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Palmöl in Kerzen: WWF fordert verbindliche Kennzeichnungspflicht
Palmöl wird zum Beispiel in Lebensmitteln, Biodiesel und Kerzen verarbeitet. Der Rohstoff ist aber problematisch, weil für den Anbau oftmals Regenwälder weichen müssen. Die Umweltschutzorganisation WWF prangert an, dass Kerzen mit Palmöl nicht gekennzeichnet werden. Wir veröffentlichen die Mitteilung dazu unten im Wortlaut.
Mehr zum Thema lesen Sie auch in unserem "Gut Erklärt: Palmöl". Darin gibt es auch Tipps für ein palmölfreies Investment. (Link entfernt)
Die untenstehende Meldung ist eine Original-Meldung des Unternehmens. Sie ist nicht von der ECOreporter.de-Redaktion bearbeitet. Die presserechtliche Verantwortlichkeit liegt bei dem meldenden Unternehmen.
Weihnachtszeit ist Kerzenzeit. Doch möglicherweise steckt im festlichen Lichterglanz häufig indonesischer Tropenwald. Denn bei Palmöl in Kerzen lassen deutsche Hersteller Verbraucher im Dunkeln tappen: In etwa jeder zweiten Kerze stecken Pflanzenöle, meist Palmöl. Genauere Angaben dazu sucht man meist vergebens. Bei einer aktuellen WWF-Befragung führender deutscher Produzenten verweigerten acht von zehn die Auskunft darüber, ob sie Nachhaltigkeitskriterien beim Einkauf von Palmöl beachten und was für Palmöl sie verwenden. Darunter finden sich Namen wie die Gies Kerzen GmbH oder die Gebrüder Steinhart Wachswarenfabrik. Nur ein Hersteller, die Gebrüder Müller Kerzenfabrik AG, ist im grünen Bereich und gibt nachvollziehbar an, 80 Prozent zertifizierte Ware zu verwenden.
Ilka Petersen, WWF-Expertin für Palmöl: "Viele deutsche Hersteller wollen oder können nicht für Licht im Dunkel sorgen. Wer Palmöl in seinen Produkten nutzt, muss auch die Verantwortung übernehmen. Ein Austausch mit Paraffin aus Erdöl ist dabei nicht die Lösung. Wenn Palmöl in der Kerze steckt, sollte es am besten aus Bio-Anbau stammen, mindestens aber RSPO-zertifiziert sein. Auf die Kerzen gehören verbindliche Angaben zu den verwendeten Inhaltsstoffen."
Kerzen aus Kokosfett sind aus Sicht des WWF nur vermeintlich bessere Alternativen zu Palmöl. "Die Pflanzen werden ebenfalls in tropischen Gebieten angebaut, verbrauchen aber für den gleichen Ertrag mehr Fläche", so Ilka Petersen. Kerzen aus Bienenwachs sind eine sinnvolle Wahl. Aber sie können den deutschen Bedarf an Kerzenschein nicht decken, die Bienenwachsreserven sind begrenzt. Umso wichtiger ist für den WWF, dass Deutschlands Kerzenhersteller auf Bio-Palmöl umschwenken, wenigstens aber auf RSPO-Ware. Rund sechs Prozent, nämlich 89.650 Tonnen, des nach Deutschland importierten Palmöls wird für Kerzen verwendet.
Viele Menschen greifen zu Kerzen mit Stearin, also Pflanzenöl, weil sie der Umwelt zuliebe keinen Lichterglanz auf Erdölbasis möchten. WWF-Palmölexpertin Ilka Petersen: "Ohne klare Angaben geraten sie möglicherweise unwissentlich vom Regen in die Traufe und kaufen Palmöl-Kerzen, die nicht zertifiziert sind."
Die Befragung der Kerzenhersteller ist ein Vorab-Auszug aus dem nächsten WWF-Palmöl-Check. Anfang 2018 folgt der gesamte Palmöl-Check zu weiteren Branchen, wie Kosmetika, Lebensmittel, Pharmazeutika und Futtermittel. Der WWF veröffentlicht diese Ergebnisse regelmäßig seit 2009.
