Mehr Solar- und Windkraftanlagen - weniger CO2. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Studie: Ausbau der Erneuerbaren kann den Strompreis senken

Ein deutlicher Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen bei gleichzeitigem Kohleausstieg kann den Strompreis und die europäischen CO2-Emissionen deutlich senken. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Analysehauses Energy Brainpool im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy. Demnach würde der Strompreis pro zehn Terawattstunden (TWh) zusätzlich bereitgestellter Ökoenergien um 60 Cent pro Megawattstunde bis 2022 sinken, sogar um 1,49 Euro bis 2038. Die CO2-Emissionen im europäischen Kraftwerkspark würden im Jahr 2022 um 4,6 Millionen Tonnen niedriger ausfallen. „Das zeigt, wie sinnvoll es ist, auf ehemaligen Tagebauflächen zusätzliche Wind- und Photovoltaik-Anlagen zu errichten, wo im Zuge des Braunkohleausstiegs enormes Flächenpotenzial dafür entsteht“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy.

Seitdem der Kompromiss der Kohlekommission vorliegt, warnt vor allem die Industrie vor stark steigenden Strompreisen durch den Kohleausstieg. Das Bundesumweltministerium wiederum verweist auf eine Studie, die einen gegenteiligen Effekt prognostiziert. Die Untersuchung von Energy Brainpool berechnet nicht die absolute Höhe des Strompreises, sondern den dämpfenden Effekt eines zusätzlichen Erneuerbaren-Ausbaus. Dieser wirkt unabhängig vom jeweils erwarteten Strompreis-Niveau.

Die genannten Ergebnisse basieren laut Greenpeace Energy auf dem jüngsten Szenario der Internationalen Energieagentur IEA, das von der Einhaltung der europäischen Klimaziele ausgeht. Aber selbst wenn – mit katastrophalen Folgen fürs Klima – Europa von den eigenen CO2-Minderungszielen abrücken würde, hätte ein zusätzlicher Erneuerbaren-Ausbau in den Braunkohle-Regionen einen spürbaren Effekt: Der Strompreis pro Megawattstunde würde dann immer noch um 51 Cent (2022) bzw. 1,29 Euro (2038) sinken. Auch hier wurde als „Maßeinheit“ ein Erneuerbaren-Zubau von 10 TWh zugrunde gelegt. Bei einem – ebenfalls möglichen Zubau von 20 oder 30 TWh würde sich diese genannten Werte entsprechend erhöhen.

Greenpeace Energy hatte Ende 2018 das Konzept „ReinRevierWende“ für die Nutzung der durch den Kohleausstieg freiwerdenden Braunkohle-Tagebauflächen vorgelegt. Danach würden sich die neuen Ökostrom-Anlagen in Hand von Bürgern und Kommunen befinden und so besonders große Arbeitsplatz- und Wertschöpfungseffekte für die betroffene Region entfalten. Mehr Informationen zum Erneuerbaren-Konzept von Greenpeace Energy im Rheinischen Revier finden sich unter www.reinrevierwende.de

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