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Solarzulieferer Meyer Burger muss Produktion wegen Nachfrageschwäche drosseln - Aktie nun ein Schnäppchen?

Der Schweizer Solarzulieferer Meyer Burger muss seine Produktion von Drahtsägen zurückfahren. Wie das Unternehmen aus dem schweizerischen Thun bekannt gab, wurde bei ihrer Tochtergesellschaft MB Wafertec für den November 2011 ein Produktionsstopp „von maximal drei Wochen“ beschlossen. Die Mitarbeiter aus der Produktion würden diese Zeit durch den Abbau von geleisteten Überstunden und den Bezug von Feriensaldi überbrücken. Weitere Maßnahmen wie der Bezug von unbezahltem Urlaub oder die Anwendung von Kurzarbeit würden für Dezember 2011 „je nach Situation und aktueller Kapazitätsauslastung in Betracht gezogen“.

Damit schwappt die Krise der Solarhersteller ins Lager der Solarausrüster herüber. Es bestehen große Überkapazitäten im Markt für Solarkomponenten. Im Zusammenspiel mit gekürzten Solarstromtarifen in wichtigen Absatzmärkten hat dies zu einem enormen Preisverfall bei Solarkomponenten geführt. Meyer Burger weist darauf hin, dass dies sowie die sich abzeichnende weltweite Wirtschaftsabschwächung dazu geführt, dass Solarhersteller den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten bremsen und somit weniger Produkte von Ausrüstern wie den Schweizern benötigen. Die sinkende Nachfrage nach Drahtsägen für die Produktion von Solarwafern zwinge Meyer Burger dazu, die eigene Produktion daran anzupassen.


Das Unternehmen betont, dass die Geschäftsziele für das laufende Jahr beibehalten werden. Dass sei durch die Liefervereinbarungen mit den Kunden abgesichert, die eine große Anzahl an Maschinen entweder bereits erhalten hätten oder die sich noch  auf dem Transport zu den Kundenstandorten befänden. Weiter rechnet der Solarausrüster für 2011 mit einem Nettoumsatz von rund 1,2 Milliarden Schweizer Franken (CHF) und eine EBITDA-Marge von rund 25 Prozent.

Laut einer aktuellen Studie von Solarbuzz ist für 2012 mit einem massiven Umsatzeinbruch bei den Solarausrüstern zu rechnen (per Opens external link in new windowMausklickgelangen Sie zu unserem Bericht über die Untersuchung).  Die Marktforscher aus den USA gehen davon aus, dass diese auch 2013 noch eine schwache Nachfrage von Solarherstellern verzeichnen werden. Dagegen zeigt sich Julien Desmaretz, Analyst von Bryan Garnier & Co. aus London, zumindest für Meyer Burger zuversichtlich. Denn Meyer Burger werde bis zum Jahresende wahrscheinlich einen Auftragsbestand erreichen, der mit 1,1 Milliarden Franken fast so hoch ausfalle wie der Jahresumsatz in 2011. Es könne dem Unternehmen daher gelingen, die Marge in 2012 einigermaßen stabil zu erhalten. Vieles spreche dafür, dass die Nachfrage für Solarprodukte dann wieder anziehe, denn mit dem starken Preisverfall werde es immer attraktiver, in Photovoltaik zu investieren. Mit einer gewissen Verzögerung werde dann auch die Nachfrage für die Solarausrüster wieder zulegen.

Die Aktie von Meyer Burger wird vor allem an der Swiss Exchange gehandelt. Dort hat sich die Aktie heute bis zum Mittag um über sieben Prozent auf 22 CHF verbilligt. Das sind umgerechnet knapp 18 Euro. Damit hat sie innerhalb der letzten zwölf Monate knapp ein Viertel ihres Wertes verloren. Desmaretz sieht eine günstige Gelegenheit zum Einstieg und rät zum Kauf des Anteilsscheins. Er sieht den fairen Wert der Aktie bei  33 CHF, also bei knapp 27 Euro.

Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX
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