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SGL Group: Ergebnisse für das erste Halbjahr 2010
Die untenstehende Meldung ist eine Original-Meldung des Unternehmens. Sie ist nicht von der ECOreporter.de-Redaktion bearbeitet. Die presserechtliche Verantwortlichkeit liegt bei dem meldenden Unternehmen.
- Umsatz mit 645 Mio. € 10 % über H1/2009
- EBIT plus 13 % auf 65 Mio. € beinhaltet außerordentlichen Ertrag von
rund 5 Mio. €
- Ergebnis vor Steuern plus 26 % auf 41 Mio. €
- Negativer Free Cash Flow von 41 Mio. € reflektiert aufschwungsbedingten Anstieg im Netto-Umlaufvermögen und anhaltende Investitionsstrategie
- Verbesserte Bilanzstruktur mit Eigenkapitalquote von 41 % und Verschuldungs-grad von 0,5
- EBIT-Jahresprognose für 2010 erhöht
SGL Group – The Carbon Company – hat heute die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2010 bekannt gegeben. In Folge der starken Erholung der Graphitelektroden-Umsätze und einem generell verbesserten Marktumfeld erhöhte sich der Konzernumsatz um 10 % (währungsbereinigt um 9 %) auf 644,6 Mio. € im Vergleich zu 584,2 Mio. € in H1/2009. Das EBIT verbesserte sich um 13 % auf 64,7 Mio. € (H1/2009: 57,4 Mio. €) einschliesslich eines außerordentlichen Ertrags von rund 5 Mio. € aus einem Grundstücksverkauf. Dies entspricht einer EBIT-Umsatzrendite von 10 % (H1/2009: 9,8 %).
Robert Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „Die Entwicklung im zweiten Quartal 2010 war dank der starken Erholung der Weltwirtschaft besser als wir dies zu Beginn des Jahres erwartet hatten. Für alle drei Geschäftsfelder gibt es positive Indikationen: Die Graphitelektroden-Nachfrage hat wesentlich angezogen, der Auftragseingang für unser spätzyklisches Graphitspezialitätengeschäft beginnt sich zu erholen und auch die Absatzvolumina bei Carbonfasern und Composites, die durch Projektverschiebungen in der Luftfahrt- und Windenergiebranche belastet waren, zeigen Anzeichen einer Verbesserung. Aufgrund dieser Entwicklungen erhöhen wir nun unsere EBIT-Prognose für 2010 um bis zu 10 % gegenüber unserer vorherigen Prognose eines EBIT nahe dem Vorjahresniveau von 110 Mio. €.“
Finanzergebnis und Ergebnis je Aktie verbessert
Das Finanzergebnis verbesserte sich im ersten Halbjahr 2010 auf minus 19,2 Mio. € gegenüber minus 23,2 Mio. € in der Vorjahresperiode trotz der erstmaligen Einbeziehung der im Juni 2009 ausgegebenen Wandelanleihe. Dementsprechend stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern um 26 % auf 41,1 Mio. €. Durch Effekte aus steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen sowie im Zusammenhang mit den Ergebnissen aus nach der At-Equity Methode bilanzierten Beteiligungen erhöhte sich die Steuerquote von 27,6 % auf 34,1 % und lag damit im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens.
Daraus resultiert der Halbjahresüberschuss von 27,3 Mio. € (H1/2009: 23,2 Mio. €), der einer Erhöhung von über 17 % entspricht. Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 65,4 Mio. Aktien erhöhte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,41 € (H1/2009: 0,35 €).
Bilanzstruktur weiter verbessert
Der negative Free Cashflow von minus 40,9 Mio. € spiegelt sehr deutlich den aufschwungsbedingten Anstieg im Netto-Umlaufvermögen (Anstieg um 77,4 Mio. €) und die anhaltende Investitionsstrategie wider. Dennoch verbesserte sich der Free Cashflow um 51,8 Mio. € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund des höheren operativen Cashflows und geringerer Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit. Die Investitionen lagen mit 49,3 Mio. € deutlich unter den 76,1 Mio. € des ersten Halbjahres 2009. Dennoch erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr weiterhin Investitionen auf Vorjahresniveau. Die Nettofinanzschulden betrugen am 30. Juni 2010 422,6 Mio. € verglichen mit 367,9 Mio. € am 31. Dezember 2009. Trotz dieser Erhöhung konnte der Verschuldungsgrad mit 0,5 weiterhin innerhalb des erklärten Ziels des Unternehmens gehalten werden. Durch die Erhöhung des Eigenkapitals der Anteilseigner um 13 % auf 848,4 Mio. € verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 39,9 % auf 41,3 %.
