Erneuerbare Energie

Preistrends für Solarmodule im November: Es geht weiter abwärts

In Kooperation mit dem Partner sologico berichtet ECOreporter.de monatlich über die Entwicklung der Preise auf dem Markt für Solarmodule. sologico stellt dafür ein „Preisbarometer“ zur Verfügung. Dieses soll einen schnellen Überblick auf die Trends im Solarmarkt ermöglichen.

Marktkommentar im November 2012


Die Preise für Solarmodule sind auch im November 2012 weiter gefallen. Hauptursache dafür ist das Bestreben von Herstellern und Distributoren, Lagerbestände durch Preisnachlässe am Jahresende möglichst klein zu halten.
Generell liegt ein turbulentes Photovoltaikjahr 2012 hinter uns, geprägt von einem andauernden, rasanten Preisverfall, der laut sologico Preisindex zwischen 25 Protent und 34 Prozent lag.

Insgesamt am stärksten sanken die Preise für kristalline Module aus China. Ihr Pries gab um 34 Prozent nach. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Überkapazitäten bei den Herstellern kristalliner Zellen und Module, aber auch bei Wechselrichterproduzenten, führten schon früh im Jahr zu kaum abbaubaren Lagerbeständen. Gebundene Liquidität, geringerer Absatz bei gestiegenen Kosten und stark gesunkene Margen erhöhten den Druck auf alle Produzenten gleichermaßen. Zudem wurde vielen Herstellern von Dünnschichtmodulen aufgrund des Silizium-Preisverfalls die Existenzgrundlage entzogen. Anbieter von Modulen mit amorphen oder mikrokristallin-amorphen Zellen gibt es kaum noch, und auch Hersteller von CIGS- oder CdTe-CdS-Produkten sind rar geworden.

Welche Entwicklungen wird nun das Jahr 2013 für die Photovoltaikbranche bringen?
Die Vielfalt der Hersteller und Produkttypen wird voraussichtlich weiter schrumpfen, da die Konsolidierungsphase noch lange nicht abgeschlossen ist. Der Streit um Import- und Handelsbeschränkungen chinesischer Module wird die Branche noch einige Monate in Atem halten, jedoch nicht viel an der desolaten Situation vieler europäischer und nordamerikanischer Hersteller ändern. Chinesische Konzerne haben sich durch Zukäufe längst in den betreffenden Märkten in Stellung gebracht.


Die Einspeisetarife in Deutschland und anderen europäischen Staaten werden zumindest vorübergehend noch dazu beitragen, dass die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen lohnenswert bleibt. Der Strukturwandel ist jedoch bereits im Gange. Eine große Rolle bei zukünftigen Erzeugungsanlagen werden Speicher spielen, ebenso wie neue Vermarktungsmodelle für regenerativ erzeugten Strom und innovative Neukunden- und Auftragsakquisemodelle.

Bildnachweis: Grafik von sologico / Quelle Unternehmen.

Die bunten Pfeile veranschaulichen die Entwicklung, der Bezug zum Vormonat oder zum Anfang des Jahres verdeutlicht auftretende Schwankungen auf dem Markt. Das Barometer zeigt ausschließlich die Nettopreise pro Watt-Leistung für den gewerblichen Handel mit Photovoltaik-Modulen, Endkundenpreise werden nicht genannt. Als Faustregel gilt dennoch: Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage mit kristallinen Modulen muss der Wert in Deutschland etwa mit 1,8 multipliziert werden.

Das Barometer zeigt immer den arithmetischen Mittelwert eines gesamten Monats für Module einer Technologie sowie der Herstellerregion an. Die Angaben für Europa enthalten nach Angaben von sologico fast ausschließlich die Module von deutschen Firmen. Die wenigen spanischen, italienischen und skandinavischen Angebote seien statistisch nicht mehr relevant. Daher sei das Barometer zum 1.1. 2011 entsprechend angepasst worden. Japan und China sind zwei weitere wichtige Herstellernationen. Sie werden getrennt aufgezählt, da die PV-Preise der beiden asiatischen Länder in der Regel in Europa sehr unterschiedlich sind.

Wie sologico erläutert, werden die Daten nicht über Hochrechnungen oder Umfragen erhoben. Die Preise würden stattdessen hunderte von realen Angeboten widerspiegeln, die jeden Monat auf dem internationalen Spotmarkt für Photovoltaik-Module, sologico, veröffentlicht werden. Zur möglichst exakten Darstellung der Preisstruktur eines Monats würden nur die Offerten hinzugezogen, bei dem die Module in dem entsprechenden Monat ausgeliefert werden. Die Preise würden sich zudem nur auf gehandelte Modulkontingente zwischen 5 und max. 999 kWp beziehen, da größere Abnahme-Mengen die Preise für gebräuchliche Anlagen verfälschen.

Ähnliche Dünnschicht-Technologien sind zusammengefasst, auch wenn Preis und Anteil einer Technologie innerhalb eines Monats bei sologico schwanken. Weil sich am Markt für Dünnschichtsolarmodultechnik einiges getan hat, dass zu großen Preisunterschieden innerhalb dieses Segmentes führte, wurde auch hier die Erhebung angepasst. Die preisliche Differenz zwischen  reinen a-SI Modulen und Tandem-Modulen a-Si/µ-Si (Mikromorph) sind mittlerweile so gravierend, dass diese nicht mehr zusammengefasst dargestellt werden, erläutert sologico. Die Werte zeigen aber insbesondere im Verhältnis zu den anderen Modul-Typen an, wie sich das Preisgefüge der unterschiedlichen Technologien zueinander entwickelt.

Die Daten werden mit freundlicher Unterstützung von sologico zur Verfügung gestellt. sologico wurde 2004 unter dem Namen pvXchange gegründet und ist eigenen Angaben zufolge der weltweit größte markenunabhängige Marktplatz für Solarmodule und Wechselrichter im Geschäftskundenbereich. Im Juni 2012 erfolgte die Umbennung in sologico, um die strategische Neupositionierung und Entwicklung des Unternehmens in den letzten Monaten zu unterstreichen. Inzwischen zähle das Unternehmen mehr als 8.300 registrierte Geschäftskunden und verzeichnete bisher ein Vermittlungsvolumen von über 600 MWp an Photovoltaik-Modulen und Wechselrichtern nach Europa, Asien und Nordamamerika mit einem Gesamtwert von über einer Milliarde Euro.

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