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Schlechte Nachrichten für die Solarprojektierer SolarCity, Sunrun und Vivint Solar

Im US-Bundesstaat Nevada verschlechtern sich die Rahmenbedingungen für Anbieter von Aufdach-Solaranlagen. Sie profitierten dort von der bisherigen Regelung für das so genannten Net-Metering. Diese erlaubt es Besitzern von Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach, wenn sie in einem Monat mehr Solarstrom ins Netz einspeisen als sie selbst verbraucht haben, diesen Überschuss im Folgemonat gegenzurechnen. Das erhöht die finanziellen Vorteile von Investitionen in private Solaranlagen erheblich. Der lokale Energieversorger NV Energy, für den diese Regelung Einbußen bedeutet, hat nun mit Erfolg bei der zuständigen Energiebehörde von Nevada Änderungen für Net-Metering beantragt.

Nach US-Medienberichten verfügte die Nevada Public Utilities Commission (PUCN), das Net-Metering künftig nur von Stunde zu Stunde durchzuführen statt im Monatsvergleich. Auch soll der Solarstrom, den Privatleute nicht selbst benötigen und den sie daher ins Netz einspeisen, geringer vergütet werden. Die Neuregelung gilt bereits ab dem Jahreswechsel, soll aber in Schritten über fünf Jahre umgesetzt werden.

Das sind schlechte Nachrichten für SolarCity, Sunrun und Vivint Solar, börsennotierte Spezialisten für Aufdach-Solaranlagen. SolarCity und Vivint Solar hatten im Vorfeld bereits davor gewarnt, dass eine negative Entscheidung der PUCN dazu führe, dass sich ihre Geschäftschancen im sonnenreichen Nevada verschlechtern. Sie müssten dann erwägen, ihre Aktivitäten in dem Bundesstaat aufzugeben. Probleme für Vivint Solar in Nevada hätten auch Folgen für SunEdison. Der Ökostromkonzern besitzt vor allem große Freiflächenanlagen und will Vivint Solar übernehmen, um sich breiter aufzustellen.

Sunrun, Solarprojektierer aus San Francisco und ebenfalls in Nevada aktiv, kündigte an, die PUCN zu verklagen. Das Unternehmen gehört der Vereinigung Alliance for Solar Choice (TASC) an. Diese hatte nach ihren Angaben eine ähnliche Entscheidung der zuständigen Behörde im US-Bundesstaat Wisconsin vor kurzem mit einer erfolgreichen Klage rückgängig gemacht.

Auch in anderen Bundesstaaten wehren sich herkömmliche Energieversorger gegen das Net-Metering. In Kalifornien, dem Bundesstaat mit dem stärksten Photovoltaikzubau in den USA, sind sie damit aber kürzlich gescheitert. Dort hat die zuständige Behörde die bestehende Regelung für weitere Jahre festgeschrieben.

SolarCity Inc.: ISIN US83416T1007 / WKN A1J6UM
SunEdison Inc.: ISIN US86732Y1091 / WKN A1WZU6
Sunrun Inc.: ISIN US86771W1053 / WKN A14V1T
Vivint Solar Inc.: ISIN: US92854Q106 / WKN A12AWB
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