Segmentberichterstattung
Performance Products (PP)
Mit dem Ende der Lagerabbauaktivitäten sowie der steigenden Auslastung in der Stahlindustrie stieg die Nachfrage nach Graphitelektroden im ersten Halbjahr 2010 zwar deutlich an, lag damit aber noch unterhalb des Vorkrisenniveaus. Die positive Entwicklung bei Graphitelektroden wurde zum Teil durch den erwarteten deutlichen Rückgang im Kathodengeschäft wieder aufgehoben, das 2010 von der Investitionspause in der Aluminiumindustrie geprägt ist. Dementsprechend stieg der Umsatz im Geschäftsfeld Performance Products im ersten Halbjahr 2010 um 27 % auf 347,6 Mio. € (H1/2009: 273,5 Mio. €).
Das EBIT liegt im ersten Halbjahr 2010 mit 71,7 Mio. € relativ stabil auf dem Vorjahresniveau von 72,4 Mio. €. Höhere Rohstoffkosten, speziell für Nadelkoks, die nicht durch Preiserhöhungen kompensiert werden konnten, das schwächere Kathodengeschäft sowie anhaltende Anlaufkosten für die Inbetriebnahme der neuen Fertigungsanlage in Malaysia führten dazu, dass es trotz höherer Umsätze mit Graphitelektroden und Kosteneinsparungen von etwa 4 Mio. € nicht zu einer proportionalen Verbesserung des EBIT kam. Trotzdem belief sich die Umsatzrendite im ersten Halbjahr 2010 auf 20,6 % (H1/ 2009: 26,5 %).
Wie bereits berichtet, erwartet die SGL Group eine anhaltende Erholung in den meisten Regionen; allerdings hat im laufenden Jahr die Umsatzrendite im Geschäftsfeld Performance Products im zweiten Quartal ihren Höchststand erreicht und wird im Gesamtjahr 2010 bestenfalls das derzeit erklärte Minimumziel von 20% erzielen. Gründe hierfür sind die beschriebenen Preis- und Kostenentwicklungen bei Graphitelektroden, das schwächere Kathodengeschäft sowie die Anlaufkosten für die neue Produktionsanlage in Malaysia.
Graphite Materials & Systems (GMS)
Als ein typisch spätzyklisches Geschäft war das Geschäftsfeld Graphite Materials & Systems im ersten Quartal 2010 noch vom rückläufigen Auftragseingang aus 2009 betroffen. Seit Anfang des Jahres hat sich der Auftragseingang jedoch deutlich erholt und führte bereits im zweiten Quartal 2010 zu einem merklichen Anstieg der Umsatzerlöse.
Trotz der Verbesserung im zweiten Quartal verringerte sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2010 um 8 % auf 183,9 Mio. € (H1/2009: 199,3 Mio. €). Während insbesondere aus der Halbleiter, LED-, Solar- und Automobilindustrie eine deutlich höhere Nachfrage zu verzeichnen war, führen nach zwei aufeinanderfolgenden Rekordjahren niedrigere Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen in der Chemieindustrie zu rückläufigen Umsätzen in der Geschäftslinie Prozesstechnologie. Diese Trends werden sich im zweiten Halbjahr 2010 fortsetzen.
Vor allem aufgrund der geringeren Fixkostenabdeckung als Folge der niedrigeren Umsätze im ersten Halbjahr 2010 verringerte sich das EBIT um 41 % auf 13,7 Mio. € (H1/2009: 23,2 Mio. €). Darüber hinaus profitierten Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2009 von einer größeren einmaligen Projektabrechnung. Kosteneinsparungen im ersten Halbjahr 2010 betrugen rund 3 Mio. €.
