Finanzdienstleister, Wachhund

Reißleine gezogen - BaFin schließt die noa Bank

Nach nicht einmal einem Jahr kam das Aus: Gestern Abend hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) aus Bonn die noa Bank mit Sitz in Frankfurt und Düsseldorf geschlossen. Wie die Behörde gestern Abend bekannt gab, erfolgte der Schritt, um die verbliebenen Vermögenswerte zu sichern. Zur Begründung verwies die BaFin auf den Insolvenzantrag der zur Noa-Familie gehörenden Factoring AG. Diese ist war mit einem Gesamtvolumen von 26 Millionen Euro der weitaus größte Kreditnehmer der Noa Bank. Der Bank habe dadurch Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gedroht, so die BaFin. Schon Wochen zuvor hatte die Behörde der noa Bank untersagt, weitere Kundengelder anzunehmen und Kredite zu vergeben. Das hatte sie mit dem von ihr erkannten Risiko begründet, dass die Bank ihre Eigenkapitalquote nicht erfüllen kann.

Über die wahren Hintergründe des Annahmestopps hatte die noa Bank die Öffentlichkeit lange im Dunkeln gelassen. Das Unternehmen wurde daher von ECOreporter.de in der Wachhund-Rubrik geführt (per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu dem Bericht, der auch über den Konflikt des Finanzinstituts mit der BaFin informiert).

Laut noa-Bank-Gründer François Jozic war es ihm vor dem Moratorium der BaFin gelungen, die Bereitschaft von Kapitalgebern einzuholen, bis zu 12 Millionen Euro in die Bank zu investieren. Die Behörde habe diese Tatsache jedoch ignoriert. Nur weil diese „ein ähnliches Verfahren gegen die noa factoring“ eingeleitet habe, sei es zum Insolvenzantrag gekommen. Jozic sieht sich laut seinem Firmen-Blog als Opfer der BaFin.

Nach offiziellen Angaben hatten etwa 15 000 Kunden bis zu 300 Millionen Euro bei der noa Bank angelegt. Das Finanzinstitut hatte in seinen ersten Monaten attraktive Zinsen angeboten und zudem mit einem Nachhaltigkeitskonzept geworben. Die Einlagen der Kunden sind im Rahmen der Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 50 000 Euro geschützt. Die noa Bank gehört der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) an. Auszahlungen an die Kunden können aber erst erfolgen, nachdem die BaFin den Entschädigungsfall festgestellt hat, was einige Wochen dauern dürfte.
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