Erneuerbare Energie

Rückschlag für die Kohle-Lobby in Deutschland: steigt Vattenfall aus der Braunkohle aus?

Vattenfall Deutschland zählt zu den größten Energiekonzernen in der Bundesrepublik und setzt vor allem auf die sehr umweltschädliche Verbrennung von Braunkohle. Doch das könnte sich schon bald ändern. Denn der Vorstand der Muttergesellschaft, des schwedischen Staatskonzerns Vattenfall, prüft den Verkauf der deutschen Kohle-Sparte. Er steht unter Druck der neuen schwedischen rot-grünen Regierung, die auf Klimaschutz und Erneuerbare Energien setzt. Gegenüber der schwedischen Tageszeitung "Svenska Dagbladet" erklärte Vattenfalls Präsident Magnus Hall: "Wir haben das deutliche Ziel, unseren CO2-Ausstoß zu verringern und stellen unser Produktportfolio dementsprechend um auf mehr erneuerbare Energien".

Damit ist die Zukunft der CO2-Dreckschleudern offen, die Vattenfall Deutschland in der Lausitz betreibt. Zumal der Konzern ursprünglich den Braunkohletagebau noch ausbauen wollte. Im betroffenen Bundesland Brandenburg haben die Grünen bereits gefordert, alle anhängigen Genehmigungsverfahren für neue Braunkohletagebau auszusetzen. Die rot-rote Landesregierung erwägt offenbar, als Käufer der Kohlekraftwerke auf den Plan zu treten. Doch das geben die Kassen des Bundeslandes kaum her.

All dies verbessert die Aussichten der Erneuerbaren Energien, nicht nur in Brandenburg. Auch weil mit Vattenfall ein weiterer energischer und einflussreicher Vertreter der Kohlelobby wegfallen würde, nachdem auch EnBW seit der Machtübernahme von SPD und Grünen in Baden-Württemberg eine Trendwende einleiten musste und verstärkt auf klimaschonende Energieerzeugung setzt. Nur RWE und E.on stünden dann einer forcierten Energiewende im Weg.
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