Solarsparte von Bosch fährt Milliardenverlust ein – Zukunft offen

Nach vorläufigen Berechnungen hat die Solarsparte dem Mischkonzern Bosch im Gesamtjahr 2012 rund eine Milliarde Euro Verlust beschert. Das gab der Automobilzulieferer mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart bekannt. Die Zukunft der Bosch-Photovoltaiksparte, die 3.000 Mitarbeiter zählt, ist weiter offen. „Zur strategischen Neuausrichtung der Photovoltaik werden im Interesse einer verantwortungsvollen Lösung alle denkbaren Möglichkeiten derzeit weiter ausgelotet“, erklärte die Geschäftsführung der Bosch-Gruppe.

Die für den Jahreswechsel 2012/2013 angekündigte Entscheidung darüber, wie Bosch mit der Solarsparte verfährt, soll nun noch im ersten Quartal 2013 fallen, erklärte der Vorstand der Geschäftsführung Volkmar Denner gegenüber Medienvertretern. Den übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat Bosch Energy im Bereich Photovoltaik im zurückliegenden Jahr 450 Millionen Euro Verlust im operativen Geschäft eingefahren und musste zusätzlich dazu 600 Millionen Euro Sonderabschreibungen verbuchen. Hintergrund sei der „ruinöse Preiskampf“ in der Solarbranche, der von mit asiatischen Billiganbietern angetrieben werde, so Danner.

Das Segment Photovoltaik hatte Bosch auch in den vergangenen Jahren hohe Millionenverluste beschert. Aufgrund der Branchenkrise hatten die Schwaben 2011 schon 560 Millionen Euro abschreiben müssen. Im Jahr davor hatten sich die Abschreibungen auf 425 Millionen Euro summiert. Vor dem Hintergrund dieser anhaltend tief roten Zahlen hatte Bosch 2012 das Ende des Engagements für das Wüstenstromprojekt Desertec verkündet (ECOreporter.de Opens external link in new windowberichtete).
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