Nachhaltige Aktien, Meldungen

Solar Millennium AG kauft Anteile an Andasol-Kraftwerken zurück – Vorstand Gladen gegenüber ECOreporter.de: „Ohne Risiko keine Chance.“

Der Projektierer von solarthermischen Kraftwerken, Solar Millennium AG, geht bei seinen spanischen Kraftwerken Andasol 1 und Andasol 2 jetzt selbst ins Risiko. Wie das Unternehmen mit Sitz in Erlangen meldet, wurde das bisherige Beherrschungsverhältnis mit einer privaten Investorengruppe bei der Beteiligungstochter Solar Millennium Verwaltungs GmbH aufgehoben. Die Beteiligungsgesellschaft werde künftig ausschließlich durch Solar Millennium gesteuert. Die Solar Millennium Verwaltungs GmbH hält demnach 25 Prozent der Anteile an den Parabolrinnen-Kraftwerken Andasol 1 und 2. Die übrigen 75 Prozent an den Projekten liegen den Angaben zufolge bei der spanischen ACS/Cobra-Gruppe. Andasol 1 soll laut der Meldung im Spätsommer 2008 in Betrieb gehen; Andasol 2 folge im Frühjahr 2009.
Wie es weiter heißt, wird die Solar Millennium Verwaltungs Gesellschaft mit Wegfall der Beherrschung zukünftig vollständig in den Konsolidierungskreis des Solar Millennium Konzerns einbezogen, dadurch erhöhe sich das Anlagevermögen.

Laut Geschäftsbericht 2006/07 des Unternehmens verkaufte Solar Millennium die Kraftwerksbeteiligung Andasol-2 Central Termosolar Dos S.A. an die Tochter Solar Millennium Verwaltungs GmbH. Dies habe zu einem Drittel zum Gesamtumsatz des Jahres beigetragen. (Lesen Sie dazu auch unser Interview mit Sven Moormann, Pressesprecher der Solar Millennium, vom 23. Mai.)

ECOreporter.de sprach mit Dr. Henner Gladen, Vorstand der Solar Millennium AG, über den Vorgang: „Herr Gladen, wie müssen wir uns konkret vorstellen, dass das Beherrschungsverhältnis aufgehoben wurde?
Henner Gladen: Wir hatten mit dem Investor die Option vereinbart, dass wir die Beherrschung bei der Solar Millennium Verwaltungs GmbH zurück nehmen können.

ECOreporter.de: Der Investor war den Angaben zufolge mit einer Stillen Beteiligung bei Ihrem Tochterunternehmen engagiert. Was für Kosten sind der Solar Millennium AG für die Rücknahme der Beherrschung entstanden?
Gladen: Über die Kosten wurde Stillschweigen vereinbart.

ECOreporter.de:Ihr Unternehmen geht mit dem Schritt aber mehr ins Risiko?
Gladen: Ohne Risiko keine Chance. Wir schätzen es so ein, dass der Wert der Anlagen deutlich ansteigen wird.

ECOreporter.de: Wie sind Sie in der Zeit? Können die ursprünglichen Termine für die Fertigstellung eingehalten werden?
Gladen: Nein, die Fertigstellung ist um zwei bis drei Monate nach hinten geschoben worden. Das liegt an Lieferengpässen für Kraftwerkskomponenten. Hintergrund ist der angespannte Markt für diese Bauteile. Der Hauptanteilseigner ACS hat auch den schlüsselfertigen Bau der Anlagen übernommen. In ihrer Verantwortung liegt es, wann die Inbetriebnahme erfolgt. Gemessen an dem, was im internationalen Projektgeschäft üblich ist, handelt es sich um eine Verschiebung, die voll im Rahmen liegt. Das ist ein guter Wert. Zudem bauen wir ein Kraftwerk mit vollkommen neuer Technologie.

ECOreporter.de: Wie steht es um die Kosten? Bleiben sie im prognostizierten Rahmen?
Gladen: Für die Baukosten ist mit dem Partner ACS ein Festpreis vereinbart.

Solar Millennium AG: ISIN DE0007218406 / WKN 721840
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