06.03.12 Erneuerbare Energie
Nordsee-Windpark alpha ventus zieht Bilanz – BMU kontert Zweifel an Ausbauzielen
Die Offshore-Windenergie soll im künftigen Energiemix Deutschlands nach dem Willen der Bundesregierung eine große Rolle spielen. Große und kleine Offshore-Windkraftprojektierer hatten in den vergangenen Wochen immer wieder Alarm geschlagen, weil der Ausbau einzelner Großprojekte stockt und immer teurer wird. Dies gefährde die ambitionierten Ausbauziele der Bundesregierung die Hochsee-Windkraft bis zum Jahr 2020 auf 10.000 MW zu bringen. Die DOTI-Geschäftsführung schloss sich dieser Kritik an: „Nachdem die Bundesregierung mit der EEG-Novelle im vergangenen Jahr bessere Rahmenbedingungen und damit Anreize für Neuinvestitionen in Offshore-Windparks geschaffen hat, muss sie nun eine Lösung für die Gewährleistung des Netzanschlusses dieser Parks finden. Ansonsten drohen viele Projekte zu kippen und der weitere Ausbau der Branche ist gefährdet“, sagt Rudolf Neuwirth, DOTI-Geschäftsführer seitens E.ON.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) hingegen, sieht die Offshore-Windkraftziele weiterhin als erreichbar und das gesamte Energiewende-Konzept nicht als gefährdet an. Das erfuhr ECOreporter.de auf Nachfrage. „Im Energiekonzept der Bundesregierung findet sich für den Ausbau der Offshore-Windenergie lediglich die Zielmarke von 25.000 MW installierte Leistungskapazität bis zum Jahr 2030. Dieses Ziel ist weiterhin erreichbar“, hieß es aus dem Ministerium. „Bei den in diesem Zusammenhang häufig genannten Zahlen etwa für das Jahr 2020 handelt es sich nicht um Ausbauziele, sondern um wissenschaftlich fundierte Prognosen der Entwicklung. Sie stammen meist aus der so genannten Leitstudie, diese enthält Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Diese Leitstudie wird regelmäßig erneuert und befindet sich beispielsweise gerade in der Überarbeitung“, so das Ministerium weiter.