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P wie Pleite, wie Prokon und auch wie PmK - Carsten Rodbertus trommelt für fragwürdiges Nachrangdarlehen
Carsten Rodbertus, Gründer und langjähriger Chef des insolventen Windkraftunternehmens Prokon, wirbt wieder für ein Anlageangebot. Erst vor rund zwei Monaten hatte seine Niederlage auf der Gläubigerversammlung besiegelt, dass er keinen Einfluss mehr nehmen kann auf Prokon, den Windkraftkonzern, der in diesem Jahr eine der spektakulärsten Pleiten der bundesdeutschen Geschichte hingelegt hat. Nun wirbt Rodbertus für das Investment in ein Nachrangdarlehen. ECOreporter.de rät zur Vorsicht.
Bei dem Angebot handelt es sich um ein Nachrangdarlehen der PmK – Projekte mit Konzept für eine lebenswerte Zukunft GmbH aus Magdeburg. Diese bietet Anlegern an, über dieses Nachrangdarlehen in Sachwerte zu investieren. Ein Schwerpunkt soll dabei auf erneuerbaren Energien liegen. Die Einstiegsschwelle ist niedrig, schon ab 250 Euro kann man investieren. Die Laufzeit ist flexibel, Anleger können wählen zwischen drei, fünf und zehn Jahren. Die Verzinsung beträgt laut Zeichnungsunterlagen je nach Laufzeit drei bis fünf Prozent pro Jahr.
Allerdings führt die PmK keine Referenzen an und es bleibt offen, welche Kompetenzen sie einbringen kann, um Kapital aussichtsreich zu investieren. Die Gesellschaft ist erst seit wenigen Wochen im Handelsregister eingetragen und hat keine Zahlen zu ihrer Finanzlage veröffentlicht. Was sie über den "Gegenstand des Unternehmens" ausführt, bleibt schwammig. Sie nennt dabei keine konkreten Projekte, sondern lediglich allgemein "die Planung, die Errichtung, der Erwerb, der Betrieb und die Verwaltung von nachhaltigen, gemeinnützigen, sozialen oder kulturellen Projekten.“ Erneuerbare Energien sollen dabei einen Schwerpunkt bilden. Dieser Bereich wird aber von der PmK nur als einer von vielen möglichen für Investitionen aufgeführt. Trotz dieser vagen Angaben will das Unternehmen von Anlegern unbesicherte Kredite – denn darum handelt es sich bei Nachrangdarlehen - in Millionenhöhe einsammeln. Bis zu 250 Millionen Euro soll ihr dieses Anlageinstrument einbringen, für das es kaum gesetzliche Vorgaben für den Anlegerschutz gibt.
Pleite-Unternehmen Prokon als Vorbild?
Offenbar orientiert sich die PmK dabei am Vorbild von Prokon, die unter Führung von Carsten Rodbertus rund 1,4 Milliarden Euro von Anlegern eingesammelt hat, indem sie Genussrechte ausgab. Auch diese Form der Kapitalanlage barg erhöhte Anlagerisiken, weshalb ECOreporter schon früh vor den Prokon-Genussscheinen gewarnt hatte (hier gelangen Sie zu dem Bericht darüber). PmK-Geschäftsführer Christian August beurteilt dagegen in einer Erklärung Prokon als „Vorreiter auf dem Gebiet der bankenunabhängigen Finanzierung und der fairen Gewinnbeteiligung“. Das Windkraftunternehmen aus Itzehoe habe es geschafft, „sich banken- und börsenunabhängig als Unternehmen so zu positionieren, dass aufgrund der hohen sozialen, moralischen und ethischen Verantwortung die Kapitalgeber, trotz Verlust eines kleinen Anteils ihrer Kapitalanlage, eine Fortführung des Unternehmens wünschen und aktiv verfolgen.“
Damit dürfte August aber kaum die Meinung der meisten der 75.000 Anleger wiedergeben, die von der Prokon-Pleite betroffen sind. Denn diese müssen laut dem Insolvenzverwalter des Windkraftunternehmens keinesfalls einen kleinen Teil ihres investierten Geldes abschreiben, sondern 30 bis 60 Prozent des Investments. Rodbertus war von dem Insolvenzverwalter im Frühjahr geschasst worden, der dann auch auf der Gläubigerversammlung Ende Juli eine klare Mehrheit für sein Sanierungskonzept erhielt. Das Gegenkonzept von Rodbertus fand dagegen kaum Zustimmung (wir berichteten). Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat unterdessen Ermittlungen gegen den Ex-Chef von Prokon wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung aufgenommen und will auch prüfen, inwiefern Buchführungs- und Bilanzierungsvergehen vorliegen.
Rodbertus ist nun laut deren Angaben als Berater für die PmK aktiv. Er selbst trommelt auf der Homepage seiner „Arbeitsgemeinschaft für eine lebenswerte Zukunft von Prokon“ für die PmK – Projekte mit Konzept für eine lebenswerte Zukunft GmbH. Wobei ins Auge springt, dass deren vollständiger Name über zwei Silben das Rodbertus vertraute „Prokon“ in sich birgt. Geschädigten Prokon-Anlegern wird dabei der Grundton von Rodbertus‘ Ausführungen bekannt vorkommen: „Die Medien werden im Sinne der Groß- und Finanzindustrie weiterhin alles versuchen, zu beweisen, dass eine Finanzierung von Unternehmen durch private Beteiligungen von Bürgern nicht erfolgreich sein kann“, schreibt Rodbertus. Der hatte die Schuld an der Pleite von Prokon stets anderen zugeschoben, bevorzugt kritisch berichtenden Medien. PmK-Anleger können sich nach Worten von Rodbertus „zu einer starken und unantastbaren Gemeinschaft“ machen. Das Beispiel Prokon verdeutlicht jedoch die Anlagerisiken, die Anleger eingehen, wenn sie zu stark auf wortmächtige Versprechungen vertrauen.
