Wachhund

Oliveda-Investoren: Anlegergelder in Gefahr?

Investments in spanische Olivenhaine - das versprachen die Olive Tree Farmers GmbH (ehemals Oliveda GmbH) und die Olive Tree Invest S.L. ihren Anlegern.

Das Konzept: Die Anleger kauften Olivenbäume, die sie dann an den Verkäufer vermieteten - bei Renditeversprechen von bis zu 9,5 Prozent pro Jahr. Oliveda stellte aus dem Olivenöl hochwertige Naturkosmetik her. Doch nun sollen offenbar sämtliche Verträge mit den Investoren rückabgewickelt werden. Wenn das eine Insolvenz der Unternehmen auslöst, könnten die Anleger Verluste erleiden. Was steckt dahinter?

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Hintergrund ist ein Bescheid der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Dieser ging Mitte Januar an die Olive Tree Farmers GmbH in Berlin, die Olive Tree Invest S.L. in Spanien sowie den Schweizer Unternehmensgründer und Geschäftsführer Thomas Lommel. Die BaFin forderte Lommel bzw. die Unternehmen auf, "das Einlagengeschäft umgehend abzuwickeln." Das bedeutet: "Die Genannten sind dazu verpflichtet, die Anlegergelder unverzüglich und vollständig zurückzuzahlen."

Die von Lommel geleiteten Unternehmen hätten das Einlagengeschäft ohne die erforderliche Erlaubnis der BaFin betrieben, teilte die Behörde mit. Ihre Verfügung sei "sofort vollziehbar", könne jedoch noch angefochten werden. Entsprechend dürften sämtliche Verträge mit den Anlegern rückabgewickelt werden.

Ähnliche Probleme bei der Oliveda Switzerland AG

Geschäftsführer Lommel ist kein Unbekannter für die Finanzaufsichten. Der Unternehmer hat vor einigen Jahren bereits die Oliveda Switzerland AG geleitet. Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) löste 2015 den ursprünglichen Kern dieses Unternehmens auf. Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen - unter anderem wegen des Verdachts auf ein Schneeballsystem (wir berichteten).

Der Oliveda Switzerland AG hatte die für ihr Anlageangebot erforderliche Bankenbewilligung gefehlt - die Finma entzog ihr daraufhin die Zeichnungsberechtigung. Das Unternehmen ist seit Ende 2015 insolvent.  In einem ECOanlagecheck hatten wir bereits 2013 vor dem Investment in Oliveda gewarnt.

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