Erneuerbare Energie

RAG und RWE planen Windparks und Pumpspeicherkraftwerke auf Bergehalden

Die RAG Montan Immobilien und RWE Innogy wollen eine Kohlehalde als Standort für ein Kombikraftwerk aus Pumpspeicher und Windkraft entwickeln. Dies werde voraussichtlich auf der Halde Sundern nahe Hamm-Pelkum geschehen, teilten die Partner mit Sitz in Essen mit. Ziel ist es, die wirtschaftliche und technische Machbarkeit dieses Energiekonzeptes zu prüfen. Auf Basis von Wind und Wasser soll Strom bedarfsgerecht zur Verfügung stehen. Bei positiver Prüfung könnte die Detailplanung bereits 2011 beginnen, so die Tochtergesellschaften des Bergbau- und des Energiekonzerns.

Sofern sich herausstellt, dass auch an weiteren Haldenstandorten in NRW vergleichbare integrative Energiekonzepte entwickelt werden können, wollen RAG und RWE auch diese gemeinsam realisieren.

Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy: „Wir brauchen dringend intelligente Konzepte, um die natürlichen Schwankungen der Windenergie auszugleichen. Ansonsten stoßen wir mit dem Wachstum der Erneuerbaren bald an unsere natürlichen Grenzen. Die Haldenstandorte könnten sich hier als wahrer Schatz erweisen. Sie liegen bis zu 100 Meter hoch, ihre Windausbeute ist sehr gut. Zudem kann ihr Gefälle für den Betrieb der Pumpspeicherkraftwerke genutzt werden, eine topographische Voraussetzung, wie wir sie im nördlichen Teil Deutschlands nicht so häufig haben. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Wir müssen auf Halden nicht in gewachsene Naturlandschaft eingreifen, was die Akzeptanz in der Bevölkerung deutlich steigern dürfte.“

Bei dem geplanten Kombikraftwerk soll der Windstrom in Zeiten hohen Windaufkommens das Wasser des Pumpspeicherkraftwerkes von einem tiefliegenden See in einen See auf der rund 50 Meter hohen Abraumhalde pumpen. In Zeiten hoher Stromnachfrage wird das Wasser über eine Turbine, die Strom erzeugt, wieder in den unteren See abgelassen. Das Speicherseevolumen soll voraussichtlich 600.000 Kubikmeter umfassen. Das Pumpspeicherkraftwerk soll insgesamt eine Leistung von 15 bis 20 Megawatt bereitstellen.

Die Unternehmen wollen zunächst grundlegende Daten, wie zum Beispiel die Windverhältnisse auf der Halde, die Genehmigungsfähigkeit einer solchen Anlage, ihre Kosten und mögliche Energiekunden untersuchen. Darüber hinaus werden die damit verbundenen technischen und wirtschaftlichen Varianten bewertet. Hierfür haben sich die beiden Unternehmen einen Zeitrahmen von maximal 18 Monaten gesteckt. Im Falle der Realisierung würde die RAG Montan Immobilien die Halden zur Verfügung stellen und RWE Innogy die Anlagen betreiben.

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