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Petrotec AG: Geschäftsjahr 2014
Der Biodieselhersteller Petrotec AG aus Borken meldet schwache Zahlen für das Geschäftsjahr 2014. Wie veröffentlichen seine Mitteilung hierzu im Wortlaut.
Die untenstehende Meldung ist eine Original-Meldung des Unternehmens. Sie ist nicht von der ECOreporter.de-Redaktion bearbeitet. Die presserechtliche Verantwortlichkeit liegt bei dem meldenden Unternehmen.
Petrotec AG (ISIN DE000PET1111), einer der größten Hersteller von abfallbasiertem Biodiesel, überwiegend aus Altspeisefett, hat im Geschäftsjahr 2014 (1. Januar bis 31. Dezember) im Konzern einen Umsatz in Höhe von EUR 167,2 Mio., das entspricht einem Rückgang von 13,5 % (2013: EUR 193,3 Mio.) gegenüber dem Vorjahr, erwirtschaftet. Das Unternehmen weist ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von EUR 0,6 Mio. (2013: EUR 7,5 Mio.) und einen operativen Verlust (EBIT - Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von EUR -2,2 Mio. (2013: operativer Gewinn EUR 4,9 Mio.) aus. Der Jahresverlust betrug EUR -3,8 Mio., verglichen mit einem Jahresgewinn von EUR 4,0 Mio. im Vorjahr. Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie (EPS) sank gegenüber dem Vorjahr (2013: EUR 0,16) auf EUR -0,15.
Die Ergebnisse sind in erster Linie der anhaltend sinkenden Preisentwicklung, die im Berichtsjahr zu beobachten war, geschuldet. Die Preisentwicklung hatte einen negativen Einfluß auf den Spread zwischen Produkt- und Rohstoffpreis. Das Verhältnis der Umsatzkosten (Materialkosten minus Veränderungen der Vorräte und unfertigen Erzeugnisse zum Gesamtumsatz) stieg von 87,1% auf 89,4%. Die stabile Produktionsleistung unterstützte den Umsatz des Unternehmens, der aber vor allem negativ von dem starken Preisrückgang beeinträchtigt war.
Produktionsniveau blieb mit 138K Tonnen hoch
Die Biodieselproduktsmenge hielt Petrotec erneut auf hohem Niveau, was die deutliche Steigerung der Unternehmens-Leistung der letzten Jahre widerspiegelt. Petrotec produzierte 138,8K t seines EcoPremium Biodiesels (2013: 138,5K t). Die Auslastung blieb 2014 wie auch im Jahr 2013 stabil bei 75 % des Leistungssolls der Produktionskapazität.
Während der Wintersaison 2013 und im ersten Quartal 2014 erhöhte das Unternehmen ihre Handelstätigkeit mit einem marktgängigen Biodiesel-Blend-Produkt für ihre Kunden, das den Winterspezifikationen für Biodiesel entsprach. Diese Geschäftsaktivität reduzierte sich in der zweiten Jahreshälfte. In Spanien fuhr Petrotec ihre Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte aufgrund fallender Preise in dem Markt zurück.
Unter Berücksichtigung der erhöhten Handelstätigkeit und der im genannten Zeitraum zurückgefahrenen Geschäfte in Spanien verringerte sich der Biodieselabsatz des Unternehmens 2014 leicht. Aus dem Blickwinkel des Umsatzes und der Ergebnis-Margen betrachtet, hat der Rückgang der Warenpreise nicht nur den Gesamtumsatz sondern auch die Rentabilität des Unternehmens negativ beeinflußt. Zudem folgte dem Rückgang der Warenpreise nicht gleichzeitig ein Rückgang der vom Unternehmen benötigten Rohstoffpreise.
2014 setzte Petrotec in einer seiner Produktionsanlagen ein größeres Upgrade der Anlagen erfolgreich um. Mit diesem Upgrade ist das Unternehmen in der Lage, eine größere Bandbreite von Rohstoffen in der Produktion einzusetzen und dabei nachwievor den Spezifikationen der EN-14214 für den Biodiesel zu entsprechen.
