Anleihen / AIF

Preise ´runter, Rendite hoch - Prognose für Solarfonds CleanTech Solar angehoben

Die gute Nachricht: Noch nie war es rentabler, in Solarenergie zu investieren. Die schlechte Nachricht: Die Freude darüber ist in Deutschland sehr begrenzt. Denn wenn es um Solarstrom geht, bestimmen zwei Themen die deutsche Diskussion: Einerseits die starken wirtschaftlichen Probleme etlicher Solarunternehmen, die unter Absatzflaute und starker internationaler Konkurrenz leiden. Eine fast paradoxe Situation, denn noch vor einem Jahr schossen sich die Medien auf die Solarhersteller ein, weil sie angeblich zu viel verdienten. Andererseits hagelt immer wieder Kritik wegen zu hoher Einspeisevergütungen über die Solarbranche.

Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat eigentlich nur noch eine Gruppe Anlass zu ungetrübter Freude über die Nutzung der Sonnenenergie: die Anleger, die in Solarfonds investieren. Von diesen Fonds gibt es immer mehr. Schon 2008 entfielen laut Feri Euro Rating 58 Prozent des Platzierungsvolumens Erneuerbarer-Energie-Fonds auf Solarfonds; 2009 könnte der Anteil weiter steigen. Nicht zuletzt wegen wachsender Renditen – oft sogar im Lauf der Fondsplatzierungen. Ein Beispiel dafür ist der Chorus CleanTech Solar, ein Fonds, der auf Solaranlagen in Italien setzt.

Bei Erscheinen des Prospekts standen die auszuwählenden Anlagen noch nicht fest. Nun hat sich die Initiatorin des Fonds, die Chorus GmbH aus Neubiberg bei München, Projekte im Volumen von neun Megawatt peak (MWp) gesichert. Chorus hat dazu einen Rahmenvertrag mit der Würzburger a+f GmbH abgeschlossen, einem Konzernunternehmen der börsennotierten Gildemeister AG. Insgesamt geht es hier um neun Photovoltaikanlagen in der Region Foggia (Apulien) mit je knapp ein Megawatt peak (MWp) Nennleistung. Apulien liegt etwa da, wo beim italienischen „Stiefel“ die Wade beginnen würde.

Der Prospekt, mit Vertriebsstart im März 2009 erschienen, benennt noch eine Summe von 5.000 Euro als Investition für jedes Kilowatt peak (Kwp). Peter Heidecker, Geschäftsführer der Chorus CleanTech Management, hat allerdings schon 2008 den Preisverlauf im Auge gehabt und keine festen Verträge abgeschlossen. Ein großer Vorteil für den Fonds, denn die Modulpreise sanken kräftig, gleichzeitig kamen in Italien viele baureife Projekte auf den Markt, für die nur wenige Investoren zur Verfügung standen. Bei den jetzt geschlossenen Verträgen ist eine Summe von 4.595 Euro je Kwp vereinbart. „Uns sind auch deutlich günstigere Anlagenpreise angeboten worden, allerdings nicht mit so hoher Anlagenqualität und so weit reichenden Garantien. Der Preis beinhaltet die komplette Projektierung, Performance Garantien und auch ein All-Inklusive Wartungspaket“, erläutert Heidecker. Als Fondsgesellschaft sei Chorus zuallererst auf sichere Ausschüttungen für die Anleger bedacht.

Heidecker weiter: "Solaranlagen zu bauen ist in Italien deutlich komplexer als in Deutschland. Da braucht man einen starken GU-Partner, der Projektentwicklung und Baukostenrisiken selbst schultern kann. Dass dann die Marge für den Partner höher sein muss scheint gerechtfertigt. Aus diesem Grund haben wir uns für den Partner a+f GmbH, ein Unternehmen der Gildemeister-Gruppe, entschieden."

