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Steht die Sto-Aktie vor dem Kurssprung?
Auf den ersten Blick spricht eher wenig für die Aktie der STO SE & Co. KGaA aus Stühlingen. Das Unternehmen hat im letzten Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch erlitten. Trotz leicht verbessertem Umsatz ging der operative der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in 2012 gegenüber dem Vorjahr um 8,8 Prozent auf 95,3 Millionen Euro zurück. Das Unternehmen erklärte dies mit gestiegenen Kosten, speziell für Personal, Energie und Instandhaltung. Der Jahresüberschuss von Sto AG schrumpfte um 6,9 Prozent auf 65,4 Millionen Euro.
Und dieser Negativtrend setzte sich für den Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen auch in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres fort. Hier sind nicht nur die Kosten weiter gestiegen. Sehr ungünstige Wetterbedingungen im Hauptmarkt Deutschland kamen noch hinzu. Die Folge war nicht nur ein Umsatzeinbruch um 11,6 Prozent auf 165,3 Millionen Euro im 1. Quartal 2013. Das Unternehmen kündigte im Mai überdies an, dass der Sto-Konzern bei einem leichten Umsatzzuwachs um etwa zwei Prozent auf rund 1,165 Milliarden Euro im Gesamtjahr beim EBIT wohl einen weiteren Gewinnrückgang hinnehmen muss.
Dennoch pendelt die Sto-Aktie im Xetra seit Monaten stabil um den Wert von 120 Euro. Auf Jahressicht liegt sie heute früh mit rund 115 Euro knapp vier Prozent im Plus. Und Jens Jung, Analyst der BHF Bank, sieht sogar eine günstige Gelegenheit zum Einstieg. Wie ist das zu erklären?
Offenbar schätzen viele Börsianer das laufende Geschäftsjahr ähnlich ein wie Jung. Der Experte der BHF Bank geht davon aus, dass 2013 für den Sto-Konzern ein Übergangsjahr darstellt. Das starke Wachstum der Jahre 2001 bis 2012 hatte sich in einem deutlichen Wertzuwachs der Aktie niedergeschlagen. Der stagniert seit dem vergangenen Jahr. Jung erklärt die seit 2012 schwächeren Geschäfte des börsennotierten Familienunternehmens, bei dem die Gründerfamilie Stotmeister das Sagen hat, vor allem mit politischen Auswirkungen. Denn schon seit längerem kündigt die Bundesregierung eine verstärkte Förderung von energetischen Sanierungen im Wohnungsbau an, kann sich aber über die Finanzierung nicht mit der Opposition einigen. Sto ist eine Spezialistin für Verfahren, mit der man den Energieverbrauch von Gebäuden sehr gering halten kann. Doch weil die angestrebte Förderung solcher Maßnahmen noch immer nicht Gesetz geworden ist, ist die Nachfrage hier geringer als angenommen.
Jung rechnet damit, dass nach der Bundestagswahl dieser Knoten durchschlagen werden kann. Vor den Wahlen sei das wohl nicht möglich, doch dann werde es zu einer Förderung kommen, die doch schließlich von fast allen Parteien im Bundestag angestrebt werde. Aufgrund ihrer sehr starken Marktposition werde Sto davon besonders profitieren, so der Experte der BHF Bank, der darauf hinweist, dass etwa der deutsche Energiepass für Gebäude sich stark an Verfahren und Ideen anlehnt, die das Unternehmen aus Stühlingen entwickelt hat.
Doch selbst wenn die deutsche Politik sich weiter blockiert, schätzt Jung die Aussichten des Sto-Konzerns als rosig ein. Denn er sieht für das Unternehmen zudem großes Wachstumspotential im Ausland. Dort ist das Unternehmen bereits aktiv, auch wenn der deutsche Markt noch immer dessen Schwerpunkt bildet. Der Analyst verweist auf eine stark steigende Nachfrage nach Lösungen für energieeffizientere Gebäude in Europa, aber auch in den USA und im fernen Osten. Überall dort sei die Expertise der Sto-Gruppe gefragt. Doch es werde etwas Zeit benötigen, bis das Unternehmen in diesen Auslandsmärkten Fuß fasse.
Überdies geht der Analyst davon aus, dass Sto die Entwicklung der Kosten in 2013 zu vorsichtig einschätzt. Sie würden wohl weniger stark ansteigen als von dem Unternehmen angekündigt. Daher traut er ihm für 2013 durchaus einen Zuwachs beim EBIT zu. Sollte er Recht behalten, dürfte die Börsianer dies mit einem Kurssprung belohnen.
Jung erwartet für 2013 ein EBIT von 98 Millionen Euro nach 95,3 Millionen Euro im Vorjahr. Für 2014 kalkuliert er gar mit einem Gewinnsprung auf über 113 Millionen Euro, bei einem Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro. In 2015 sei dann ein EBIT von 129 Millionen Euro möglich, bei einer Marge von 9,5 Prozent. Der Analyst rät daher längerfristig ausgerichteten Anlegern dazu, die Beteiligung überzugewichten. Als Kursziel nennt er satte 170 Euro.
Neben der guten Wachstumschancen spricht für das Unternehmen, dass es ausgesprochen solide finanziert ist und über einen starken Bestand flüssiger Mittel verfügt. Damit kann es falls nötig in weiteres Wachstum investieren. Doch selbst ohne Übernahmen sei der Sto-Konzern in den letzten zehn Jahren im Schnitt fast zweistellig gewachsen, führt Jung an. Außerdem lässt die Unternehmensführung sich bei der jährlichen Dividende nicht lumpen. Trotz des schwachen Ergebnisses erhalten die Anteilseigner für 2012 0,31 Euro je Vorzugs- beziehungsweise 0,25 Euro je Stammaktie sowie einen Bonus von 4,56 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie. Die Sto-Verantwortlichen rechtfertigen dies mit der weiterhin stabile Finanzlage der Gesellschaft.