Eigenkapitalquote steigt auf 51,2 %
Die Bilanz zum Stichtag 31.Dezember 2014 ist auf der Aktivseite beeinflusst vom Rückgang der Vorräte auf EUR 7,6 Mio. (2013: EUR 15,1 Mio.). Auf der Passivseite sank das Eigenkapital aufgrund des Jahresverlustes in Höhe von EUR 3,8 Mio. und des Anstiegs der Kapitalrücklage aufgrund des Aktienoptionsprogramms um EUR 0,2 Mio., auf EUR 24,2 Mio. (2013: EUR 27,7 Mio.). Die Bilanzsumme sank auf EUR 47,1 Mio. (2013: EUR 58,2 Mio.) in erster Linie aufgrund des Rückgangs der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Eigenkapitalquote stieg als Ergebnis der geringeren Bilanzsumme zum Bilanzstichtag auf 51,2 % (2013: 47,6 %).
Liquide Mittel nahezu stabil bei EUR 11,1 Mio.
Im Geschäftsjahr 2014 erwirtschaftete Petrotec einen positiven, operativen Cashflow von EUR 11,1 Mio., verglichen mit EUR 11,6 Mio. im Jahr 2013. Dies ergibt sich überwiegend aus einem geringeren Betriebskapitalbedarf (Working Capital), der aus einer Kombination sinkender Preise für Rohstoffe und Biodiesel sowie der Reduzierung der Vorratsvolumina resultierte. Petrotecs Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug EUR -2,5 Mio. (2013: EUR -1,4 Mio.) und repräsentiert hauptsächlich Investitionen in technisches Equipment für die weitere Optimierung der Produktion und der Ausbeuten sowie Investitionen in die Lkw-Flotte. Petrotecs Working Capital betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2014 EUR 6,2 Mio. (2013: EUR 16,6 Mio.) Insgesamt erhöhten sich die Zahlungsmittel auf EUR 1,2 Mio., so dass das Unternehmen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von EUR 11,1 Mio. (2013: EUR 9,9 Mio.) ausweist.
Regulatorisches Umfeld
Zum 1. Januar 2015 wechselte in Deutschland die verpflichtende Beimischung von 7 % Biodiesel von einer volumenbasierten Systematik auf ein CO2 Reduktionsziel. Vorgeschrieben ist ab 2015 eine CO2 Reduktion um 3,5 %, ab 2017 eine CO2 Reduktion um 4 % und um 6 % ab 2020. Die verpflichtende Beimischung für Biodiesel muss mit Treibhausgas- (green house gas, GHG) Einsparungen erfüllt werden. Ab dem genannten Datum gibt es in Deutschland keine doppelte Anrechnung auf die obligatorische Beimischungsquote mehr. In Deutschland sind die relevanten Durchführungsverordnungen erst spät, Ende 2014 veröffentlicht worden. Das hat bei den Marktteilnehmern zu Unsicherheiten geführt und hat auf die Nachfrage im vierten Quartal 2014 gedrückt. Die doppelte Anrechnung bleibt aber weiterhin in vielen europäischen Märkten gültig.
Auf EU Ebene werden weiterhin einige wichtige Faktoren diskutiert, die potenziell lang- wie kurzfristigen Einfluss auf die Biodieselindustrie haben können. Dazu gehört, dass das iLUC Konzept "Strafen" auf GHG Einsparungen vorsieht (das würde die GHG Einsparungen rechnerisch reduzieren), um die "indirekten Landnutzungsänderungen", die die frischölbasierte Biodieselindustrie für den Anbau von Ölsaaten vornimmt, anzurechnen.
Es scheint, dass die regulierenden Behörden auf EU Ebene sich bemühen, wieder den ursprünglichen Grund der Incentivierung von erneuerbaren Energien in den Vordergrund zu rücken, namentlich die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Als Produzent von abfallbasiertem Biodiesel mit über 85 % CO2 Emissionseinsparungen ist Petrotec relativ sicher bezüglich der möglichen Auswirkungen von dieser Art Diskussionen. Nichtsdestotrotz beinhaltet die iLUC Diskussion das Potenzial, die Biodieselindustrie als Ganzes zu schädigen. Die kürzlich in Deutschland in Kraft getretene Dekarbonisierungsverordnung stellt durchaus eine ähnliche Gemengelage dar. Sie hat, zumindest bis heute, der Marktposition von Petrotec in Deutschland geschadet. Obwohl der Vorstand davon ausgeht, dass die Nachfrage in der Sommersaison wieder ansteigen wird, ist er doch besorgt über den unmittelbaren, negativen Effekt, den diese Dekarbonisierungsverordnung, die erst zum Ende des Jahres 2014 in "aller letzter Minute" veröffentlicht wurde, de facto auf das Unternehmen hatte. Ein weiterer, zentraler störender Faktor für das Marktgeschehen ist, dass diese Regulierung nur in Deutschland gilt und keine einheitliche Regulierung in Europa existiert.