Wie bereits beschrieben, hat sich der Auftragseingang in den vergangenen Monaten deutlich erholt. Diese Entwicklung spiegelt sich in der früher als erwarteten Geschäftsbelebung im zweiten Quartal 2010 wider. Um die stärkere Erholung im zweiten Halbjahr zu reflektieren, erwartet das Unternehmen nun im Vergleich zu der bisherigen Prognose einer stabilen Entwicklung, dass Umsatz und Ergebnis bei Graphite Materials & Systems in 2010 leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen werden.
Carbon Fibers & Composites (CFC)
Trotz der jüngsten Nachfrageerholung ist der Markt für Carbonfasern weiterhin geprägt von einer temporären Überkapazität aufgrund der mehrfachen Verschiebungen von neuen Flugzeugprojekten, verzögerten Neuinvestitionen im Bereich Windenergie sowie einer rückläufigen Nachfrage im Sport- und Konsumbereich. Dies führte zu einem verstärkten Wettbewerb, der sich vorübergehend negativ auf Preise und Mengen auswirkte. Die derzeitige Belebung in der Nachfrage führte zwar zu einer Stabilisierung der Preise, jedoch verharren diese auf einem unbefriedigenden Niveau.
Trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds ist der Umsatz im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites im ersten Halbjahr 2010 um 9 % auf 110,9 Mio. € gestiegen (H1/2009: 101,7 Mio. €) aufgrund höherer Absätze mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen (Composite Materials) insbesondere im zweiten Quartal. Dieser Anstieg wurde teilweise aufgehoben durch geplante niedrigere Umsatzbeiträge von SGL Rotec aufgrund von Produktionsumstellungen für die Ausführung des neuen BARD Auftrags für Windrotorblätter ab 2011.
Hauptsächlich durch operative Verbesserungen in allen Geschäftsbereichen und Kosteneinsparungen von rund 3 Mio. € konnte die SGL Group die Verluste im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites von -13,1 Mio. € im ersten Halbjahr 2009 um mehr als 60 % auf -5,2 Mio. € verringern.
Das Geschäft mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen hat erste Anzeichen einer Erholung gezeigt, was sich schon im zweiten Quartal 2010 in deutlich gestiegenen Umsätzen und Ergebnissen gegenüber dem ersten Quartal 2010 gezeigt hat. Dementsprechend erwartet SGL Group bei Carbon Fibers & Composites für das zweite Halbjahr eine weitere Verbesserung von Umsatz und Ergebnis, nicht zuletzt durch die höhere Kapazitätsauslastung beim Tochterunternehmen HITCO, das Bauteile für die Luft-fahrt- und Verteidigungsindustrie fertigt. Allerdings werden aufgrund des anhaltend schwierigen Marktumfelds bei Carbonfasern und Verbundwerkstoffen auch im Gesamtjahr 2010 noch Verluste erwartet, die sich jedoch im einstelligen Bereich bewegen sollten.
Ausblick
Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen im ersten Halbjahr 2010 erwartet SGL Group auf Konzernebene für 2010 eine einstellige Steigerung im Umsatz. Die etwas früher als erwartet eingetretene Geschäftsbelebung bei GMS und CFC führt dazu, dass die Jahresprognose für das Konzern-EBIT 2010 um bis zu 10 % angehoben wird (Bisherige Prognose: EBIT 2010 nahe dem Niveau aus 2009 in Höhe von 110 Mio. €).
Oberste Priorität genießt nach wie vor der Verschuldungsgrad von 0,5. An dieser Kennzahl wird auch das Investitionsprogramm ausgerichtet. Daher erwartet die SGL Group weiterhin, dass die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im Gesamtjahr 2010 etwa das Niveau aus 2009 von 154 Mio. € erreichen werden, trotz der niedrigen Ausgaben im ersten Halbjahr 2010.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung ist nach wie vor von erheblichen Unsicherheiten geprägt und führt damit zu einer weiterhin begrenzten Visibilität. Dennoch ist die SGL Group davon überzeugt, dass die fundamentalen Trends für die Geschäfte nach wie vor intakt sind. Unter der Annahme einer kontinuierlichen Erholung der globalen Wirtschaft bestätigt das Unternehmen seine ursprüngliche Indikation, die bereits für das Jahr 2011 gegeben wurde: eine EBIT Verbesserung von 40 – 50 % gegenüber der ursprünglichen Prognose für 2010 (EBIT nahe dem Niveau von 2009 in Höhe von 110 Mio. €).
