Nachhaltige Aktien, Meldungen

Solaraktien große Verlierer des Börsenjahres 2011

Zahlreiche Erneuerbare-Energie-Unternehmen zählen zu den größten Kapitalvernichtern Deutschlands. Das geht aus der aktuellen Watchlist der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervor. Demnach haben vor allem Solaraktien ihren Anlegern 2011 wenig Freude gemacht.

Die neuste Ausgabe dieser Liste die jährlich die 50 verlustreichsten Aktien aufführt, weist den Hamburger Solarkonzern Conergy AG als  größten „Geldvernichter“ 2011 aus: Die Conergy-Aktie büßte auf Jahressicht 87 Prozent an Wert ein. Wer sie vor fünf Jahren kaufte hätte Stand Ende 2011 sogar 99,6 Prozent Verlust gemacht.  Höchste Neueinsteigerin in die DSW-Watchlist ist die Phoenix-Solar-Aktie. Sie verbilligte sich im Verlauf von 2011 um 90,9 Prozent. Dass sie damit nicht an die Spitze des Rankings kommt, liegt daran, dass ihre Verluste auf drei und fünf Jahre gesehen mit 91,4 Prozent beziehungsweise 86,6 Prozent weniger drastisch ausfielen als die von Conergy. Insgesamt ist die Solarbranche mit sieben Aktienunternehmen überdurchschnittlich stark in im Kapitalvernichter-Ranking vertreten.

Auf Rang 16 rangiert SolarWorld mit 56,5 Prozent Verlust in 2011 und 86,3 Prozent in fünf Jahren. Auf dem 21. Platz steht die Cenrtosolar-Aktie mit 74,4 Prozent Kursverlust in 2011 und 86,7 Prozent auf fünf Jahre. Direkt dahinter steht die Solar Fabrik AG aus Freiburg. Ihre Aktie büßte auf Jahressicht 66,2 Prozent ein und verbilligte sich in den vergangenen fünf Jahren um 83,3 Prozent. Die Sunways AG aus Konstanz belegt Platz 26, der Solarausrüster Singulus Technologies aus Kahl am Main auf Platz 28.

Insolvente Unternehmen werden in der Watchlist nicht mehr geführt, deshalb sind Q-Cells SE und Solon SE nicht mehr vertreten, die im Vorjahr noch den ersten (Solon) und dritten Rang belegten. „Wer die Watchlist gerade in den letzten Jahren verfolgt hat, den konnte die dramatische Entwicklung, die die Solarbranche in den zurückliegenden Wochen und Monaten durchleiden musste, nicht überraschen. Die Zeichen standen schon länger auf Sturm“, so Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer des DSW.

Mit dem Hamburger Windradhersteller Nordex auf Rang 33 der Spezialistin für Brennstoffzellentechnologie SFC Energy aus Brunnthal (32) und der Borkener Biokraftstoff-Spezialistin Petrotec AG (50) sind noch drei weitere Erneuerbare-Energie-Unternehmen gelistet.

2011 war insgesamt kein gutes Börsenjahr – die 30 im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen haben im Schnitt 14,7 Prozent verloren. Im Fünfjahresvergleich steht ein Minus von mehr als zehn Prozent zu Buche.
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