Sto AG: ISIN DE0007274136 / WKN 727413
Und dieser Negativtrend setzte sich für den Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen auch in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres fort. Hier sind nicht nur die Kosten weiter gestiegen. Sehr ungünstige Wetterbedingungen im Hauptmarkt Deutschland kamen noch hinzu. Die Folge war nicht nur ein Umsatzeinbruch um 11,6 Prozent auf 165,3 Millionen Euro im 1. Quartal 2013. Das Unternehmen kündigte im Mai überdies an, dass der Sto-Konzern bei einem leichten Umsatzzuwachs um etwa zwei Prozent auf rund 1,165 Milliarden Euro im Gesamtjahr beim EBIT wohl einen weiteren Gewinnrückgang hinnehmen muss.
Dennoch pendelt die Sto-Aktie im Xetra seit Monaten stabil um den Wert von 120 Euro. Auf Jahressicht liegt sie heute früh mit rund 115 Euro knapp vier Prozent im Plus. Und Jens Jung, Analyst der BHF Bank, sieht sogar eine günstige Gelegenheit zum Einstieg. Wie ist das zu erklären?
Offenbar schätzen viele Börsianer das laufende Geschäftsjahr ähnlich ein wie Jung. Der Experte der BHF Bank geht davon aus, dass 2013 für den Sto-Konzern ein Übergangsjahr darstellt. Das starke Wachstum der Jahre 2001 bis 2012 hatte sich in einem deutlichen Wertzuwachs der Aktie niedergeschlagen. Der stagniert seit dem vergangenen Jahr. Jung erklärt die seit 2012 schwächeren Geschäfte des börsennotierten Familienunternehmens, bei dem die Gründerfamilie Stotmeister das Sagen hat, vor allem mit politischen Auswirkungen. Denn schon seit längerem kündigt die Bundesregierung eine verstärkte Förderung von energetischen Sanierungen im Wohnungsbau an, kann sich aber über die Finanzierung nicht mit der Opposition einigen. Sto ist eine Spezialistin für Verfahren, mit der man den Energieverbrauch von Gebäuden sehr gering halten kann. Doch weil die angestrebte Förderung solcher Maßnahmen noch immer nicht Gesetz geworden ist, ist die Nachfrage hier geringer als angenommen.
Jung rechnet damit, dass nach der Bundestagswahl dieser Knoten durchschlagen werden kann. Vor den Wahlen sei das wohl nicht möglich, doch dann werde es zu einer Förderung kommen, die doch schließlich von fast allen Parteien im Bundestag angestrebt werde. Aufgrund ihrer sehr starken Marktposition werde Sto davon besonders profitieren, so der Experte der BHF Bank, der darauf hinweist, dass etwa der deutsche Energiepass für Gebäude sich stark an Verfahren und Ideen anlehnt, die das Unternehmen aus Stühlingen entwickelt hat.
Doch selbst wenn die deutsche Politik sich weiter blockiert, schätzt Jung die Aussichten des Sto-Konzerns als rosig ein. Denn er sieht für das Unternehmen zudem großes Wachstumspotential im Ausland. Dort ist das Unternehmen bereits aktiv, auch wenn der deutsche Markt noch immer dessen Schwerpunkt bildet. Der Analyst verweist auf eine stark steigende Nachfrage nach Lösungen für energieeffizientere Gebäude in Europa, aber auch in den USA und im fernen Osten. Überall dort sei die Expertise der Sto-Gruppe gefragt. Doch es werde etwas Zeit benötigen, bis das Unternehmen in diesen Auslandsmärkten Fuß fasse.
Überdies geht der Analyst davon aus, dass Sto die Entwicklung der Kosten in 2013 zu vorsichtig einschätzt. Sie würden wohl weniger stark ansteigen als von dem Unternehmen angekündigt. Daher traut er ihm für 2013 durchaus einen Zuwachs beim EBIT zu. Sollte er Recht behalten, dürfte die Börsianer dies mit einem Kurssprung belohnen.
Jung erwartet für 2013 ein EBIT von 98 Millionen Euro nach 95,3 Millionen Euro im Vorjahr. Für 2014 kalkuliert er gar mit einem Gewinnsprung auf über 113 Millionen Euro, bei einem Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro. In 2015 sei dann ein EBIT von 129 Millionen Euro möglich, bei einer Marge von 9,5 Prozent. Der Analyst rät daher längerfristig ausgerichteten Anlegern dazu, die Beteiligung überzugewichten. Als Kursziel nennt er satte 170 Euro.
Neben der guten Wachstumschancen spricht für das Unternehmen, dass es ausgesprochen solide finanziert ist und über einen starken Bestand flüssiger Mittel verfügt. Damit kann es falls nötig in weiteres Wachstum investieren. Doch selbst ohne Übernahmen sei der Sto-Konzern in den letzten zehn Jahren im Schnitt fast zweistellig gewachsen, führt Jung an. Außerdem lässt die Unternehmensführung sich bei der jährlichen Dividende nicht lumpen. Trotz des schwachen Ergebnisses erhalten die Anteilseigner für 2012 0,31 Euro je Vorzugs- beziehungsweise 0,25 Euro je Stammaktie sowie einen Bonus von 4,56 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie. Die Sto-Verantwortlichen rechtfertigen dies mit der weiterhin stabile Finanzlage der Gesellschaft.
Sto AG: ISIN DE0007274136 / WKN 727413