Über die SGL Group – The Carbon Company
Die SGL Group ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten aus Carbon (Kohlenstoff). Das umfassende Produktportfolio reicht von Carbon- und Graphitprodukten über Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Die Kernkompetenzen der SGL Group sind die Beherrschung von Hochtemperaturtechnologien sowie der Einsatz von langjährigem Anwendungs- und Engineering-Know-how. Damit wird die breite Werkstoffbasis des Unternehmens ausgeschöpft. Diese auf Kohlenstoff basierenden Materialien kombinieren mehrere einzigartige Materialeigenschaften wie zum Beispiel Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit sowie Leichtigkeit bei gleichzeitiger Festigkeit. Die Hochleistungsmaterialien und -produkte der SGL Group werden aufgrund des von Energie- und Rohstoffknappheit getriebenen Paradigmenwechsels im Materialeinsatz von mehr und mehr Industrien zunehmend nachgefragt. Carbon- und Graphitprodukte kommen immer dann zum Einsatz, wenn andere Werkstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer, Kunststoff, Holz usw. mit ihren jeweils nur limitierten Materialeigen-schaften versagen. Die Produkte der SGL Group werden vor allem in der Stahl-, Aluminium-, Automobil-, Chemie- und Glas-/Keramikindustrie eingesetzt. Aber auch Hersteller in der Halbleiter-, Solar-, Windenergie-, Batterie-/Akku-, Umweltschutz-, sowie Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie sowie die Kernenergie zählen zu den Kunden.
Mit über 40 Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem Service-Netz in über 100 Ländern ist die SGL Group ein global ausgerichtetes Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro. Die Hauptverwaltung hat ihren Sitz in Wiesbaden/Deutschland.
- Umsatz mit 645 Mio. € 10 % über H1/2009
- EBIT plus 13 % auf 65 Mio. € beinhaltet außerordentlichen Ertrag von
rund 5 Mio. €
- Ergebnis vor Steuern plus 26 % auf 41 Mio. €
- Negativer Free Cash Flow von 41 Mio. € reflektiert aufschwungsbedingten Anstieg im Netto-Umlaufvermögen und anhaltende Investitionsstrategie
- Verbesserte Bilanzstruktur mit Eigenkapitalquote von 41 % und Verschuldungs-grad von 0,5
- EBIT-Jahresprognose für 2010 erhöht
SGL Group – The Carbon Company – hat heute die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2010 bekannt gegeben. In Folge der starken Erholung der Graphitelektroden-Umsätze und einem generell verbesserten Marktumfeld erhöhte sich der Konzernumsatz um 10 % (währungsbereinigt um 9 %) auf 644,6 Mio. € im Vergleich zu 584,2 Mio. € in H1/2009. Das EBIT verbesserte sich um 13 % auf 64,7 Mio. € (H1/2009: 57,4 Mio. €) einschliesslich eines außerordentlichen Ertrags von rund 5 Mio. € aus einem Grundstücksverkauf. Dies entspricht einer EBIT-Umsatzrendite von 10 % (H1/2009: 9,8 %).