Neuer Mehrheitsaktionär
Am 9. Dezember 2014 gab die Renewable Energy Group, Inc., Ames, Iowa, USA über ihr 100 % iges Tochterunternehmen REG European Holding BV, Amsterdam-Schiphol, Niederlande ("REG") ihre Absicht bekannt, alle Aktien, die vom Mehrheitsaktionär IC Green Energy Ltd. ("ICG") gehalten wurden, zu erwerben. Am 19. Januar 2015 veröffentlichte REG ein freiwilliges Übernahmeangebot an die ausstehenden Aktionäre, ihre Aktien an REG zu einem Preis von EUR 1 pro Aktie zu veräußern. Auf Basis der von der equinet Bank AG, Frankfurt am Main, erstellten Fairness Opinion haben Vorstand und Aufsichtsrat der Petrotec AG am 26. Januar 2015 auf Basis der vorbereiteten Opinion eine Stellungnahme veröffentlicht. Bezug nehmend auf dieses Dokument betrachten sie das vorgenannte Angebot der REG als adäquat und empfehlen die Annahme des Übernahmeangebots. Zum Ende der verlängerten Annahmeperiode am 5. März 2015 wurden REG 3.764.789 Stück Aktien angedient. Folglich informierte REG Petrotec, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Petrotec AG die Schwelle von 75 % am 12. März 2015 überschritten hat und an diesem Tag 84,42 % betrug (das entspricht 20.720.234 Stimmrechten).
Prognose
Aufgrund von Unsicherheiten insbesondere im Zusammenhang mit den kürzlich in Kraft getretenen regulatorischen Änderungen in Deutschland geht der Vorstand davon aus, dass er nur sehr eingeschränkt die Auswirkungen der genannten Änderungen auf die Marktposition des Unternehmens und respektive auf die Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2015 antizipieren kann. Schließt man ein extremes "worst-case" Szenario aus und setzt die aktuell vorherrschenden Marktpreise an, geht Petrotec von einem Umsatz zwischen EUR 100 Mio. und EUR 150 Mio. für das Jahr 2015 aus. Für die EBIT-Marge erwartet der Vorstand eine Range von -2 % bis 2 %.
Die Annahmen, die der Prognose zugrunde liegen, berücksichtigen grundlegende Erwartungen der Marktentwicklung im Kontext der Unsicherheiten des regulatorischen Umfelds und der Veränderungen der Rohstoffpreise ebenso wie saisonale Effekte. Die Annahmen basieren sowohl auf vergangenen Erfahrungen als auch auf geschäftsspezifischen Markterwartungen und sind daher mit Unsicherheiten zu der aktuellen Enwicklung behaftet. In dieser Hinsicht können auch signifikante Abweichungen von den Vorhersagen nicht ausgeschlossen werden.
Der Vorstand stellt klar, dass eine akkurate Einschätzung eines neuen Punktes eines wirtschaftlichen Gleichgewichts in einem solch dynamischen Markt jenseits seiner Fähigkeiten liegt. Darüber hinaus stellt die oben genannte Information in Bezug auf die erwartete Nachfrage für die Produkte des Unternehmens eine interne Einschätzung des potenziellen Ergebnisses der aktuellen Entwicklung im beschriebenen Markt dar.
