Anleihen / AIF

Planet Energy plant weitere Windkraft-Direktbeteiligungen

Der Hamburger Grünstromanbieter Greenpeace Energy setzt weiter stark auf Windkraft - vorrangig in Deutschland. Auch ein lang geplantes Großprojekt zur Windstromspeicherung ist noch nicht vom Tisch. Die eigens für den Kraftwerksbau gegründete Tochtergesellschaft Planet Energy GmbH plant ihre Geldanlagereihe „Saubere Kraftwerke“ fortzusetzen. Über ihr mittlerweile ausverkauftes viertes Genussrecht hat die Planet Energy GmbH unterdessen planmäßig weitere 3,5 Millionen Euro bei Anlegern eingeworben, allerdings nicht direkt für den Bau neuer Grünstromanlagen.

Die 2001 gegründete Genossenschaft Greenpeace Energy wollte eigentlich bis Ende 2013 im niedersächsischen Suderburg eine Windgasanlage in Betrieb nehmen. Dabei handelt es sich um eine Methode, den Strom aus Windkraftanlagen mit Hilfe eines sogenannten Elektrolysors in speicherbares Wasserstoffgas umzuwandeln. Allerdings zog sich die Grünstromanbieter nach drei Monaten aus dem Projekt zurück und kurz darauf verließen zwei Vorstände die Genossenschaft (ECOreporter.de berichtete).

Greenpeace Energy hat zwar dieses eine konkrete Projekt verworfen, verfolgt jedoch weiterhin das Ziel eine Windgasanlage zu realisieren. Das bestätigt Greenpeace-Energy-Sprecher Henrik Düker auf Nachfrage von ECOreporter.de. „Der Entschluss, die Anlage nicht zu bauen, ist auf Grundlage einer Neubewertung der finanziellen und unternehmerischen Risiken gefallen“, blickt Düker zurück. Allerdings führe die Genossenschaft Gespräche mit mehreren Kooperationspartnern, um das Projekt Windstromspeicher doch noch umzusetzen. „Ziel von Greenpeace Energy ist es weiterhin, den Bau eines Elektrolysors zum Aufbau der Wasserstoffproduktion voranzutreiben“, stellt er klar.

Allerdings sei dies ein Vorhaben, das Greenpeace Energy unabhängig von der Kraftwerkstochter Planet energy GmbH und ihren Geldanlageangeboten umzusetzen versuche: „Das Projekt wird durch die Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy vorangetrieben und durch den Förderbeitrag des proWindgastarifs finanziert“, erklärt der Pressesprecher. Das heißt: nicht Anleger der Tochtergesellschaft Planet Energy, sondern Stromkunden von Greenpeace Energy sind über das Angebot „proWindgas“ an der Finanzierung des Elektrolysers beteiligt. Und das funktioniert so: „proWindgas“-Kunden zahlen 7,15 Cent pro Kilowattstunde für Gas. 0,4 Cent pro kWh davon sind der sogenannte Förderbeitrag, mit dem das Windgasvorhaben finanziert werden soll. Bis die Anlage realisiert ist, liefert Greenpeace Energy seinen Gaskunden reines Erdgas.

Die Genussrechte-Emissionen der Planet energy GmbH stünden in keinem Zusammenhang mit dem Windgas-Vorhaben der Muttergesellschaft, betont Düker. Insgesamt haben sich ihm zufolge bislang mehr als 3.500 Anleger auf diese Weise bei dem Unternehmen beteiligt. Das jüngste Geldanlage-Angebot der Reihe, „Genussrechte 4“, ist mittlerweile ausverkauft, wie Düker gegenüber ECOreporter.de erklärt. Die 3,5 Millionen Euro, die Planet Energy in knapp drei Monaten bei Anlegern einwarb, seien zur Erhöhung des Eigenkapitals des Kraftwerksbauers bestimmt, erläutert der Sprecher. Ursprünglich hatte Planet energy zehn Millionen Euro über die Emission einwerben wollen. Das Unternehmen sei jedoch zu dem Schluss gekommen, 3,5 Millionen Euro seien vorerst ausreichend, um das Eigenkapital aufzustocken. Deshalb habe Planet energy die Zeichnungsphase der des Genussrechts IV im Mai beendet, so Düker. Dennoch hätten Anleger, die direkt in die Energiewende, also den Bau neuer Grünstromanlagen, investieren wollen, auch bei Planet energy die Gelegenheit dazu. Dies werde bis auf Weiteres fester Bestandteil der Strategie von Planet energy bleiben.

„In konkrete Projekte können Anleger über unsere Vermögensanlagen 'Saubere Kraftwerke' investieren. Die letzte Vermögensanlage aus dieser Reihe war 'Saubere Kraftwerke 3', mit der wir im Januar 2012 Kapital für die beiden Windparks Buchhain I in Brandenburg und Wundersleben in Thüringen eingesammelt haben“, resümiert Düker. „Zur Zeit planen wir unsere neue Vermögensanlage 'Saubere Kraftwerke 4'. Planet energy setzt momentan bevorzugt auf die Realisierung weiterer Windparks, hier haben sich uns in den letzten Monaten Projekte angeboten. In diesem Zusammenhang sind wir eine Kooperation mit einem Planungsbüro für Windenergie eingegangen, das für uns geeignete Flächen zur Errichtung von Windparks ermitteln und sichern soll“, führt er aus.

Hauptsächlich konzentriere sich der Kraftweksbau dabei auf Deutschland. Düker: „Unsere Projekte sind über ganz Deutschland verteilt, wobei sich unsere Windparks vor allem noch im Norden und Osten befinden. Hinzu kommen eine Beteiligung an einem österreichischen Windpark und die Photovoltaik-Anlagen im Süden. Wir haben aktuell fünf weitere Windpark-Projekte in der Vorbereitung. Am konkretesten ist unser Projekt im baden-württembergischen Tomerdingen, hier haben die Vorarbeiten für den Bau des ersten Windparks von Planet energy in Süddeutschland begonnen“, sagt der Pressesprecher.

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