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Rosige Aussichten für Solarhersteller? – Experten erwarten anhaltenden globalen Solarboom

Nach der starken Marktbereinigung, die in den letzten drei Jahren für viele Solarhersteller das Aus gebracht hat, setzte schon 2013 die Trendwende im weltweiten Photovoltaikmarkt ein. Nun steht der Sektor vor einer Phase mehrjährigen starken Wachstums. Davon gehen zumindest die Marktforscher von NPD Solarbuzz aus Santa Clara in Kalifornien aus.

Laut ihren Berechnungen dürfte bis 2018 die jährliche Nachfrage für Solarmdoule im Weltmarkt auf 100 Gigawatt ansteigen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte die globale Photovoltaik-Nachfrage trotz starken Wachstums erst 37 GW erreicht, nach einem Zubau von 30 GW in 2012. Die Experten von Solarbuzz sagen voraus, dass die jährlichen Gesamtumsätze der Hersteller von Solarmodulen in 2018 mit rund 50 Milliarden US-Dollar etwa doppelt so hoch ausfallen werden wie im Krisenjahr 2012. Allerdings würden sie auch erst in 2016 das Niveau von 2011 übertreffen. Für die kommenden fünf Jahre erwarten die Marktforscher eine weltweite Installation von Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 300 GW.

Die Solarhersteller können laut der Marktanalyse von dieser Entwicklung auch deshalb stark profitieren, weil sich die Preise stabilisert haben und auch in den kommenden Jahren längst nicht so stark fallen werden wie von 2011 bis 2013. Bei den durchschnittlichen Verkaufspreisen für Solarmodule sagen sie einen moderater Rückgang bis zum Jahr 2018 auf im Durchschnitt etwa 0,51 US-Dollar pro Watt voraus. „Die Industrie wird schon bald in eine Phase des profitablen Wachstums übergehen, in der Photovoltaik auch direkt mit konventionellen Energieformen konkurrieren kann“, sagt dazu Finlay Colville, Vizepräsident von NPD Solarbuzz.

Keine guten Aussichten für Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen

Damit werden aber Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen wie First Solar aus den USA trotz der guten Marktentwicklung unter Druck geraten. Denn diese Module lassen sich zwar mit weniger Aufwand fertigen und können daher günstiger angeboten werden als herkömmliche Solarmodule auf Basis des Rohstoffs Silizium. Sie sind aber auch deutlich weniger leistungsfähig und daher für Kunden nur ein attraktives Angebot, wenn sie deutlich günstiger angeboten werden als herkömmliche Module. Solarbuzz prognostiziert, dass die herkömmliche kristalline Photovoltaik-Technologie an Bedeutung gewinnen wird. Der Anteil von Dünnschicht-Module an den zwischen 2014 und 2018 weltweit produzierten Solarmodulen dürfte nach den Berechnungen der Marktforscher unter zehn Prozent fallen.

Solarausrüster und -zulieferer im Windschatten der Hersteller

Von einem derart starken Wachstum wie hier vorhergesagt werden auch Unternehmen profitieren, die Solarhersteller mit Produktionstechnik und Material beliefern. Darauf weist die ebenfalls US-amerikanische Marktforschungsgesellschaft IHS hin. Sie geht davon aus, dass die Investitionen der Solarhersteller in ihre Produktion bereits in diesem Jahr um 45 Prozent höher ausfallen dürften als in 2013. Durch die starke Nachfrage insbesondere aus den Schwellenländern sei die Produktion der großen Hersteller bereits ausgelastet und absehbar, dass diese Konzerne ihren Ausstoß erweitern können und wollen. Dabei planen sie vor allem Investitionen in Solarfabriken, die die Nachfrage in wachstumsstarken neuen Märkten bedienen sollen, wie IHS-Analyst Jon Campos erläutert. Dazu zählt er neben Märkten wie Südafrika und den Nahen Osten vor allem Lateinamerika. Nach seiner Prognose werden allein dort in 2014 die Produktionskapazitäten um ein Drittel höher ausfallen als im Vorjahr, mit stark steigender Tendenz.
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