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Solarzellen zum Mäusemelken bei Regen
Sonne mit Regen bringt Energierevolution - unsere Kleidung wird bald direkt das Handy aufladen, Nieselwetter vorausgesetzt. Toll?
- Aber leider nur eine Zeitungs- bzw. Internet-Ente. Denn aus einer Veröffentlichung in einem Wissenschaftsmagazin wurde in den letzten Tagen ein immer tolleres Projekt, das zuletzt sogar die Stromerzeugung wetterunabhängig machen sollte, wie eine Solarseite verkündete.
Aber dahinter steckt in Wahrheit viel heiße Luft, besser gesagt: kalter Regen. Eine Forschergruppe im chinesischen Suzhou hatte nämlich lediglich verkündet, sie habe eine einzige Silizium-Solarzelle mit einem einzigen so genannten Triboelektrischen Nanogenerator (kurz: Teng) gekoppelt.
Tengs gewinnen aus Reibung Strom. Selbst Wassertropfen, die auf ein irgendein Material treffen, erzeugen Reibung und damit Energie, und die ist in Elektrizität umzuwandeln - beispielsweise mit Hilfe eines Teng. Allerdings in geringsten Mengen, worauf auch die Silbe Nano schon hindeutet.
Die Forscher schalteten nun also Solarzelle und Teng zusammen, koppelten nach eigener Aussage eine doppelseitige Elektrode und eine Folie damit, gestalteten dazu eine Grafik, gaben ein Interview im chinesischen Radio, und das angebliche Wunderwerk nahm seinen Lauf durch die Medien.
Was wirklich dahinter steckt, ist bisher einzig ein Fachaufsatz, nicht einmal ein Foto der Versuchsanordnung gibt es. Und selbst wenn das Ganze demnächst tatsächlich real zu sehen sein wird: Es wird nicht die hellste Leuchte am Solarforschungshimmel werden. Sondern maximal genug Strom liefern, um eine Mäusemelkmaschine zu beliefern. Ach, die gibt es gar nicht? Warten wir ab, was die Medien dazu schreiben….