Erneuerbare Energie

Stop & Go im griechischen Photovoltaikmarkt

Die griechische Regierung will den in 2013 lahmgelegten Photovoltaikmarkt neu beleben. In dem sonnenverwöhnten land war der Ausbau der Solarstromleistung fast zum Erliegen gekommen, nachdem die auf Sparkurs getrimmte Regierung in Athen im Sommer 2012 die Genehmigung neuer Photovoltaikprojekte ausgesetzt hatte. Darüber hinaus hatte sie zum  1. Juni 2013 die Solarstrom-Einspeisetarife drastisch und rückwirkend gekürzt.

Schon in der ersten Jahreshälfte 2013 war der Zubau mit knapp 600 Megawatt (MW) alles andere als hoch ausgefallen. In der zweiten Jahreshäfte kamen laut dem staatlichen Stromnetzbetreiber Hellenic Transmission System Operator SA (HTSO) nur noch 53 MW hinzu. Zusammengenommen verfügte Griechenland trotz hervorragender natürlicher Bedingungen zum Jahresende 2013 lediglich über 2.420 MW Solarstromproduktionskapazität. Das entspricht nur etwa zwei Dritteln der Menge, die allein im Jahr 2013 trotz eines starken Markteinbruch in Deutschland ans Netz gebracht wurde.

Nun sollen in Griechenland wieder Genehmigungen für neue Soalrstromprojekte erteilt werden. Letztlich aber vor allem, um die Betreiber zur Kasse bitten zu können. Denn rund 35 Prozent der Einnahmen  aus Soalrstromprojekten sollen in einen Fonds fleißen, der die Aufgabe hat, das hohe Defizit des staatlichen Netzbetreibers LAGIE auszugleichen. Dieser zahlt die Grünstromtarife aus. Auch andere Grünstromprojekte werden dafür zur Kasse gebeten. Zugleich wurde eine abermalige Kappung der Einspeisetarife für Solarstrom um rund 30 Prozent angekündigt, und wieder soll sie auch für bereits in Betrieb genommene Anlagen gelten. Die Regierung strebt einen jährlichen Zubau von 250 MW an.
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