Robert Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „Die Entwicklung im zweiten Quartal 2010 war dank der starken Erholung der Weltwirtschaft besser als wir dies zu Beginn des Jahres erwartet hatten. Für alle drei Geschäftsfelder gibt es positive Indikationen: Die Graphitelektroden-Nachfrage hat wesentlich angezogen, der Auftragseingang für unser spätzyklisches Graphitspezialitätengeschäft beginnt sich zu erholen und auch die Absatzvolumina bei Carbonfasern und Composites, die durch Projektverschiebungen in der Luftfahrt- und Windenergiebranche belastet waren, zeigen Anzeichen einer Verbesserung. Aufgrund dieser Entwicklungen erhöhen wir nun unsere EBIT-Prognose für 2010 um bis zu 10 % gegenüber unserer vorherigen Prognose eines EBIT nahe dem Vorjahresniveau von 110 Mio. €.“
Finanzergebnis und Ergebnis je Aktie verbessert
Das Finanzergebnis verbesserte sich im ersten Halbjahr 2010 auf minus 19,2 Mio. € gegenüber minus 23,2 Mio. € in der Vorjahresperiode trotz der erstmaligen Einbeziehung der im Juni 2009 ausgegebenen Wandelanleihe. Dementsprechend stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern um 26 % auf 41,1 Mio. €. Durch Effekte aus steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen sowie im Zusammenhang mit den Ergebnissen aus nach der At-Equity Methode bilanzierten Beteiligungen erhöhte sich die Steuerquote von 27,6 % auf 34,1 % und lag damit im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens.
Daraus resultiert der Halbjahresüberschuss von 27,3 Mio. € (H1/2009: 23,2 Mio. €), der einer Erhöhung von über 17 % entspricht. Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 65,4 Mio. Aktien erhöhte sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,41 € (H1/2009: 0,35 €).
Bilanzstruktur weiter verbessert
Der negative Free Cashflow von minus 40,9 Mio. € spiegelt sehr deutlich den aufschwungsbedingten Anstieg im Netto-Umlaufvermögen (Anstieg um 77,4 Mio. €) und die anhaltende Investitionsstrategie wider. Dennoch verbesserte sich der Free Cashflow um 51,8 Mio. € im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund des höheren operativen Cashflows und geringerer Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit. Die Investitionen lagen mit 49,3 Mio. € deutlich unter den 76,1 Mio. € des ersten Halbjahres 2009. Dennoch erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr weiterhin Investitionen auf Vorjahresniveau. Die Nettofinanzschulden betrugen am 30. Juni 2010 422,6 Mio. € verglichen mit 367,9 Mio. € am 31. Dezember 2009. Trotz dieser Erhöhung konnte der Verschuldungsgrad mit 0,5 weiterhin innerhalb des erklärten Ziels des Unternehmens gehalten werden. Durch die Erhöhung des Eigenkapitals der Anteilseigner um 13 % auf 848,4 Mio. € verbesserte sich die Eigenkapitalquote von 39,9 % auf 41,3 %.
Segmentberichterstattung
Performance Products (PP)
Mit dem Ende der Lagerabbauaktivitäten sowie der steigenden Auslastung in der Stahlindustrie stieg die Nachfrage nach Graphitelektroden im ersten Halbjahr 2010 zwar deutlich an, lag damit aber noch unterhalb des Vorkrisenniveaus. Die positive Entwicklung bei Graphitelektroden wurde zum Teil durch den erwarteten deutlichen Rückgang im Kathodengeschäft wieder aufgehoben, das 2010 von der Investitionspause in der Aluminiumindustrie geprägt ist. Dementsprechend stieg der Umsatz im Geschäftsfeld Performance Products im ersten Halbjahr 2010 um 27 % auf 347,6 Mio. € (H1/2009: 273,5 Mio. €).
Das EBIT liegt im ersten Halbjahr 2010 mit 71,7 Mio. € relativ stabil auf dem Vorjahresniveau von 72,4 Mio. €. Höhere Rohstoffkosten, speziell für Nadelkoks, die nicht durch Preiserhöhungen kompensiert werden konnten, das schwächere Kathodengeschäft sowie anhaltende Anlaufkosten für die Inbetriebnahme der neuen Fertigungsanlage in Malaysia führten dazu, dass es trotz höherer Umsätze mit Graphitelektroden und Kosteneinsparungen von etwa 4 Mio. € nicht zu einer proportionalen Verbesserung des EBIT kam. Trotzdem belief sich die Umsatzrendite im ersten Halbjahr 2010 auf 20,6 % (H1/ 2009: 26,5 %).
