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Nordex hat neue Kraftwerksleistung 2011 stark gesteigert - drohendes Ungemach im US-Geschäft
Der Hamburger Windturbinenhersteller Nordex hat im Jahr 2011 weltweit 428 Windenergieanlagen neu errichtet. Das gab das Unternehmen heute bekannt. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Wachstum von gut dreizehn Prozent (2010: 378 Anlagen). Mehr als drei Viertel dieser Windräder hatten eine Leistungskapazität von über einem Megawatt (MW). Die durchschnittliche Kapazität pro Turbine bezifferte Nordex mit 2,3 MW. Insgesamt betrug die von Nordex neu errichtete Kraftwerksleistung des Jahres 2011 rund 970 MW, nach 889 MW in 2010.
Der regionale Schwerpunkt des Windkraftanlagenherstellers lag mit 72 Prozent in Europa. Hier war die Türkei mit 170 MW neuer Leistung der wichtigste Einzelmarkt. Im Heimatmarkt Deutschland erhöhte Nordex seine Leistung um elf Prozent. „Aufgrund von Projektverschiebungen konnten wir unsere Ziele in Deutschland nicht voll erreichen. 2012 erwarte ich ein stärkeres Wachstum. Im laufenden Jahr werden wir in Deutschland von unserem starken Auftragsbuch und von den aus 2011 verschobenen Projekten profitieren“, erklärte dazu heute Nordex-Vertriebschef Lars Bondo Krogsgaard.
Schwächen im Europageschäft kann Nordex nur geringfügig in anderen Märkten ausgleichen. So hat das Unternehmen 2011 lediglich 13 Prozent seiner Windräder in Asien aufgestellt. Dort befindet sich zwar mit China der größte und wachstumsstärkste Windmarkt der Welt. Nordex hat dort auch eine eigene Produktion vor Ort aufgebaut. Westliche Hersteller kommen aufgrund der starken einheimischen Konkurrenz und der preisgünstigen Suzlon aus dem benachbarten Indien im chinesischen Windmarkt aber kaum zum Zug. Nordex verhandelt gegenwärtig mit einem chinesischen Kooperationspartner, der den Hamburgern den Zugang auf diesen Markt erleichtern soll.
Rund 15 Prozent der Turbinenleistung installierte Nordex im vergangenen Jahr in Amerika. In den USA hat das Unternehmen mit großem Aufwand eine eigene Produktion aufgebaut. Die Windkraft boomt derzeit in den Vereinigten Staaten. Allerdings ist die Nachfrage aktuell auch besonders groß, weil ein wichtiges Förderinstrument Ende 2012 ausläuft: die Production Tax Credit (PTC), eine Steuergutschrift von 2,2 US-Cent pro produzierter Kilowattstunde Windstrom. Neben dem PTC macht vor allem der Investment Tax Credit (ITC) Windkraftprojekte für Betreiber und Investoren attraktiv. Der ITC ermöglicht üppige Steuernachlässe, deren Umfang sich nach der Größe des Investments in ein Windkraftprojekt richtet. Diese Fördermaßnahme läuft noch bis 2016. Dagegen richtet sich der PTC an Betreiber von Windkraftanlagen. Hier bemisst sich die Höhe des Steuernachlasses nach der jährlichen Produktion von Windstrom.
US-Präsident Barack Obama hatte die Grünstromförderung über Tax Credits ausgebaut, kann den PTC aber nur mit Zustimmung des Kongresses verlängern. Das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus verweigert dies aber beharrlich. Noch verhandeln die Demokraten darüber mit den Republikanern. Aber zum einen ist bei denen die Gruppe der Parlamentarier sehr groß, die jede Förderung Erneuerbarer Energien grundsätzlich ablehnt. Zum anderen ist die Neigung der Republikaner gering, Obama ausgerechnet im Präsidentschafts-Wahlkampf entgegen zu kommen. Steve Bolze leitet das Windkraftgeschäft des US-Mischkonzerns General Electric (GE), der zu den größten Windtrubinenbauern der USA zählt. Er geht davon aus, dass der aktuelle Windkraftboom in den USA auch 2012 anhält. Der Wegfall des PTC sei aber kaum zu vermeiden, weshalb im kommenden Jahr mit einem "dramatischen Einbruch" des Marktes zu rechnen sei.
Die gestiegene Zahl der in 2011 errichteten Anlagen hat laut Nordex keinen Einfluss auf die Umsatzerwartung des abgeschlossenen Geschäftsjahrs. Den Konzernabschluss für 2011 will der Windkraftanlagenhersteller im März veröffentlichen. Sven Diermeier, Analyst der WGZ-Bank, erwartet einen operativen Verlust in Höhe von 22,2 Millionen Euro und damit 0,36 Euro Verlust je Aktie. In 2012 werde Nordex dagegen 0,11 Euro Gewinn je Aktie verbuchen, so Diermeier. In Frankfurt legte der Anteilsschein heute bis zum Mittag leicht auf 4,84 Euro zu. Er notiert damit knapp 15 Prozent unter dem Vorjahreskurs.