Über die Petrotec AG
Die Petrotec AG ist Europas größter Produzent abfallbasierten Biodiesels, überwiegend auf Basis von Altspeisefetten. Das Unternehmen verfügt über nominale Biodiesel-Produktionskapazitäten in Höhe von insgesamt 185.000 Tonnen pro Jahr an zwei Standorten in Deutschland. Petrotec betreibt ein vertikal integriertes Geschäftsmodell - von der Entsorgung von Altspeisefetten bei mehr als 15.000 Restaurants und Lebensmittelverarbeitern mit eigener Logistik über die Aufbereitung und Raffination des Rohstoffs bis zur technologisch anspruchsvollen Produktion des Biodiesels aus Abfall. Das Unternehmen verkauft seinen Biodiesel in erster Linie an große Mineralölgesellschaften in Nordwest-Europa. Das Inverkehrbringen von abfallbasiertem Biodiesel durch die Mineralölgesellschaften erfährt über das System der sogenannten doppelten Anrechnung ('double counting') in den wichtigsten EU Ländern im Rahmen der verpflichtenden Beimischungsquoten einen besonderen Anreiz. Petrotecs EcoPremium Biodiesel weist gegenüber fossilem Diesel entscheidende Vorteile für die Umwelt und den Klimaschutz mit der höchsten CO2 Emissions-Ersparnis von 85 % gemäß Erneuerbare Energien Richtlinie (2009/28/EG) der EU auf. Seit ihrem Börsengang 2006 hat Petrotec mehr als 700.000 Tonnen Abfall entsorgt und aufbereitet und damit über 2,5 Millionen Tonnen CO2 Emissionen vermieden. Petrotec (ISIN DE000PET1111) ist im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und erfüllt mit dem Listing im Prime Standard Segment hohe, internationale Transparenz-Standards. Das Grundkapital beträgt 24.543.741 Euro, das entspricht 24.543.741 Aktien. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 ist der Mehrheitsaktionär REG European Holdings B.V., Niederlande, mit einem Aktienanteil von 69 %, der Freefloat beträgt ungefähr 18 %. Im Geschäftsjahr 2014 (1. Januar bis 31. Dezember) erzielte Petrotec einen Umsatz in Höhe von EUR 167,2 Mio. und wies ein EBIT von EUR -2,2 Mio. und einen Nettojahresverlust von EUR -3,8 Mio. aus. Das Unternehmen beschäftigt rund 105 Mitarbeiter.
Kontakt:
Petrotec AG
Vera Berlin
Investor Relations
Tel.: +49 (0) 2862 910080
[email protected]
Die untenstehende Meldung ist eine Original-Meldung des Unternehmens. Sie ist nicht von der ECOreporter.de-Redaktion bearbeitet. Die presserechtliche Verantwortlichkeit liegt bei dem meldenden Unternehmen.
Petrotec AG (ISIN DE000PET1111), einer der größten Hersteller von abfallbasiertem Biodiesel, überwiegend aus Altspeisefett, hat im Geschäftsjahr 2014 (1. Januar bis 31. Dezember) im Konzern einen Umsatz in Höhe von EUR 167,2 Mio., das entspricht einem Rückgang von 13,5 % (2013: EUR 193,3 Mio.) gegenüber dem Vorjahr, erwirtschaftet. Das Unternehmen weist ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von EUR 0,6 Mio. (2013: EUR 7,5 Mio.) und einen operativen Verlust (EBIT - Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von EUR -2,2 Mio. (2013: operativer Gewinn EUR 4,9 Mio.) aus. Der Jahresverlust betrug EUR -3,8 Mio., verglichen mit einem Jahresgewinn von EUR 4,0 Mio. im Vorjahr. Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie (EPS) sank gegenüber dem Vorjahr (2013: EUR 0,16) auf EUR -0,15.
Die Ergebnisse sind in erster Linie der anhaltend sinkenden Preisentwicklung, die im Berichtsjahr zu beobachten war, geschuldet. Die Preisentwicklung hatte einen negativen Einfluß auf den Spread zwischen Produkt- und Rohstoffpreis. Das Verhältnis der Umsatzkosten (Materialkosten minus Veränderungen der Vorräte und unfertigen Erzeugnisse zum Gesamtumsatz) stieg von 87,1% auf 89,4%. Die stabile Produktionsleistung unterstützte den Umsatz des Unternehmens, der aber vor allem negativ von dem starken Preisrückgang beeinträchtigt war.