Die Palmölfrucht wird vor allem auf Plantagen in den tropischen Regenwaldregionen Südost-Asiens angebaut. Insgesamt werden nach Deutschland jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen Palm- beziehungsweise Palmkernöl importiert. Unser Konsum beeinflusst das Schicksal von Orang-Utan oder Tiger und der Menschen vor Ort.
Mehr zum Thema lesen Sie auch in unserem "Gut Erklärt: Palmöl". Darin gibt es auch Tipps für ein palmölfreies Investment. (Link entfernt)
Die untenstehende Meldung ist eine Original-Meldung des Unternehmens. Sie ist nicht von der ECOreporter.de-Redaktion bearbeitet. Die presserechtliche Verantwortlichkeit liegt bei dem meldenden Unternehmen.
Weihnachtszeit ist Kerzenzeit. Doch möglicherweise steckt im festlichen Lichterglanz häufig indonesischer Tropenwald. Denn bei Palmöl in Kerzen lassen deutsche Hersteller Verbraucher im Dunkeln tappen: In etwa jeder zweiten Kerze stecken Pflanzenöle, meist Palmöl. Genauere Angaben dazu sucht man meist vergebens. Bei einer aktuellen WWF-Befragung führender deutscher Produzenten verweigerten acht von zehn die Auskunft darüber, ob sie Nachhaltigkeitskriterien beim Einkauf von Palmöl beachten und was für Palmöl sie verwenden. Darunter finden sich Namen wie die Gies Kerzen GmbH oder die Gebrüder Steinhart Wachswarenfabrik. Nur ein Hersteller, die Gebrüder Müller Kerzenfabrik AG, ist im grünen Bereich und gibt nachvollziehbar an, 80 Prozent zertifizierte Ware zu verwenden.
Ilka Petersen, WWF-Expertin für Palmöl: "Viele deutsche Hersteller wollen oder können nicht für Licht im Dunkel sorgen. Wer Palmöl in seinen Produkten nutzt, muss auch die Verantwortung übernehmen. Ein Austausch mit Paraffin aus Erdöl ist dabei nicht die Lösung. Wenn Palmöl in der Kerze steckt, sollte es am besten aus Bio-Anbau stammen, mindestens aber RSPO-zertifiziert sein. Auf die Kerzen gehören verbindliche Angaben zu den verwendeten Inhaltsstoffen."
Kerzen aus Kokosfett sind aus Sicht des WWF nur vermeintlich bessere Alternativen zu Palmöl. "Die Pflanzen werden ebenfalls in tropischen Gebieten angebaut, verbrauchen aber für den gleichen Ertrag mehr Fläche", so Ilka Petersen. Kerzen aus Bienenwachs sind eine sinnvolle Wahl. Aber sie können den deutschen Bedarf an Kerzenschein nicht decken, die Bienenwachsreserven sind begrenzt. Umso wichtiger ist für den WWF, dass Deutschlands Kerzenhersteller auf Bio-Palmöl umschwenken, wenigstens aber auf RSPO-Ware. Rund sechs Prozent, nämlich 89.650 Tonnen, des nach Deutschland importierten Palmöls wird für Kerzen verwendet.
Viele Menschen greifen zu Kerzen mit Stearin, also Pflanzenöl, weil sie der Umwelt zuliebe keinen Lichterglanz auf Erdölbasis möchten. WWF-Palmölexpertin Ilka Petersen: "Ohne klare Angaben geraten sie möglicherweise unwissentlich vom Regen in die Traufe und kaufen Palmöl-Kerzen, die nicht zertifiziert sind."
Die Befragung der Kerzenhersteller ist ein Vorab-Auszug aus dem nächsten WWF-Palmöl-Check. Anfang 2018 folgt der gesamte Palmöl-Check zu weiteren Branchen, wie Kosmetika, Lebensmittel, Pharmazeutika und Futtermittel. Der WWF veröffentlicht diese Ergebnisse regelmäßig seit 2009.
Die Palmölfrucht wird vor allem auf Plantagen in den tropischen Regenwaldregionen Südost-Asiens angebaut. Insgesamt werden nach Deutschland jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen Palm- beziehungsweise Palmkernöl importiert. Unser Konsum beeinflusst das Schicksal von Orang-Utan oder Tiger und der Menschen vor Ort.