Wie bereits berichtet, erwartet die SGL Group eine anhaltende Erholung in den meisten Regionen; allerdings hat im laufenden Jahr die Umsatzrendite im Geschäftsfeld Performance Products im zweiten Quartal ihren Höchststand erreicht und wird im Gesamtjahr 2010 bestenfalls das derzeit erklärte Minimumziel von 20% erzielen. Gründe hierfür sind die beschriebenen Preis- und Kostenentwicklungen bei Graphitelektroden, das schwächere Kathodengeschäft sowie die Anlaufkosten für die neue Produktionsanlage in Malaysia.
Graphite Materials & Systems (GMS)
Als ein typisch spätzyklisches Geschäft war das Geschäftsfeld Graphite Materials & Systems im ersten Quartal 2010 noch vom rückläufigen Auftragseingang aus 2009 betroffen. Seit Anfang des Jahres hat sich der Auftragseingang jedoch deutlich erholt und führte bereits im zweiten Quartal 2010 zu einem merklichen Anstieg der Umsatzerlöse.
Trotz der Verbesserung im zweiten Quartal verringerte sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2010 um 8 % auf 183,9 Mio. € (H1/2009: 199,3 Mio. €). Während insbesondere aus der Halbleiter, LED-, Solar- und Automobilindustrie eine deutlich höhere Nachfrage zu verzeichnen war, führen nach zwei aufeinanderfolgenden Rekordjahren niedrigere Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen in der Chemieindustrie zu rückläufigen Umsätzen in der Geschäftslinie Prozesstechnologie. Diese Trends werden sich im zweiten Halbjahr 2010 fortsetzen.
Vor allem aufgrund der geringeren Fixkostenabdeckung als Folge der niedrigeren Umsätze im ersten Halbjahr 2010 verringerte sich das EBIT um 41 % auf 13,7 Mio. € (H1/2009: 23,2 Mio. €). Darüber hinaus profitierten Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2009 von einer größeren einmaligen Projektabrechnung. Kosteneinsparungen im ersten Halbjahr 2010 betrugen rund 3 Mio. €.
Wie bereits beschrieben, hat sich der Auftragseingang in den vergangenen Monaten deutlich erholt. Diese Entwicklung spiegelt sich in der früher als erwarteten Geschäftsbelebung im zweiten Quartal 2010 wider. Um die stärkere Erholung im zweiten Halbjahr zu reflektieren, erwartet das Unternehmen nun im Vergleich zu der bisherigen Prognose einer stabilen Entwicklung, dass Umsatz und Ergebnis bei Graphite Materials & Systems in 2010 leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen werden.
Carbon Fibers & Composites (CFC)
Trotz der jüngsten Nachfrageerholung ist der Markt für Carbonfasern weiterhin geprägt von einer temporären Überkapazität aufgrund der mehrfachen Verschiebungen von neuen Flugzeugprojekten, verzögerten Neuinvestitionen im Bereich Windenergie sowie einer rückläufigen Nachfrage im Sport- und Konsumbereich. Dies führte zu einem verstärkten Wettbewerb, der sich vorübergehend negativ auf Preise und Mengen auswirkte. Die derzeitige Belebung in der Nachfrage führte zwar zu einer Stabilisierung der Preise, jedoch verharren diese auf einem unbefriedigenden Niveau.
Trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds ist der Umsatz im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites im ersten Halbjahr 2010 um 9 % auf 110,9 Mio. € gestiegen (H1/2009: 101,7 Mio. €) aufgrund höherer Absätze mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen (Composite Materials) insbesondere im zweiten Quartal. Dieser Anstieg wurde teilweise aufgehoben durch geplante niedrigere Umsatzbeiträge von SGL Rotec aufgrund von Produktionsumstellungen für die Ausführung des neuen BARD Auftrags für Windrotorblätter ab 2011.
Hauptsächlich durch operative Verbesserungen in allen Geschäftsbereichen und Kosteneinsparungen von rund 3 Mio. € konnte die SGL Group die Verluste im Geschäftsfeld Carbon Fibers & Composites von -13,1 Mio. € im ersten Halbjahr 2009 um mehr als 60 % auf -5,2 Mio. € verringern.
