PV Crystalox Solar schließt Ingot-Produktion in Großbritannien

Der britische Solarwafer-Hersteller PV Crystalox Solar zieht sich noch in diesem Jahr aus der Produktion von Solar-Ingots in Großbritannien zurück und beendet damit auch seine Fertigung dort. Stattdessen will das Unternehmen künftig Ingots von externen Zulieferern beziehen und weiterhin Wafer am deutschen Standort in Erfurt fertigen.

Aus Ingots, den Silizium-Rohlingen, werden Solar-Wafer geschnitten. Diese wiederum bilden die Basis für Solarzellen.  PV Crystalox Solar hatte die Schließung der Ingot-Produktion bereits bei der Vorstellung der Jahresbilanz angekündigt.  Daraufhin war Ende März auch der Aktienkurs deutlich abgestürzt. In den vergangenen vier Wochen hatte sich der Kurs zwar wieder erholt und fast 22 Prozent zugelegt. Die Nachricht von der Werksschließung wirkte sich allerdings nun erneut negativ aus: An der Londoner Börse kostet die Solar-Aktie aktuell umgerechnet 0,25 Euro und damit über 4 Prozent weniger als am Freitag (Stand: 17. Juli 2017, 9:01 Uhr).

Angesichts eines "anhaltend ungünstigen Photovoltaik-Marktumfelds, in dem die Waferpreise unter den Produktionskosten liegen" sei die Schließung der Ingot-Herstellung notwendig, "um die Produktionskosten besser mit den Marktpreisen auszugleichen und die Kosten weiter zu senken", teilten die Briten mit. Im Ergebnis würden die Produktion im Vereinigten Königreich während des dritten Quartals 2017 aufgelöst, hieß es. Offenbar soll auch die Mehrheit der Jobs in der Tochterfirma Crystalox Limited gestrichen werden.

Darüber hinaus streitet sich PV Crystalox Solar noch mit einem Wafer-Käufer. Der Fall wird derzeit vor einem Schiedsgericht verhandelt. Ein Urteil soll vor Ende des dritten Quartals 2017 erfolgen. Die Briten werfen dem Kunden vor, seine Verpflichtungen aus einem langfristigen Vertrag nicht erfüllt zu haben.

PV Crystalox AG: ISIN GB00B1WSL509 / WKN A0MSFQ