Aktientipps

Photovoltaik-Industrie darf weiter Cadmium einsetzen - was spricht außerdem für die Aktie von First Solar?

Aktionäre von First Solar können aufatmen. Denn das EU-Parlament hat die Novelle der so genannten RoHS-Richtlinie gebilligt und beschlossen, dass die Photovoltaik-Industrie darf weiter Cadmium einsetzen darf. First Solar produziert Dünnschichtmodule auf Cadmiumtellurid-Basis. Die RoHS-Richtlinie (Restriction of hazardous substances, deutsch Beschränkung gefährlicher Stoffe) zielt darauf ab, den Einsatz von Giftstoffen in Elektronikprodukten zu verringern. Von der neuen Regelung sind nun weiterhin alle Erneuerbaren-Energien-Technologien ausgenommen. Dies erfolgt aufgrund der Klimaziele der EU, die Entwicklung von nachhaltigen, wirtschaftlich entwicklungsfähigen Energieformen soll nicht behindert werden. Beobachter gehen davon aus, dass die neue RoHS-Richtlinie auch vom Europäischen Rat verabschiedet wird.

Cadmium ist ein hochgiftiges Schwermetall. Laut dem BSW-Solar können Gesundheitsgefährdungen durch den Einsatz in Solarmodulen aber nahezu ausgeschlossen werden. Die von Kritikern häufig genannte Gefährdung von Menschen beim Brand einer Solaranlage mit Dünnschichtmodulen sei äußerst unwahrscheinlich, weil der Giftstoff dabei von geschmolzenem Glas umgeben sei. Für die Argumentation First Solar selbst verweist auf Studien des Brookhaven National Laboratory, die hätten die Ungefährlichkeit von Cadmiumtellurid-Modulen belegt. Außerdem stelle der Konzern mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Arizona durch ein umfassendes Recyclingprogramm sicher, dass kein Cadmium in die Umwelt gelangt.

Für die Aktie der weltweit führenden Produzentin von Dünnschichtmodulen ging es in den letzten Tagen wieder aufwärts, nachdem sie in den Wochen zuvor wie auch andere Solaraktien deutlich an Wert verloren hatte. In Frankfurt notiert sie heute Morgen um 11:20 Uhr mit 94,6 Euro 18 Prozent über dem Vorjahreskurs. Timothy Arcuri, Analyst der Citigroup, rechnet mit einem weiteren Kursanstieg. Er nennt als Kursziel 150 Dollar, was umgerechnet 112,7 Euro entspricht.

Für die Produkte der Hersteller herkömmlicher Solarmodule auf Siliziumbasis sieht er für die nahe Zukunft starke Preisschwankungen voraus. Dies gelte insbesondere für die Billiganbieter aus Asien, den Hauptkonkurrenten von First Solar. Deren Dünnschichtmodule sind deutlich preisgünstiger, aber auch weniger effizient als Siliziummodule. Den Amerikanern ist es gelungen, die Produktionskosten für ihre Dünnschichtmodule unter die Grenze von einem Dollar pro Watt Leistung zu senken. Die Konzernspitze hat das Ziel ausgegeben, bis 2014 einen Wert zwischen 0,52 und 0,63 Dollar zu erreichen. Kein anderer Solarproduzent Modulhersteller produziert auch nur annähernd so günstig. Nach Einschätzung von Arcuri werden sie ihre Preise in naher Zukunft stabil halten können. Das werde angesichts des von Preisschwankungen geprägten Umfeldes von den Börsianern honoriert werden.

First Solar Inc.: ISIN US3364331070 / WKN A0LEKM
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