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Siemens Gamesa senkt Gewinnprognose - Aktie ein Kauf?

Schlechte Nachrichten von Siemens Gamesa: Der deutsch-spanische Windkraftanlagen-Hersteller rechnet mit weniger Gewinn im Geschäftsjahr 2017. Was bedeutet das für die Wind-Aktie?

Siemens Gamesa erwartet ein deutlich geringeres Ergebnis als bisher: Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) werde im soeben abgeschlossenen Geschäftsjahr bei etwa 790 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen mit. Die EBIT-Marge soll bei 7 Prozent liegen (je höher die Prozentzahl, desto profitabler ist das Unternehmen). Zuvor hatte Siemens Gamesa ein EBIT von 900 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 8 Prozent angepeilt.

Zur Begründung für die gesenkte Prognose verwies das Unternehmen auf Abschreibungen von Lagerbeständen. Dies betreffe vor allem Tochterunternehmen in den USA und in Südafrika. "Die aktuellen Marktbedingungen und der Preisdruck haben zu einer Abwertung solcher Bestände geführt", hieß es in der Mitteilung.

Aktienkurs fällt nach der Prognose-Korrektur

Seit der Mitteilung stürzte die Wind-Aktie um fast 6 Prozent ab. Sie kostet aktuell im Handelssystem Tradegate noch 11,74 Euro (Stand: 16.10., 9:09 Uhr). Anleger, die vor einem Jahr eingestiegen sind, haben seitdem einen Kursverlust von knapp 38 Prozent erlitten.

Dazu trug auch bei, dass ein Markteinbruch in Indien das Ergebnis für das dritte Quartal verhagelt hatte (wir berichteten). Die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr will Siemens Gamesa am 6. November 2017 präsentieren.

Fazit: Wir raten weiterhin zum Halten

Anfang April 2017 hatte sich die Siemens Windkraftsparte mit dem spanischen Konkurrenten Gamesa zusammengeschlossen. Siemens hält 59 Prozent an dem Unternehmen und konsolidiert es voll in seiner Bilanz. 

In einem Aktientipp von Mai hatten wir Anlegern bereits geraten, abzuwarten, die Aktie zu halten und die weitere Entwicklung abwarten.  An dieser Empfehlung halten wir nach der gesenkten Prognose fest.

Langfristig bleiben die Aussichten auf Kursteigerungen aber gut. Siemens hat im Geschäft mit der Windkraft auf See (Offshore) eine starke Marktstellung - und Gamesa wiederum bei der Windkraft an Land in wachstumsträchtigen Emerging Markets, also Schwellenländern. Für die nahe Zukunft erwartet die Führung von Siemens Gamesa eine gute Nachfrage sowohl aus Schwellenländern wie Indien als auch aus entwickelten Märkten wie Spanien und Frankreich, wo jeweils neue Auktionsmodelle die Nachfrage für neue Windräder beflügeln sollen.

Siemens Gamesa bestätigte, dass man bei der Integration und dem Erreichen der angekündigten Synergien in der Größenordnung von mindestens 230 Millionen Euro weiterhin erhebliche Fortschritte erzielt habe. "In einem sich wandelnden Umfeld mit zunehmend anspruchsvollen Windmärkten ist die strategische Begründung der Fusion ist noch überzeugender", so das Unternehmen. Globale Reichweite sei unerlässlich, um profitabel konkurrieren zu können.

Analyst Manuel Losa von Goldman Sachs hat zuletzt als Kursziel für Siemens Gamesa 15 Euro genannt - als Grund führte er das starke Wachstum der Offshore-Windkraft weltweit an. Bis das Ziel erreicht ist, dürfte es aber noch dauern - und die Kursrisiken bleiben bestehen.

Siemens Gamesa Renewable Energy: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
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