Die Firma Gildemeister AG, gegründet 1870, ist seit über 20 Jahren in Italien tätig und dort mit zwei Werken präsent. Weltweit hat Gildemeister 6.000 Mitarbeiter. Die Konzerntochter a+f beschäftig sich seit 2004 mit Photovoltaik; in Italien wird sie den Angaben zufolge bis Ende 2010 eine installierte Leistung von insgesamt 100 MWp vorweisen.  

Sonnenstrom in Italien und insbesondere an den Chorus-Standorten in Apulien rechnet sich trotzdem sehr gut. Das hat einen sehr leicht verständlichen Grund: Die Sonne scheint dort mindestens 1,7 Mal so intensiv wie beispielsweise in Hannover und genauso kräftig wie im spanischen Andalusien. Und dann liegt die Einspeisevergütung auch noch höher: 35,28 Cent pro Kilowattstunde analog dem deutschen EEG, zzgl. eines Garantieabnahmepreises von knapp 10 Cent/kWh. Das sind rund 45 Cent/kWh im Vergleich zu ca. 32 Cent/kWh, die es derzeit in Deutschland gibt. Als Bonbon wird diese Summe noch indexiert, steigt also bei Inflation an. Glückliches Solaranleger-Italien.

Entsprechend hat Chorus die Prospektprognose für den Fonds CleanTech Solar jetzt angehoben. Nicht nur aufgrund der günstigen Anlagenpreise; auch die optimierte Fremdfinanzierung trägt zu einer Verbesserung bei. 6,4 Prozent Zinsen waren eingeplant, nun werden es 5,9 Prozent effektiv, also inkl. Disagio und Finanzierungsnebenkosten. Zusätzlich wurde die Fremdfinanzierung von der Struktur her optimiert – ein deutliches Plus für die Anleger.

Um Risiken erst gar nicht aufkommen lassen wurde ein All-Inklusiv-Full-Service-Wartungsvertrag mit erfolgsabhängiger Vergütung vereinbart. Eine Leistungs-Garantie von 78 Prozent gewährleistet einen Mindestwirkungsgrad, so Heidecker. Dieser ist auch Basis für die nachstehenden neuen Renditeangaben. Tatsächlich werde ein Wirkungsgrad von etwa 82 bis 84 Prozent oder besser erwartet – da ist noch viel Luft!

Um seine Anleger abzusichern, hat Heidecker für den Italien-Fonds vereinbart, dass die Fondsgesellschaft die Solar-Anlagen erst übernimmt und den Festkaufpreis bezahlt, wenn die Anlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen ist und ein unabhängiger Sachverständiger die technischer Abnahme durchgeführt hat. Das wird schon bald der Fall sein, Anfang November soll für alle Anlagen sukzessive der 72-stündige Probebetrieb sein.

Auf Basis der reduzierten Einstiegspreise, der Leistungs-Garantie von 78 Prozent und der optimierten Finanzierung sind Ausschüttungen von durchschnittlich 14,7 Prozent jährlich zu erwarten. Bisher war Chorus von 11,7 Prozent Ausschüttung ausgegangen. Die Gesamtausschüttungen klettern damit auf zirka 294 Prozent nach Steuern. Der Prospekt ging noch von 222 Prozent aus. Die nachsteuerliche Finanzrendite nach IRR steigt von 6 Prozent auf 9 Prozent. Bei Scope erhielt der Fonds unter den Energie-Fonds das beste Rating (BBB+). ECOreporter.de war im Opens external link in new windowECOanlagecheck zu dem Ergebnis gekommen, dass der Fonds dem Anleger eine Anlagemöglichkeit mit überdurchschnittlicher Rendite in einem hochattraktiven Markt biete, wenn Chorus die selbstgewählten Vorgaben bei den Investitionen einhalte. Nun sind sie übertroffen, was den Fonds noch attraktiver macht.

Bildhinweis: Peter Heidecker, Geschäftsführer der Chorus CleanTech Management. / Quelle: Unternehmen 
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