Aktientipps

Phoenix Solar und SMA Technology: zwei deutsche Solaraktien im Analysten-Urteil



Das bayrische Photovoltaik-Systemhaus Phoenix Solar AG hatte in der vergangenen Woche für das 3. Quartal einen massiven Einbruch beim Umsatz und Gewinn bekannt gegeben (wir Opens external link in new windowberichteten). Götz Fischbeck, Analyst der BHF sieht dadurch seine Befürchtungen bestätigt und bekräftigt seine Verkaufsempfehlung für die Aktie. Sein Kursziel lautet weiterhin 28 Euro. In Frankfurt notiert die Aktie heute Mittag bei 34,8 Euro und damit Prozent rund 54 Prozent über dem Vorjahreskurs.

Verwundert zeigt sich der Analyst vor allem darüber, dass der Quartalsumsatz des Unternehmens aus Sulzemoos mit Solarkraftwerken so schwach ausgefallen ist. Er sei massiv geschrumpft, während sich laut der Bundesnetzagentur  im wichtigen deutschen Solarmarkt die Menge der Neuinstallationen mehr als verdoppelt habe. In diesem Segment sei zudem der Auftragsbestand mit 49 Millionen Euro recht gering. Daraus folgert Fischbeck, dass Phoenix Solar womöglich auch kaum von der starken Nachfrage im Frühjahr 2010 profitieren wird, die er aufgrund der Diskussion über eine mögliche Kappung der Solarstromvergütung über das EEG erwartet. Das Unternehmen drohe folglich weitere Marktanteile zu verlieren.

Diese Entwicklung wird laut dem Experten von schwachen Erträgen im Auslandsgeschäft, obwohl in vielen Märkten ebenfalls die Nachfrage angezogen habe. Phoenix Solar verfüge in diesem Geschäftsbereich lediglich über einen Auftragsbestand von 13 Millionen Euro, habe aber in den ersten neun Monaten 2009 hier einen Verlust erwirtschaftet. Angesichts dieser Entwicklungen glaubt Fischbeck nicht, dass das schwache Ergebnis im 3. Quartal eine Folge einmaliger Effekte war.

Dagegen hat der Wechselrichterhersteller SMA Solar Technology AG in der vergangenen Woche starke Zuwächse beim Umsatz und Gewinn gemeldet (per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu unserem Bericht darüber). Die Aktie, die im März lediglich mit 30 Euro gehandelt wurde, hat sich seither um rund 20 Prozent auf knapp 80 Euro verteuert. Ben Lynch, Analyst von Bryan, Garnier & Co., empfiehlt dennoch die Aktie weiter zum Kauf und nennt als Kursziel 90 Euro. Das Risiko von Kursabschlägen sieht Lynch nach der abermaligen Erhöhung der Prognose als vermindert an. Er geht davon aus, dass SMA in 2009 einen weitaus höheren Marktanteil erobert als die von dem Unternehmen aus Niestetal bei Kassel angepeilten 45 bis 50 Prozent. Im wichtigen deutschen Solarmarkt belief sich diese Quote nach seiner Einschätzung im 3. Quartal sogar auf 70 bis 75 Prozent.

Laut dem Analysten spricht vieles dafür, dass SMA in 2010 weitere Marktanteile erlangen wird. Zudem habe der Wechselrichterhersteller schon 2009 seine Preise stabil halten können und verfüge für die zukünftigen Preisverhandlungen über eine starke Ausgangssituation. Lynch erhöht seine Gewinnprognose für die Jahre 2010 und 2011 deutlich. Statt einem Nettogewinn von 3,5 Euro je Aktie rechnet er für 2010 nun mit 4,8 Euro, für 2011 lautet seine Prognose 5,3 Euro statt 4,7 Euro je Aktie. Der Umsatz wird nach seiner Analyse im kommenden Geschäftsjahr um 22 Prozent steigen und in 2011 um 16 Prozent.

Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
SMA Solar Technologie AG: ISIN DE000A0DJ6J9 / WKN A0DJ6J
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