Erneuerbare Energie

Nordsee-Windparks verdoppeln ihre Stromproduktion

Die "Windernte" in der deutschen Nordsee hat sich in den ersten sechs Monaten 2017 verdoppelt. Wie der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mitteilte, haben die Windparks 7,77 Terawattstunden Strom geliefert. Das ist eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016.

Somit sind laut Tennet bis Ende Juni bereits 72 Prozent der Gesamterzeugung des Vorjahres erreicht worden. Hinzu kommen noch einmal 0,7 Terawattstunden aus der Ostsee. Insgesamt beträgt der Beitrag des Offshore-Stroms damit 8,47 Terawattstunden. Das entspricht 16,5 Prozent oder einem Sechstel des insgesamt in Deutschland erzeugten Windstroms.

"Dass zugleich die Kosten bei Windparks und Anbindungssystemen künftig sinken werden, zeigt die große wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf, die Offshore mittlerweile erreicht hat", sagte Lex Hartman, Mitglied der Tennet-Geschäftsführung. "Auch für die Zukunft erwarten wir die Fortsetzung dieses Trends", so Hartman. Allerdings gibt es Befürchtungen aus der Windkraft-Branche, dass der Ausbau auf See gebremst werden könnte.  Führende Verbände kritisieren die Entscheidung der Bundesregierung, den Zubau von Offshore-Windenergie bis zum Jahr 2030 auf 15.000 MW zu begrenzen.  Dieses Ziel sei zu gering.

Die Kapazitäten der Offshore-Windparks in der Nordsee betrugen im ersten Halbjahr 2016 knapp 3.000 MW. Ende Juni 2017 lagen sie bei rund 4.400 MW. Sie wurden also deutlich ausgeweitet. Das Ausbauziel der Bundesregierung sieht einen Ausbau der Windkraft auf See von 6.500 MW bis zum Jahr 2020 vor.
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