Produktionsniveau blieb mit 138K Tonnen hoch
Die Biodieselproduktsmenge hielt Petrotec erneut auf hohem Niveau, was die deutliche Steigerung der Unternehmens-Leistung der letzten Jahre widerspiegelt. Petrotec produzierte 138,8K t seines EcoPremium Biodiesels (2013: 138,5K t). Die Auslastung blieb 2014 wie auch im Jahr 2013 stabil bei 75 % des Leistungssolls der Produktionskapazität.
Während der Wintersaison 2013 und im ersten Quartal 2014 erhöhte das Unternehmen ihre Handelstätigkeit mit einem marktgängigen Biodiesel-Blend-Produkt für ihre Kunden, das den Winterspezifikationen für Biodiesel entsprach. Diese Geschäftsaktivität reduzierte sich in der zweiten Jahreshälfte. In Spanien fuhr Petrotec ihre Aktivitäten in der zweiten Jahreshälfte aufgrund fallender Preise in dem Markt zurück.
Unter Berücksichtigung der erhöhten Handelstätigkeit und der im genannten Zeitraum zurückgefahrenen Geschäfte in Spanien verringerte sich der Biodieselabsatz des Unternehmens 2014 leicht. Aus dem Blickwinkel des Umsatzes und der Ergebnis-Margen betrachtet, hat der Rückgang der Warenpreise nicht nur den Gesamtumsatz sondern auch die Rentabilität des Unternehmens negativ beeinflußt. Zudem folgte dem Rückgang der Warenpreise nicht gleichzeitig ein Rückgang der vom Unternehmen benötigten Rohstoffpreise.
2014 setzte Petrotec in einer seiner Produktionsanlagen ein größeres Upgrade der Anlagen erfolgreich um. Mit diesem Upgrade ist das Unternehmen in der Lage, eine größere Bandbreite von Rohstoffen in der Produktion einzusetzen und dabei nachwievor den Spezifikationen der EN-14214 für den Biodiesel zu entsprechen.
Eigenkapitalquote steigt auf 51,2 %
Die Bilanz zum Stichtag 31.Dezember 2014 ist auf der Aktivseite beeinflusst vom Rückgang der Vorräte auf EUR 7,6 Mio. (2013: EUR 15,1 Mio.). Auf der Passivseite sank das Eigenkapital aufgrund des Jahresverlustes in Höhe von EUR 3,8 Mio. und des Anstiegs der Kapitalrücklage aufgrund des Aktienoptionsprogramms um EUR 0,2 Mio., auf EUR 24,2 Mio. (2013: EUR 27,7 Mio.). Die Bilanzsumme sank auf EUR 47,1 Mio. (2013: EUR 58,2 Mio.) in erster Linie aufgrund des Rückgangs der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Eigenkapitalquote stieg als Ergebnis der geringeren Bilanzsumme zum Bilanzstichtag auf 51,2 % (2013: 47,6 %).
Liquide Mittel nahezu stabil bei EUR 11,1 Mio.
Im Geschäftsjahr 2014 erwirtschaftete Petrotec einen positiven, operativen Cashflow von EUR 11,1 Mio., verglichen mit EUR 11,6 Mio. im Jahr 2013. Dies ergibt sich überwiegend aus einem geringeren Betriebskapitalbedarf (Working Capital), der aus einer Kombination sinkender Preise für Rohstoffe und Biodiesel sowie der Reduzierung der Vorratsvolumina resultierte. Petrotecs Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug EUR -2,5 Mio. (2013: EUR -1,4 Mio.) und repräsentiert hauptsächlich Investitionen in technisches Equipment für die weitere Optimierung der Produktion und der Ausbeuten sowie Investitionen in die Lkw-Flotte. Petrotecs Working Capital betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2014 EUR 6,2 Mio. (2013: EUR 16,6 Mio.) Insgesamt erhöhten sich die Zahlungsmittel auf EUR 1,2 Mio., so dass das Unternehmen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 einen Bestand an liquiden Mitteln in Höhe von EUR 11,1 Mio. (2013: EUR 9,9 Mio.) ausweist.
