Viele Anleger haben zuletzt von steigenden Aktienkursen profitiert. Doch das nächste Börsentief kommt bestimmt. Wir erklären, wie Anleger Kursgewinne absichern können. / Foto: Dan Race, Fotolia

 

Stop-Loss-Order: So sichern Sie Ihre Kursgewinne

Sie fürchten das nächste Börsentief? Wir erklären, wie Aktienanleger ihr Kurs-Plus günstig und einfach retten können.

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Viele ECOreporter-Favoriten-Aktien haben sich richtig gut entwickelt. Ihre Perspektive ist weiter rosig, weil ECOreporter nur langfristig aussichtsreiche Aktien empfiehlt. Dennoch bleibt ein Anlagerisiko bestehen. Darauf sollten sich Anleger einstellen, erst recht nach einer Phase starker Kurszuwächse. Denn mit extrem steigenden Kursen wächst auch die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlags.

Seit dem Wahlsieg von Donald Trump ist beispielsweise unklar, an welche internationalen Handelsregeln sich die USA künftig halten werden und an welche nicht. Das bringt mehr Unsicherheit in den Welthandel, weil die USA weiterhin die führende Wirtschaftsmacht ist. Zudem sind die Anteilsscheine vieler Konzerne an der Börse hoch bewertet.

Gute Geschäfte müssen diese Erwartungen bestätigen. Bleiben sie aus, drohen Kursverluste. Häufen sich diese, entsteht schnell ein negatives Börsenklima, dem sich auch Aktien von Unternehmen nur schwer entgegenstemmen können, die weiter erfolgreich sind.

Ihr Rettungsanker für Aktien

Anleger müssen aber nicht hilflos abwarten, was passiert oder gar aus Übervorsicht ihre Aktien verkaufen und sich damit womöglich weitere Kursgewinne und Dividenden entgehen lassen. Denn es gibt eine Bremse, die eventuelle Kursverluste in Grenzen hält: Anleger können ganz einfach eine sogenannte Stop-Loss-Order auf ihre Aktien aufgeben. Damit legen sie fest, dass die Bank automatisch eine Aktie verkauft, sobald ihr Kurs einen Wert unterschreitet, den der Anleger bestimmt hat.

Weit verbreitet ist eine Spanne von zehn Prozent. Sie lässt genügend Spielraum für Kursschwankungen und begrenzt die Verluste auf maximal eben diese zehn Prozent. Ein Beispiel: Ein Anleger hat die Aktie A für 60 Euro gekauft, danach ist sie auf 100 Euro gestiegen. Ein Buchgewinn, also ein bisher nicht realisiertes Plus, von 40 Euro. Nun setzt der Anleger einen Stop-Loss-Kurs bei 90 Euro (100 Euro minus zehn Prozent).

Fällt der Kurs unter diesen Wert, stellt das Handelssystem der depotführenden Bank die Aktie automatisch zum Verkauf. Der Anleger sichert sich damit einen Kursgewinn von noch 30 Euro. Fällt die Aktie aber nicht, sondern steigt sie weiter, zum Beispiel auf 120 Euro, sollte der Anleger den Stop-Loss-Kurs entsprechend auf 108 Euro im persönlichen Handelssystem des Wertpapierdepots anpassen (120 Euro minus 10 Prozent).

Was die Absicherung kostet

Große Online-Broker wie Comdirect, ING DiBa und Consorsbank bieten die Möglichkeit zur Erteilung von Stop-Loss-Ordern kostenlos und in  unbegrenzter Anzahl an. Filialbanken hingegen verlangen in der Regel eine Gebühr von 0,10 bis 0,25 Prozent des Gesamtwertes der entsprechenden Aktie.

Wer also beispielsweise 100 Stück einer bestimmten Aktie im Depot hat, die einen Kurs von 50 Euro hat (insgesamt also 5.000 Euro), zahlt für jede Stop-Loss-Order folglich eine Gebühr zwischen 5,0 und 12,50 Euro.

Disziplin ist notwendig

Sinnvoll ist diese Methode, wenn man sich nicht ständig sorgen möchte, einen großen Kurseinbruch zu verpassen und zu spät zu verkaufen. Diszipliniert bei steigenden Kursen angewendet, kann man auf diese Art einen großen Teil der erreichten Kursgewinne sichern.

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