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Studie attestiert Versorgungskassen Nachholbedarf bei nachhaltigen Investments

Die Mehrheit der berufsständischen Versorgungswerke und Versorgungskassen für den öffentlichen und kirchlichen Dienst berücksichtigt bei ihren Geldanlagen Nachhaltigkeitskriterien. Von einer systematischen Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien sind diese Versorgungseinrichtung allerdings noch weit entfernt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung der Investment Beratung SD-M im Auftrag von Allianz Global Investors.

Demnach  setzten 60 Prozent der berufsständischen Versorgungseinrichtungen und Zusatzkassen des öffentlichen und Kirchlichen Dienstes bei ihren Investmententscheidungen auf ausgewählte Nachhaltigkeitskriterien. Beamtenpensionsfonds und Versorgungsrücklagen von Bund und Ländern hingegen berücksichtigen der Studie zufolge keinerlei Nachhaltigkeitsaspekte.  „In anderen Ländern erfahren nachhaltige Investments deutlich größeren Zuspruch. Häufig waren dort, wie beispielsweise in Frankreich oder Skandinavien, öffentlich-rechtliche Altersvorsorgeeinrichtungen Vorreiter“, kommentiert James D. Dilworth, CEO von Allianz Global Investors Deutschland das Ergebnis.

Der Anteil nachhaltiger Anlageprodukte am jeweiligen Portfolio derer Altersvorsorgeeinrichtung, die darauf setzen, liegt der Umfrage zufolge dabei allerdings nur im einstelligen Prozentbereich. Die Anlageentscheidungen in die für institutionelle Anleger wichtigen Rentenanlagen werden sogar ganz ohne Nachhaltigkeitskriterien getroffen. Stärkere Berücksichtigung finden die Kriterien bei Investments in Aktienfonds und Immobilien.

Die Mehrheit der Versorgungseinrichtungen, die nachhaltig investieren, verwendet ökologische Kriterien. Das gaben 43 Prozent der befragten Zusatz-Versorgungskassen und 33 Prozent der berufsständischen Versorgungswerke an. Ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte betrachten noch jeweils ein Drittel. Soziale Aspekte kommen bei 19 Prozent der Zusatz-Versorgungskassen und 17 Prozent der berufsständischen Versorgungswerke zum Tragen.

„Noch immer werden Nachhaltigkeit und Rendite als Gegensatz gesehen, obwohl es immer mehr Hinweise gibt, dass sich nachhaltige Anlagen positiv auf das Risiko-Renditeprofils auswirken“, sagt Dilworth.
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