Regulatorisches Umfeld
Zum 1. Januar 2015 wechselte in Deutschland die verpflichtende Beimischung von 7 % Biodiesel von einer volumenbasierten Systematik auf ein CO2 Reduktionsziel. Vorgeschrieben ist ab 2015 eine CO2 Reduktion um 3,5 %, ab 2017 eine CO2 Reduktion um 4 % und um 6 % ab 2020. Die verpflichtende Beimischung für Biodiesel muss mit Treibhausgas- (green house gas, GHG) Einsparungen erfüllt werden. Ab dem genannten Datum gibt es in Deutschland keine doppelte Anrechnung auf die obligatorische Beimischungsquote mehr. In Deutschland sind die relevanten Durchführungsverordnungen erst spät, Ende 2014 veröffentlicht worden. Das hat bei den Marktteilnehmern zu Unsicherheiten geführt und hat auf die Nachfrage im vierten Quartal 2014 gedrückt. Die doppelte Anrechnung bleibt aber weiterhin in vielen europäischen Märkten gültig.
Auf EU Ebene werden weiterhin einige wichtige Faktoren diskutiert, die potenziell lang- wie kurzfristigen Einfluss auf die Biodieselindustrie haben können. Dazu gehört, dass das iLUC Konzept "Strafen" auf GHG Einsparungen vorsieht (das würde die GHG Einsparungen rechnerisch reduzieren), um die "indirekten Landnutzungsänderungen", die die frischölbasierte Biodieselindustrie für den Anbau von Ölsaaten vornimmt, anzurechnen.
Es scheint, dass die regulierenden Behörden auf EU Ebene sich bemühen, wieder den ursprünglichen Grund der Incentivierung von erneuerbaren Energien in den Vordergrund zu rücken, namentlich die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Als Produzent von abfallbasiertem Biodiesel mit über 85 % CO2 Emissionseinsparungen ist Petrotec relativ sicher bezüglich der möglichen Auswirkungen von dieser Art Diskussionen. Nichtsdestotrotz beinhaltet die iLUC Diskussion das Potenzial, die Biodieselindustrie als Ganzes zu schädigen. Die kürzlich in Deutschland in Kraft getretene Dekarbonisierungsverordnung stellt durchaus eine ähnliche Gemengelage dar. Sie hat, zumindest bis heute, der Marktposition von Petrotec in Deutschland geschadet. Obwohl der Vorstand davon ausgeht, dass die Nachfrage in der Sommersaison wieder ansteigen wird, ist er doch besorgt über den unmittelbaren, negativen Effekt, den diese Dekarbonisierungsverordnung, die erst zum Ende des Jahres 2014 in "aller letzter Minute" veröffentlicht wurde, de facto auf das Unternehmen hatte. Ein weiterer, zentraler störender Faktor für das Marktgeschehen ist, dass diese Regulierung nur in Deutschland gilt und keine einheitliche Regulierung in Europa existiert.
Neuer Mehrheitsaktionär
Am 9. Dezember 2014 gab die Renewable Energy Group, Inc., Ames, Iowa, USA über ihr 100 % iges Tochterunternehmen REG European Holding BV, Amsterdam-Schiphol, Niederlande ("REG") ihre Absicht bekannt, alle Aktien, die vom Mehrheitsaktionär IC Green Energy Ltd. ("ICG") gehalten wurden, zu erwerben. Am 19. Januar 2015 veröffentlichte REG ein freiwilliges Übernahmeangebot an die ausstehenden Aktionäre, ihre Aktien an REG zu einem Preis von EUR 1 pro Aktie zu veräußern. Auf Basis der von der equinet Bank AG, Frankfurt am Main, erstellten Fairness Opinion haben Vorstand und Aufsichtsrat der Petrotec AG am 26. Januar 2015 auf Basis der vorbereiteten Opinion eine Stellungnahme veröffentlicht. Bezug nehmend auf dieses Dokument betrachten sie das vorgenannte Angebot der REG als adäquat und empfehlen die Annahme des Übernahmeangebots. Zum Ende der verlängerten Annahmeperiode am 5. März 2015 wurden REG 3.764.789 Stück Aktien angedient. Folglich informierte REG Petrotec, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Petrotec AG die Schwelle von 75 % am 12. März 2015 überschritten hat und an diesem Tag 84,42 % betrug (das entspricht 20.720.234 Stimmrechten).
