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Sharp gibt Photovoltaik-Joint-Venture in Italien auf

Nach vier Jahren steigt der japanische Technologieriese Sharp aus einem Photovoltaik-Joint-Venture aus, dass gegründet worden war, um Dünnschicht-Solarmodule für den europäischen Markt und angrenzende Regionen zu produzieren. Hintergründe des Ausstiegs seien die anhaltend schwache Marktlage für große Solarprojekte in Europa und die teils deutlich gekürzten Einspeisevergütungen für Sonnenstrom in den wichtigsten europäischen Photovoltaikmärkten. Speziell in Italien selbst waren jüngst rückwirkende Einschnitte bei der Solarstromvergütung beschlossen worden (ECOreporter.de  berichtete (Link entfernt)). Zuvor schon hatte die spanische Regierung das Modell der staatlich garantierten Einspeisevergütung in seiner bisherigen Ausprägung   komplett abgeschafft.

Mit der bisherigen Partnerin Enel Green Power sei deshalb  vereinbart worden, dass die eigenständig börsennotierte Grünstromsparte des italienischen Stromkonzerns Enel den Dünnschichtmodulhersteller 3Sun S.r.l. fortan komplett alleine führt. Der Ausstieg werde die Japaner voraussichtlich 141 Millionen US-Dollar kosten. Enel indes gab unabhängig bekannt, dass Sharp eingewilligt habe 95 Millionen Dollar an Sharp zurückzuerstatten.

Bislang hatten sich die beiden Konzerne die Anteile an dem 2010 gegründeten Unternehmen zu gleichen Teilen geteilt. Auch ein langfristiger Liefervertrag, der Sharp verpflichtete, die Module zu kaufen, um sie für Dünnschicht-Solaranlagen in Südeuropa zu nutzen, wurde mit der neuen Vereinbarung aufgehoben. Stattdessen werde Enel nun die gesamte Produktion aus der Fabrik der 3 Sun S.r.l. im italienischen Catania abnehmen, hieß es. Die Fabrik stellt pro Jahr 200 Megawatt Dünnschichtmodule her. Diese sind Enel zufolge speziell für Regionen mit großer Hitze ausgelegt und sollen künftig vor allem für Projekte in Nord- und Südafrika verwendet werden.

Sharp kündigte an, seine Aktivitäten im Bereich Dünnschicht-Photovoltaik auf Märkte umlenken zu wollen, in denen diese Technologie noch gewinnbringend eingesetzt werden könne. Welche Märkte die Japaner konkret ins Visier nehmen wollen, blieb offen. Ganz aufgeben werde man die Zusammenarbeit mit Enel nicht. Geplant sei, die Italiener weiter als Lieferant und Generalunternehmer für Projekte zu beschäftigen, wenn sich die Marktlage in Europa entspanne. 

EneI Green Power S.p.a. ISIN IT0004618465 /WKN A1C5AT
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