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SolarWorld-Gläubiger nicken Verkauf ab: Neustart am Mittwoch

SolarWorld-Gründer und Chef Frank Asbeck kann die Filetstücke seines insolventen Solarkonzerns zurückkaufen: Die Gläubigerversammlungen haben in Bonn dem Abschluss der Transaktion zugestimmt, wie sie gemeinsam mitteilten. Im Laufe dieser Woche ist der Deal damit voraussichtlich durch. Das Bundeskartellamt habe dem Verkauf bereits zugestimmt, hieß es.

Frank Asbeck übernimmt die Produktionsstandorte in Freiberg und Arnstadt sowie die Anteile an vier Tochtergesellschaften im Ausland mithilfe von Kapital aus dem Scheichtum Katar, das Großaktionär von SolarWorld ist (wir berichteten über die Details). An beiden Standorten in Deutschland sollen weiter Solarzellen bzw. Solarmodule gefertigt werden.

Ob der einst "Sonnenkönig" genannte Asbeck diesmal ein überzeugendes Geschäftsmodell hat, ist umstritten. 2013 drohte schon einmal die Pleite des Bonner Solarkonzerns, die Verluste der Anleger waren damals immens. Ein harter Kapitalschnitt führte dazu, dass über 90 Prozent der Aktienanteile an die Anleihe-Gläubiger übergingen (in unserem Beitrag von 2013 erfahren Sie mehr darüber). Nun verlieren rund 1.200 Mitarbeiter ihre Jobs und die Aktionäre wahrscheinlich erneut ihr Geld.

Neues Konzept: Produkion in der Nische

Laut einem Bericht von Spiegel Online setzt Asbeck künftig mit der "neuen" SolarWorld auf eine Nische des Solarmarktes: Die sogenannte PERC-Technologie. Das sind hochwertige Solarzellen mit verspiegelter Rückseite, die mehr Licht in Strom umwandeln können. Allerdings ist auch hier die Konkurrenz im Markt groß.

Am Mittwoch (16.8.) soll das neue Unternehmen von Asbeck an den Start gehen. An diesem Tag gibt es zudem eine Telefonkonferenz, an der interessierte Gläubiger beider SolarWorld-Anleihen (WKN A1YDDX und WKN A1YCN1) teilnehmen können. Das teilte die One Square Advisory Services GmbH mit, die Anleihegläubiger von SolarWorld vertritt. In der Telefonkonferenz werde über die Gläubigerversammlung berichtet.

Von den Einnahmen aus dem Verkauf könnten Investoren profitieren, die Anleihen des Solarkonzerns gezeichnet haben. Beide Schuldverschreibungen haben eine Laufzeit bis 2019 und wurden an der Börse zuletzt nur noch mit rund 60 Prozent des Nominalwertes gehandelt.

SolarWorld AG: ISIN DE000A1YCMM2 / WKN A1YCMM
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