Das Geschäft mit Carbonfasern und Verbundwerkstoffen hat erste Anzeichen einer Erholung gezeigt, was sich schon im zweiten Quartal 2010 in deutlich gestiegenen Umsätzen und Ergebnissen gegenüber dem ersten Quartal 2010 gezeigt hat. Dementsprechend erwartet SGL Group bei Carbon Fibers & Composites für das zweite Halbjahr eine weitere Verbesserung von Umsatz und Ergebnis, nicht zuletzt durch die höhere Kapazitätsauslastung beim Tochterunternehmen HITCO, das Bauteile für die Luft-fahrt- und Verteidigungsindustrie fertigt. Allerdings werden aufgrund des anhaltend schwierigen Marktumfelds bei Carbonfasern und Verbundwerkstoffen auch im Gesamtjahr 2010 noch Verluste erwartet, die sich jedoch im einstelligen Bereich bewegen sollten.
Ausblick
Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungen im ersten Halbjahr 2010 erwartet SGL Group auf Konzernebene für 2010 eine einstellige Steigerung im Umsatz. Die etwas früher als erwartet eingetretene Geschäftsbelebung bei GMS und CFC führt dazu, dass die Jahresprognose für das Konzern-EBIT 2010 um bis zu 10 % angehoben wird (Bisherige Prognose: EBIT 2010 nahe dem Niveau aus 2009 in Höhe von 110 Mio. €).
Oberste Priorität genießt nach wie vor der Verschuldungsgrad von 0,5. An dieser Kennzahl wird auch das Investitionsprogramm ausgerichtet. Daher erwartet die SGL Group weiterhin, dass die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte im Gesamtjahr 2010 etwa das Niveau aus 2009 von 154 Mio. € erreichen werden, trotz der niedrigen Ausgaben im ersten Halbjahr 2010.
Die globale wirtschaftliche Entwicklung ist nach wie vor von erheblichen Unsicherheiten geprägt und führt damit zu einer weiterhin begrenzten Visibilität. Dennoch ist die SGL Group davon überzeugt, dass die fundamentalen Trends für die Geschäfte nach wie vor intakt sind. Unter der Annahme einer kontinuierlichen Erholung der globalen Wirtschaft bestätigt das Unternehmen seine ursprüngliche Indikation, die bereits für das Jahr 2011 gegeben wurde: eine EBIT Verbesserung von 40 – 50 % gegenüber der ursprünglichen Prognose für 2010 (EBIT nahe dem Niveau von 2009 in Höhe von 110 Mio. €).
Über die SGL Group – The Carbon Company
Die SGL Group ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten aus Carbon (Kohlenstoff). Das umfassende Produktportfolio reicht von Carbon- und Graphitprodukten über Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Die Kernkompetenzen der SGL Group sind die Beherrschung von Hochtemperaturtechnologien sowie der Einsatz von langjährigem Anwendungs- und Engineering-Know-how. Damit wird die breite Werkstoffbasis des Unternehmens ausgeschöpft. Diese auf Kohlenstoff basierenden Materialien kombinieren mehrere einzigartige Materialeigenschaften wie zum Beispiel Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit sowie Leichtigkeit bei gleichzeitiger Festigkeit. Die Hochleistungsmaterialien und -produkte der SGL Group werden aufgrund des von Energie- und Rohstoffknappheit getriebenen Paradigmenwechsels im Materialeinsatz von mehr und mehr Industrien zunehmend nachgefragt. Carbon- und Graphitprodukte kommen immer dann zum Einsatz, wenn andere Werkstoffe wie Stahl, Aluminium, Kupfer, Kunststoff, Holz usw. mit ihren jeweils nur limitierten Materialeigen-schaften versagen. Die Produkte der SGL Group werden vor allem in der Stahl-, Aluminium-, Automobil-, Chemie- und Glas-/Keramikindustrie eingesetzt. Aber auch Hersteller in der Halbleiter-, Solar-, Windenergie-, Batterie-/Akku-, Umweltschutz-, sowie Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie sowie die Kernenergie zählen zu den Kunden.
Mit über 40 Produktionsstandorten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem Service-Netz in über 100 Ländern ist die SGL Group ein global ausgerichtetes Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro. Die Hauptverwaltung hat ihren Sitz in Wiesbaden/Deutschland.