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Sanierungskonzept für MIFA – Investor legt Angebot vor

Die Pleite der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG wird für die Anleihegläubiger und Aktionäre des Unternehmens wohl mit deutlichen finanzielle Einbußen verbunden sein. Das zeichnet sich schon kurz nach der Umstellung des Verfahrens von der Plan- zur Regelinsolvenz ab, auch wenn noch offen ist, auf welche Insolvenzquote die Investoren hoffen dürfen.


Die MIFA AG aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt befindet sich nach wie vor in der vorläufigen Insolvenz. Das Amtsgericht in Halle an der Saale hat den Antrag der Unternehmensführung auf ein Insolvenzverfahren in Eigenregie mittlerweile aufgehoben (mehr erfahren Sie  hier). Alle Beschlüsse, die von den Anleihegläubigern im Zusammenhang mit der gescheiterten Rettung mit Hero Cycles als Großinvestor gefasst wurden, werden mit der Eröffnung des regulären Insolvenzverfahrens hinfällig. Darauf weist der Gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger hin, die One Square Advisory Services GmbH.  „Sobald das Insolvenzverfahren über das Vermögen der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG eröffnet ist, wird die Stundungserklärung des gemeinsamen Vertreters sowie der von ihm erklärte Verzicht auf Kündigungsrechte aufgehoben und die Anleihe wird in vollem Umfang zur Rückzahlung fällig. Der gemeinsame Vertreter wird sodann die Forderungen der Anleihegläubiger beim Insolvenzverwalter anmelden“, so das Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in München.


Deutsche Balaton AG signalisiert Interesse

Unterdessen hat die Deutsche Balaton AG kurzfristig ein „alternatives Sanierungskonzept“ für die MIFA AG vorgelegt. Demnach wäre die Beteiligungsgesellschaft aus Heidelberg bereit, 7,5 Millionen Euro zu investieren. Das Unternehmen will dies im Wege einer Optionsanleihe tun, die mit vier Prozent verzinst werden soll. Allerdings braucht MIFA mindestens doppelt so viel Geld. Beim gescheiterten Einstieg des indischen Fahrradherstellers Hero Cycles war von 15 Millionen Euro als Investitionssumme die Rede gewesen. Diese übrigen 7,5 Millionen Euro sollen der Beteiligungsgesellschaft zufolge „durch Aktionäre und neue Investoren“ zusammenkommen.


Vorgesehen sind laut dem Konzept ein Kapitalschnitt und eine darauf folgende Kapitalerhöhung. Die Anleihegläubiger hatten 2013 insgesamt 25 Millionen Euro in den Fahrradhersteller investiert. Für diese Anleger bedeutet das Angebot (wie schon das  gescheiterte Angebot von Hero Cycles), dass Sie auf große Teile des ursprünglichen Investments verzichten müssten - etwa auf die bisher angefallenen Zinsen der Anleihe. Die Deutsche Balaton AG schlägt vor,  Anleihen im Wert von 10 Millionen Euro in Aktien zu tauschen. Angestrebt sind „45 Aktien für je 1.000 Euro Nominalwert“ also 45 Aktien pro Anleihe, heißt es in dem Konzept. Zusätzlich würde der potentielle Investor den Anleihegläubigern ein Bezugsrecht für insgesamt 2,5 Millionen neu zu emittierende Aktien einräumen. Hier schwebt der Deutsche Balaton AG 100 Aktien je Anleihe (1.000 Euro Nominalwert) vor. So könnten die Anleihegläubiger zwischen 10,3 und 27 Prozent der Anteile der MIFA erhalten, erklärt die Beteiligungsgesellschaft.


Die „Restanleihe“ im Wert von 10 Millionen Euro würde bis 2021 fortgeführt werden, so die Planung. Der Zins dieser Beteiligung soll dabei auf ein Prozent reduziert werden. Eine Stellungnahme des Vertreters der Anleihegläubiger zu diesem Angebot steht noch aus.

MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y
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