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Der regionale Schwerpunkt des Windkraftanlagenherstellers lag mit 72 Prozent in Europa. Hier war die Türkei mit 170 MW neuer Leistung der wichtigste Einzelmarkt. Im Heimatmarkt Deutschland erhöhte Nordex seine Leistung um elf Prozent. „Aufgrund von Projektverschiebungen konnten wir unsere Ziele in Deutschland nicht voll erreichen. 2012 erwarte ich ein stärkeres Wachstum. Im laufenden Jahr werden wir in Deutschland von unserem starken Auftragsbuch und von den aus 2011 verschobenen Projekten profitieren“, erklärte dazu heute Nordex-Vertriebschef Lars Bondo Krogsgaard.
Schwächen im Europageschäft kann Nordex nur geringfügig in anderen Märkten ausgleichen. So hat das Unternehmen 2011 lediglich 13 Prozent seiner Windräder in Asien aufgestellt. Dort befindet sich zwar mit China der größte und wachstumsstärkste Windmarkt der Welt. Nordex hat dort auch eine eigene Produktion vor Ort aufgebaut. Westliche Hersteller kommen aufgrund der starken einheimischen Konkurrenz und der preisgünstigen Suzlon aus dem benachbarten Indien im chinesischen Windmarkt aber kaum zum Zug. Nordex verhandelt gegenwärtig mit einem chinesischen Kooperationspartner, der den Hamburgern den Zugang auf diesen Markt erleichtern soll.
Rund 15 Prozent der Turbinenleistung installierte Nordex im vergangenen Jahr in Amerika. In den USA hat das Unternehmen mit großem Aufwand eine eigene Produktion aufgebaut. Die Windkraft boomt derzeit in den Vereinigten Staaten. Allerdings ist die Nachfrage aktuell auch besonders groß, weil ein wichtiges Förderinstrument Ende 2012 ausläuft: die Production Tax Credit (PTC), eine Steuergutschrift von 2,2 US-Cent pro produzierter Kilowattstunde Windstrom. Neben dem PTC macht vor allem der Investment Tax Credit (ITC) Windkraftprojekte für Betreiber und Investoren attraktiv. Der ITC ermöglicht üppige Steuernachlässe, deren Umfang sich nach der Größe des Investments in ein Windkraftprojekt richtet. Diese Fördermaßnahme läuft noch bis 2016. Dagegen richtet sich der PTC an Betreiber von Windkraftanlagen. Hier bemisst sich die Höhe des Steuernachlasses nach der jährlichen Produktion von Windstrom.
US-Präsident Barack Obama hatte die Grünstromförderung über Tax Credits ausgebaut, kann den PTC aber nur mit Zustimmung des Kongresses verlängern. Das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus verweigert dies aber beharrlich. Noch verhandeln die Demokraten darüber mit den Republikanern. Aber zum einen ist bei denen die Gruppe der Parlamentarier sehr groß, die jede Förderung Erneuerbarer Energien grundsätzlich ablehnt. Zum anderen ist die Neigung der Republikaner gering, Obama ausgerechnet im Präsidentschafts-Wahlkampf entgegen zu kommen. Steve Bolze leitet das Windkraftgeschäft des US-Mischkonzerns General Electric (GE), der zu den größten Windtrubinenbauern der USA zählt. Er geht davon aus, dass der aktuelle Windkraftboom in den USA auch 2012 anhält. Der Wegfall des PTC sei aber kaum zu vermeiden, weshalb im kommenden Jahr mit einem "dramatischen Einbruch" des Marktes zu rechnen sei.
Die gestiegene Zahl der in 2011 errichteten Anlagen hat laut Nordex keinen Einfluss auf die Umsatzerwartung des abgeschlossenen Geschäftsjahrs. Den Konzernabschluss für 2011 will der Windkraftanlagenhersteller im März veröffentlichen. Sven Diermeier, Analyst der WGZ-Bank, erwartet einen operativen Verlust in Höhe von 22,2 Millionen Euro und damit 0,36 Euro Verlust je Aktie. In 2012 werde Nordex dagegen 0,11 Euro Gewinn je Aktie verbuchen, so Diermeier. In Frankfurt legte der Anteilsschein heute bis zum Mittag leicht auf 4,84 Euro zu. Er notiert damit knapp 15 Prozent unter dem Vorjahreskurs.
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655