ECOreporter rät vom Investment in Nachrangdarlehen der PmK ab und stuft das Angebot in die Wachhund-Rubrik ein.
Bei dem Angebot handelt es sich um ein Nachrangdarlehen der PmK – Projekte mit Konzept für eine lebenswerte Zukunft GmbH aus Magdeburg. Diese bietet Anlegern an, über dieses Nachrangdarlehen in Sachwerte zu investieren. Ein Schwerpunkt soll dabei auf erneuerbaren Energien liegen. Die Einstiegsschwelle ist niedrig, schon ab 250 Euro kann man investieren. Die Laufzeit ist flexibel, Anleger können wählen zwischen drei, fünf und zehn Jahren. Die Verzinsung beträgt laut Zeichnungsunterlagen je nach Laufzeit drei bis fünf Prozent pro Jahr.
Allerdings führt die PmK keine Referenzen an und es bleibt offen, welche Kompetenzen sie einbringen kann, um Kapital aussichtsreich zu investieren. Die Gesellschaft ist erst seit wenigen Wochen im Handelsregister eingetragen und hat keine Zahlen zu ihrer Finanzlage veröffentlicht. Was sie über den "Gegenstand des Unternehmens" ausführt, bleibt schwammig. Sie nennt dabei keine konkreten Projekte, sondern lediglich allgemein "die Planung, die Errichtung, der Erwerb, der Betrieb und die Verwaltung von nachhaltigen, gemeinnützigen, sozialen oder kulturellen Projekten.“ Erneuerbare Energien sollen dabei einen Schwerpunkt bilden. Dieser Bereich wird aber von der PmK nur als einer von vielen möglichen für Investitionen aufgeführt. Trotz dieser vagen Angaben will das Unternehmen von Anlegern unbesicherte Kredite – denn darum handelt es sich bei Nachrangdarlehen - in Millionenhöhe einsammeln. Bis zu 250 Millionen Euro soll ihr dieses Anlageinstrument einbringen, für das es kaum gesetzliche Vorgaben für den Anlegerschutz gibt.
Pleite-Unternehmen Prokon als Vorbild?
Offenbar orientiert sich die PmK dabei am Vorbild von Prokon, die unter Führung von Carsten Rodbertus rund 1,4 Milliarden Euro von Anlegern eingesammelt hat, indem sie Genussrechte ausgab. Auch diese Form der Kapitalanlage barg erhöhte Anlagerisiken, weshalb ECOreporter schon früh vor den Prokon-Genussscheinen gewarnt hatte (hier gelangen Sie zu dem Bericht darüber). PmK-Geschäftsführer Christian August beurteilt dagegen in einer Erklärung Prokon als „Vorreiter auf dem Gebiet der bankenunabhängigen Finanzierung und der fairen Gewinnbeteiligung“. Das Windkraftunternehmen aus Itzehoe habe es geschafft, „sich banken- und börsenunabhängig als Unternehmen so zu positionieren, dass aufgrund der hohen sozialen, moralischen und ethischen Verantwortung die Kapitalgeber, trotz Verlust eines kleinen Anteils ihrer Kapitalanlage, eine Fortführung des Unternehmens wünschen und aktiv verfolgen.“
Damit dürfte August aber kaum die Meinung der meisten der 75.000 Anleger wiedergeben, die von der Prokon-Pleite betroffen sind. Denn diese müssen laut dem Insolvenzverwalter des Windkraftunternehmens keinesfalls einen kleinen Teil ihres investierten Geldes abschreiben, sondern 30 bis 60 Prozent des Investments. Rodbertus war von dem Insolvenzverwalter im Frühjahr geschasst worden, der dann auch auf der Gläubigerversammlung Ende Juli eine klare Mehrheit für sein Sanierungskonzept erhielt. Das Gegenkonzept von Rodbertus fand dagegen kaum Zustimmung (wir berichteten). Die Staatsanwaltschaft Lübeck hat unterdessen Ermittlungen gegen den Ex-Chef von Prokon wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung aufgenommen und will auch prüfen, inwiefern Buchführungs- und Bilanzierungsvergehen vorliegen.
Rodbertus ist nun laut deren Angaben als Berater für die PmK aktiv. Er selbst trommelt auf der Homepage seiner „Arbeitsgemeinschaft für eine lebenswerte Zukunft von Prokon“ für die PmK – Projekte mit Konzept für eine lebenswerte Zukunft GmbH. Wobei ins Auge springt, dass deren vollständiger Name über zwei Silben das Rodbertus vertraute „Prokon“ in sich birgt. Geschädigten Prokon-Anlegern wird dabei der Grundton von Rodbertus‘ Ausführungen bekannt vorkommen: „Die Medien werden im Sinne der Groß- und Finanzindustrie weiterhin alles versuchen, zu beweisen, dass eine Finanzierung von Unternehmen durch private Beteiligungen von Bürgern nicht erfolgreich sein kann“, schreibt Rodbertus. Der hatte die Schuld an der Pleite von Prokon stets anderen zugeschoben, bevorzugt kritisch berichtenden Medien. PmK-Anleger können sich nach Worten von Rodbertus „zu einer starken und unantastbaren Gemeinschaft“ machen. Das Beispiel Prokon verdeutlicht jedoch die Anlagerisiken, die Anleger eingehen, wenn sie zu stark auf wortmächtige Versprechungen vertrauen.
ECOreporter rät vom Investment in Nachrangdarlehen der PmK ab und stuft das Angebot in die Wachhund-Rubrik ein.