es entsprechende Risikohinweise gibt, ist es die Pflicht des Beraters im Endvertrieb, darauf hinzuweisen. Im übrigen ging der Projektstand aus dem Prospekt hervor“, sagt Bernhardt.
Ein im September 2006 vorgelegtes Wirtschaftsprüfergutachten habe Fragen zum Projekt und zur Leistungsbilanz des Anbieters offen gelassen, berichtet MVG weiter. Die Finanzierung sei unklar gewesen, es habe lediglich eine Absichtserklärung einer Bank vorgelegen. Dennoch habe die Fimmos die Einwerbung des Kommanditkapitals fortgesetzt. Im selben Monat seien Teile für Vergütungen an den Alleinvertrieb Fimmos geflossen. Bernhardt von Fimmos dazu: „Es war bekannt, dass weder Genehmigungen noch Finanzierung geklärt waren.“
Die EEVG, derzeit wohl EEVG Bau KG, ist nach Angaben der MVG als Anlagenerrichterin für den Projektstatus des BEV Biogasfonds III verantwortlich gewesen. Obwohl das Wirtschaftsprüfergutachten die Missstände in der Projektentwicklung klar benannt habe, habe die Lieferantin von der Geschäftsführung des Fonds Vergütungen erhalten, die nicht fällig waren. Weiter erklärt die MVG: „Die für den Baubeginn erforderlichen Genehmigungen konnte die EEVG erst im Juni und August 2007 vorlegen. Obwohl die EEVG jederzeit Kenntnis hatte, dass eine verbindliche Gremienentscheidung zur Fremdmittelfinanzierung nicht vorliegt und aufgrund des Projektstandes auch nicht herbeigeführt werden kann, hat Sie die Bautätigkeit für die beiden Standorte Tanna und Schönbeck sowie für zwei weitere Projekte in Ronneburg und Weira, für die nicht nur das Fremd- sondern auch das Eigenkapital fehlten, aufgenommen; offensichtlich ohne eigene Finanzierung oder Sicherheit.“ Im September 2007 habe die EEVG dann die Bautätigkeit niedergelegt. Im Dezember 2007 habe die EEVG sich bei der BEV BioEnergie GmbH & Co. Dritte Beteiligungs KG als Grundstückseigentümerin eine Grundschuld in Höhe der ursprünglich geplanten Fremdmittel in Höhe von knapp 11 Millionen Euro beschafft. Dem liege keine Beschlussfassung der Gesellschafterversammlung zu Grunde, was nach Gesellschaftsvertrag zwingend erforderlich gewesen wäre.
ECOreporter.de hat sich bisher vergeblich darum bemüht, ein Statement der EEVG zu diesen Vorwürfen einzuholen. (Lesen Sie dazu auch unseren

Als Initiator des Projekts wird auch die Klaus D. Müller & Partner Wirtschaftsberatung von der die MVG angegriffen. Das Unternehmen hatte den Angaben zufolge das Wirtschaftsprüfergutachten in Auftrag gegeben. Dennoch habe es im September 2006 wie die Fimmos und die EEVG Provisionen vereinnahmt. Eine Stellungnahme von Müller dazu steht noch aus.
Fazit: Auch wenn rückwirkend nicht geklärt werden kann, wie genau die Verantwortlichkeiten für die Misere beim BEV Biogasfonds III liegen, bleibt festzuhalten: Trotz Kenntnis der Probleme des Fonds wurde das Projekt weiter an die Anleger vertrieben. Nach Angaben der MVG waren zum Zeitpunkt des Wirtschaftsprüfergutachtens erst zwei Millionen Euro des Eigenkapitals von 7,5 Millionen Euro platziert. Das Gutachten liegt ECOreporter.de vor. Es benennt die Gefahren des Fonds ohne Schnörkel. Weshalb die Verantwortlichen – insbesondere auf Seiten des Vertriebs – dies nicht zum Anlass nahmen, die Reissleine zu ziehen, bleibt im Rückblick rätselhaft.
Im Anlagecheck vom 4. Juli 2006 hatte ECOreporter.de von einem Investment in den BEV Biogasfonds III abgeraten. Dort hieß es unter anderem: „Möglich aber auch, dass eine der Schwachstellen zum Stolperstein wird. Ob und wann das Projekt dann fertiggestellt würde, ist nicht abzusehen.“ Zu dem vollständigen Anlagecheck gelangen Sie per