Prognose
Aufgrund von Unsicherheiten insbesondere im Zusammenhang mit den kürzlich in Kraft getretenen regulatorischen Änderungen in Deutschland geht der Vorstand davon aus, dass er nur sehr eingeschränkt die Auswirkungen der genannten Änderungen auf die Marktposition des Unternehmens und respektive auf die Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2015 antizipieren kann. Schließt man ein extremes "worst-case" Szenario aus und setzt die aktuell vorherrschenden Marktpreise an, geht Petrotec von einem Umsatz zwischen EUR 100 Mio. und EUR 150 Mio. für das Jahr 2015 aus. Für die EBIT-Marge erwartet der Vorstand eine Range von -2 % bis 2 %.
Die Annahmen, die der Prognose zugrunde liegen, berücksichtigen grundlegende Erwartungen der Marktentwicklung im Kontext der Unsicherheiten des regulatorischen Umfelds und der Veränderungen der Rohstoffpreise ebenso wie saisonale Effekte. Die Annahmen basieren sowohl auf vergangenen Erfahrungen als auch auf geschäftsspezifischen Markterwartungen und sind daher mit Unsicherheiten zu der aktuellen Enwicklung behaftet. In dieser Hinsicht können auch signifikante Abweichungen von den Vorhersagen nicht ausgeschlossen werden.
Der Vorstand stellt klar, dass eine akkurate Einschätzung eines neuen Punktes eines wirtschaftlichen Gleichgewichts in einem solch dynamischen Markt jenseits seiner Fähigkeiten liegt. Darüber hinaus stellt die oben genannte Information in Bezug auf die erwartete Nachfrage für die Produkte des Unternehmens eine interne Einschätzung des potenziellen Ergebnisses der aktuellen Entwicklung im beschriebenen Markt dar.
Über die Petrotec AG
Die Petrotec AG ist Europas größter Produzent abfallbasierten Biodiesels, überwiegend auf Basis von Altspeisefetten. Das Unternehmen verfügt über nominale Biodiesel-Produktionskapazitäten in Höhe von insgesamt 185.000 Tonnen pro Jahr an zwei Standorten in Deutschland. Petrotec betreibt ein vertikal integriertes Geschäftsmodell - von der Entsorgung von Altspeisefetten bei mehr als 15.000 Restaurants und Lebensmittelverarbeitern mit eigener Logistik über die Aufbereitung und Raffination des Rohstoffs bis zur technologisch anspruchsvollen Produktion des Biodiesels aus Abfall. Das Unternehmen verkauft seinen Biodiesel in erster Linie an große Mineralölgesellschaften in Nordwest-Europa. Das Inverkehrbringen von abfallbasiertem Biodiesel durch die Mineralölgesellschaften erfährt über das System der sogenannten doppelten Anrechnung ('double counting') in den wichtigsten EU Ländern im Rahmen der verpflichtenden Beimischungsquoten einen besonderen Anreiz. Petrotecs EcoPremium Biodiesel weist gegenüber fossilem Diesel entscheidende Vorteile für die Umwelt und den Klimaschutz mit der höchsten CO2 Emissions-Ersparnis von 85 % gemäß Erneuerbare Energien Richtlinie (2009/28/EG) der EU auf. Seit ihrem Börsengang 2006 hat Petrotec mehr als 700.000 Tonnen Abfall entsorgt und aufbereitet und damit über 2,5 Millionen Tonnen CO2 Emissionen vermieden. Petrotec (ISIN DE000PET1111) ist im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert und erfüllt mit dem Listing im Prime Standard Segment hohe, internationale Transparenz-Standards. Das Grundkapital beträgt 24.543.741 Euro, das entspricht 24.543.741 Aktien. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2014 ist der Mehrheitsaktionär REG European Holdings B.V., Niederlande, mit einem Aktienanteil von 69 %, der Freefloat beträgt ungefähr 18 %. Im Geschäftsjahr 2014 (1. Januar bis 31. Dezember) erzielte Petrotec einen Umsatz in Höhe von EUR 167,2 Mio. und wies ein EBIT von EUR -2,2 Mio. und einen Nettojahresverlust von EUR -3,8 Mio. aus. Das Unternehmen beschäftigt rund 105 Mitarbeiter.
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